Doch waren die Lemurier und die Atlantier, jene ,,Kinder von Himmel und Erde“, in der That durch ein Merkmal von Zauberei ausgezeichnet; denn die Geheimlehre beschuldigt sie genau dessen, was, wenn geglaubt, den Schwierigkeiten der Wissenschaft in Bezug auf den Ursprung des Menschen oder vielmehr seiner anatomischen Ähnlichkeiten mit dem Menschenaffen ein Ende machen würde. Sie klagt sie an, das (für uns) ungeheuerliche Verbrechen begangen zu haben, mit sogenannten  ,,Tieren“ Nachkommenschaft erzeugt und so eine wirklich pithekoide Art, die jetzt erloschen ist, hervorgebracht zu haben. Natürlich wird, ebenso wie bei der Frage der Urzeugung - an welche die esoterische Wissenschaft glaubt, und welche sie lehrt - die Möglichkeit einer solchen Kreuzung zwischen dem Menschen und einem Tiere irgendwelcher Art geleugnet werden. Aber abgesehen von der Überlegung, daß in jenen frühen Zeiten, wie bereits bemerkt, weder die menschlichen atlantischen Riesen noch auch die „Tiere“ die physiologisch vollkommenen Menschen und Säugetiere, welche uns jetzt bekannt sind, waren, sind die modernen Vorstellungen über diesen Gegenstand - jene der Physiologen mit eingeschlossen - zu unsicher und schwankend, als daß ihnen eine unbedingte aprioristische Ableugnung einer solchen Thatsache gestattet wäre.
Eine sorgfältige Durchlesung der Kommentare würde einen glauben machen, daß das Wesen, mit dem die neu ,,Inkarnierten“ Nachkommen zeugten, ein ,,Tier“ genannt wurde, nicht weil es kein menschliches Wesen war, sondern vielmehr deshalb, weil es körperlich und gemütlich den vollkommeneren Rassen so unähnlich war, welche sich physiologisch in einer früheren Periode entwickelt hatten. Man erinnere sich an Strophe VII und was in Shloka 24, gesagt ist, daß nämlich von den ,,Söhnen der Weisheit“, als sie sich das erste Mal zu inkarnieren kamen, einige sich vollständig inkarnierten, andere in die Formen bloß einen Funken entsendeten, während einige der Schatten mit der Ausfüllung und Vervollkommnung bis zur vierten Rasse übergangen wurden. Jene Rassen nun, welche ,,bar der Erkenntnis blieben“, und jene wiederum, welche ,,gemütlos“ gelassen wurden, blieben wie sie waren, selbst nach der natürlichen Trennung der Geschlechter. Diese waren es, welche die erste Kreuzung begingen, sozusagen, und Ungetüme hervorbrachten; und aus den Nachkommen dieser wählten die Atlantier ihre Weiber. Adam und Eva, mit Kain und Abel, wurden für die einzige menschliche Familie auf Erden gehalten. Und doch sehen wir den Kam in das Land Nod gehen und dort ein Weib nehmen. Offenbar wurde nur eine Rasse für vollkommen genug gehalten, um menschlich genannt zu werden; und selbst in unserer Zeit, während die Singhalesen die Veddhas ihrer Dickichte als sprechende Tiere und nichts weiter betrachten, glauben einige Engländer in ihrer Anmaßung fest daran, daß jede andere menschliche Familie - insbesondere die dunklen Indier - eine niedriger stehende Rasse ist. Obendrein giebt es Naturforscher, welche ernstlich die Frage erwogen haben, ob einige wilde Stämme - wie zum Beispiel die Buschmänner - überhaupt als Menschen betrachtet werden können. Der Kommentar sagt, indem er jene Art (oder Rasse) von Tieren, die ,,schön anzusehen“ war, als zweifüßig beschreibt:
Sie hatten menschliche Gestalt, aber hatten die unteren Gliedmaßen, vom Gürtel abwärts, mit Haar bedeckt.
Somit vielleicht die Rasse der Satyrn.
Wenn die Menschen vor zwei Millionen Jahren existierten, so müssen sie - geradeso wie es die Tiere waren - physisch und anatomisch ganz verschieden von dem gewesen sein, was sie jetzt geworden sind, und damals dem Typus eines reinen Säugetiers näher gestanden sein, als jetzt. Auf jeden Fall lernen wir, daß das Tierreich sich erst seit dem Auftreten der atlantischen Rasse auf dieser Erde streng unter sich - d. i. entsprechend Gattung und Art - begattet habe. Wie von dem Verfasser jenes trefflichen Werkes Modern Science and Modern Thought bewiesen ist, scheint diese Idee der Verweigerung der Begattung mit einer anderen Art, oder daß Unfruchtbarkeit das einzige Ergebnis einer solchen Kreuzung ist, ,,eine Schlußfolgerung aus dem ersten Anscheine zu sein, viel mehr als ein unbedingtes Gesetz“, selbst jetzt noch. Er zeigt:

Verschiedene Arten kreuzen sich thatsächlich oftmals, wie in dem bekannten Beispiele von Pferd und Esel zu sehen ist. Es ist wahr, daß in diesem Falle das Maultier unfruchtbar ist. . . . . Aber diese Regel ist nicht allgemein, und erst in jüngster Zeit ist eine neue Mischrasse, jene der Leporiden oder Hasenkaninchen gezüchtet worden, welche vollkommen fruchtbar ist.

Die Nachkommenschaft von Wolf und Hund wird auch als Beispiel angeführt, sowie auch jene von verschiedenen anderen Haustieren; ebenso Füchse und Hunde, und das moderne schweizer Vieh, welches, wie Rütimeyer gezeigt hat von ,,drei verschiedenen Arten fossiler Rinder abstammt, dem Bos primsigenius, Bos longifrons und Bos frontosus“. [131] Aber einige von jenen Arten, wie die Affenfamilie, welche dem Menschen im Körperbaue so deutlich ähnelt, enthalten, wie uns gesagt wird,

zahlreiche Zweige, welche sich in einander abstufen, aber deren äußerste Enden weiter von einander verschieden sind, als der Mensch von dem höchsten aus der Affenreihe.

Zum Beispiel vorn Gorilla und Schimpansen.

Somit wird Herrn Darwins Bemerkung - oder sollen wir sagen jene des Linné? - natura non facit saltum, nicht nur durch die esoterische Wissenschaft bestätigt. sondern würde auch - wenn die wirkliche Lehre irgend welche Aussicht hätte, von anderen als von ihren unmittelbaren Anhängern angenommen zu werden - die moderne Evolutionstheorie auf mehr als eine Weise, wenn nicht vollständig, mit den Thatsachen versöhnen, sowie auch mit dem vollständigen Mißerfolge der Anthropologen, das „fehlende Glied“ in den geologischen Formationen unserer vierten Runde anzutreffen.


[131] a. a. O., p. 101, 102.