Das „doppelte Zeichen“ ist, wie jeder Schüler des Occultismus weiß, das Symbol des männlichen und des weiblichen Prinzipes in der Natur, des positiven und des negativen, denn der Svastika oder [korrekter Abdruck siehe Buch; Henkelkreuz] ist alles dieses und noch viel mehr. Das ganze Altertum, immer seit der Geburt der Astronomie - welche der vierten Rasse von einem der Könige der göttlichen Dynastie mitgeteilt worden war - und auch der Astrologie, stellte die Venus in seinen astronomischen Tafeln als eine über dem Kreuze balancierte Kugel dar und die Erde als eine Kugel unter einem Kreuze. Die esoterische Bedeutung davon ist die Erde verfallen in die Zeugung, oder in die Fortpflanzung der Art durch geschlechtliche Vermehrung. Aber die späteren westlichen Nationen haben nicht verfehlt, dem eine ganz andere Erklärung zu geben. Sie erklärten das Zeichen durch ihre Mystiker - die von dem Lichte der lateinischen Kirche geleitet waren - seiner Bedeutung nach dahin, daß unsere Erde und alles, was sich darauf befindet, durch das Kreuz erlöst wurde, während Venus - anders bezeichnet Lucifer oder Satan - dasselbe mit Füßen trete. Venus ist der occulteste, mächtigste und geheimnisvollste aller Planeten; derjenige, dessen Einfluß auf, und Verwandtschaft zur Erde am allerbedeutendsten ist. Im exoterischen Brâhmanismus ist Venus oder Shukra - eine männliche Gottheit [21] - der Sohn des Bhrigu, eines der Prajâpati und eines vedischen Weisen, und ist Daitya-Guru, oder der Priester-Lehrer der ursprünglichen Giganten. Die ganze Geschichte des Shukra in den Purânen bezieht sich auf die dritte und vierte Rasse.

Wie der Kommentar sagt:
Durch Shukra geschah es, daß die „Doppelten“ (die Hermaphroditen) der Dritten (Wurzelrasse) abstammten von den ersten „Schweißgeborenen“, Daher wird er dargestellt unter dem Symbol [Symbolabbildung, siehe Buch] (dem Kreise und Durchmesser) während der Dritten (Rasse), und unter [Symbolabbildung, siehe Buch] während der vierten.
Dies bedarf einer Erläuterung. Der Durchmesser, wenn er sich einzeln in einem Kreise vorfindet, steht für weibliche Natur; für die erste ideale Welt, selbsterzeugt und selbstgeschwängert durch den allgemein verbreiteten Geist des Lebens - und bezieht sich so auch auf die ursprüngliche Wurzelrasse. Sie wird androgyn, sowie sich die Rassen und alles übrige auf Erden zu ihren physischen Formen entwickeln, und das Symbol wird in einen Kreis mit einem Durchmesser verwandelt, von welchem aus eine Vertikallinie herabläuft, zum Ausdrucke des noch nicht getrennten männlichen und weiblichen - das erste und früheste ägyptische Tau, [Symbolabbildung, siehe Buch], worauf es [Symbolabbildung, siehe Buch] wird, oder männliche und weibliche getrennt [22] und in die Zeugung verfallen: Venus (der Planet) wird durch das Zeichen einer Kugel über einem Kreuze symbolisiert, welches anzeigt, daß die erstere der natürlichen Zeugung des Menschen vorsteht. Die Ägypter symbolisierten Ankh, „Leben“, durch das Henkelkreuz oder [Symbolabbildung, siehe Buch], welches nur eine andere Form von Venus (Isis), ♀, ist, und meinten damit, daß die Menschheit und alles tierische Leben aus dem göttlichen geistigen Kreise herausgetreten und in physisch männliche und weibliche Zeugung verfallen sei. Diese Zeichen hat vom Ende der dritten Rasse an dieselbe phallische Bedeutung wie der „Baum des Lebens“ im Paradiese. Anuki, eine Form der Isis, ist die Göttin des Lebens; und Ankh wurde von den Hebräern den Ägyptern entlehnt. Es wurde in die Sprache aufgenommen von Moses, einem in der Weisheit der ägyptischen Priester Unterrichteten, mit vielen anderen mystischen Worten. Das Wort Ankh im Hebräischen, mit dem Personalsuffix, bedeutet „mein Leben“ - mein Sohn - welches „das Personalpronomen Anochi ist“, von dem Namen der ägyptischen Namen der Göttin Anuki. [23]

In einem der ältesten Katechismen des südlichen Indiens, aus der Präsidentschaft Madras, hat die hermaphroditische Göttin Ardhanâri [24] das Hakenkreuz, den Svastika, das „männliche und weibliche Zeichen“ gerade im mittleren Teile, um den präsexuellen Zustand der dritten Rasse zu bezeichnen. Vishnu, welcher jetzt mit einem aus seinem Nabel herauswachsenden Lotus dargestellt wird - oder das Weltall des Brahmâ, sich entwickelnd aus dem Mittelpunkt, Nara - erscheint in einem der ältesten Bildhauerwerke als doppelgeschlechtlich - (Vishnu und Lakshmî) auf einem am Wasser schwimmenden Lotusblatte stehend, wobei sich das Wasser in einem Halbkreise erhebt und durch den Svastika strömt, die „Quelle der Erzeugung“, oder der Abstammung des Menschen.

Pythagoras nennt Shukra-Venus den Sol alter, die „andere Sonne“. Von den „sieben Palästen der Sonne“ ist der von Lucifer-Venus der dritte nach der christlichen und jüdischen Kabbala, und der Zohar macht aus ihm die Wohnung des Samael. Nach der occulten Lehre ist dieser Planet der Hauptplanet unserer Erde, und ihre geistiges Vorbild. Daher heißt es, daß Shukra´s (Venus-Lucifer´s) Wagen von einer Achtzahl von „erdgeborenen Rossen“ gezogen wird, während die Pferde der Wagen der anderen Planeten verschieden sind.


[21] In der esoterischen Philosophie ist sie männlich und weiblich, oder hermaphroditisch; daher die „bärtige“ Venus in der Mythologie.

[22] Daher ist das christliche Kreuz, wenn man seinen religiös-metaphysischen Aspekt ausser Acht lässt, symbolisch viel mehr phallisch als der heidnische Svastika.

[23] Das Henkelkreuz ist das astronomische Planetenzeichen der Venus, und „bedeutet die Existenz der Gebärkraft im geschlechtlichen Sinne, und es war dies eines der Attribute von Isis, der Mutter, von Eva, Haurah, oder Mutter Erde, und war so anerkannt bei allen alten Völkern in einer oder der anderen Ausdrucksweise.“ (Aus einem modernen kabbalistischen Manuskript.)

[24] Siehe Moore´s Hindû Pantheon.