Wenn das Rad mit seiner üblichen Geschwindigkeit läuft, dann stimmen seine äußersten Punkte (die Pole) mit seinem mittleren Kreise (dem Äquator) überein, wenn es langsamer läuft und in jeder Richtung schwankt, so ist eine große Störung auf der Oberfläche der Erde. Die Wasser strömen nach den zwei Enden, und neue Länder erheben sich in dem mittleren Gürtel (Äquatorialländer), während jene an den Enden durch Versinken Pralayas unterworfen sind.

Und wiederum:
So ist das Rad (die Erde) unterworfen und geregelt von dem Geiste des Mondes, in betreff des Atems seiner Wasser (Gezeiten). Gegen den Schluß des Zeitalters (Kalpa) einer großen (Wurzel-)Rasse beginnen die Beherrscher des des Mondes (die Väter oder Pitris) fester zu ziehen, und so das Rad an seinem Gürtel abzuplatten; wenn er an einigen Stellen hinuntergeht und an anderen anschwillt und die Anschwellung nach den äußersten Punkten (Polen) hinläuft, werden neue Länder sich erheben und alte verschlungen werden.

Wir brauchen nur astronomische und geologische Werke zu lesen, um die Bedeutung des obigen sehr klar zu sehen. Gelehrte - moderne Spezialisten - haben den Einfluß der Gezeiten auf die geologische Verteilung von Land und Wasser auf dem Planeten nachgewiesen, und haben die Verschiebung der Meere mit einer entsprechenden Senkung oder Hebung der Kontinente und neuen Länder bemerkt. Die Wissenschaft weiß, oder glaubt zu wissen, daß dies periodisch geschieht. [21] Professor Todd glaubt, die Reihe der Schwankungen zurück bis zu den Perioden der ersten Verkrustung der Erde verfolgen zu können. [22] Daher scheint es für die Wissenschaft leicht, die Wahrheit der esoterischen Behauptung festzustellen. Wir schlagen vor, dies in größerer Ausführlichkeit in den Zusätzen zu behandeln.
Einige der Theosophen, welche aus ein paar Worten von Esoteric Buddhism entnommen haben, daß ,,alte Kontinente“, welche versunken waren, wieder erscheinen werden, haben die Frage gestellt: „Wie wird Atlantis aussehen, wenn es aufgetaucht ist?“
Hier ist wiederum ein kleines Mißverständnis. Sollten genau dieselben Länder der Atlantis, welche versunken waren, wieder erhoben werden, dann würden sie in der That für Zeitalter unfruchtbar sein. Aber weil der atlantische Meeresgrund mit gegenwärtig ungefähr 5000 Fuß Kreide bedeckt ist, und sich noch mehr bildet - thatsächlich eine neue ,,Kreideformation“ der Schichten - so ist das kein Grund, warum, wenn die Zeit für die Erscheinung eines neuen Kontinents eintritt, nicht eine geologische Umwälzung und Erhebung des Meeresbodens diese 5000 Fuß Kreide zur Bildung einige Berge verwenden und weitere 5000 an die Oberfläche kommen sollen. Die rassischen Umwälzungen sind keine noachische Sintflut von vierzig Tagen - eine Art von Bombay Monsun.

Daß das periodische Versinken und Wiedererscheinen der mächtigen Kontinente, die jetzt von modernen Schriftstellern Atlantis und Lemurien genannt werden, keine Erdichtung ist, wird in der Abteilung gezeigt werden, in der alle Beweise zusammengestellt sind. Die allerältesten Sanskrit- und Tamilwerke sind überreich an Bezugnahmen auf beide Kontinente. Die sieben heiligen Inseln (Dvîpas) werden im Sûrya Siddhânta erwähnt, dem ältesten astronomischen Werke in der ganzen Welt und in den Werken des Asura Maya, des atlantischen Astronomen, der nach der Erklärung des Professor Weber in Ptolemaeus „reinkarniert“ ist. Doch ist es ein Mißgriff, diese ,,heiligen Inseln“ - wie wir es thun - atlantische zu nennen; denn, wie alles übrige in den indischen heiligen Büchern, sind sie geeignet sich auf verschiedene Dinge zu beziehen. Das von Priyavrata, dem Sohne des Svâyambhuva Manu seinen sieben Söhnen hinterlassene Erbe - war nicht Atlantis, wenn auch eine oder zwei dieser Inseln das Versinken ihrer Genossen überlebten, und Zeitalter später Atlantiern, deren Kontinent seinerseits versunken war, Zuflucht boten. Bei ihrer ersten Erwähnung durch Parâshara im Vishnu Purâna beziehen sich die sieben auf eine exoterische Lehre, die weiter unten erklärt ist. In diesem Zusammenhang ist von allen den sieben Inseln Jambu-dvîpa (unsere Kugel) die einzige, welche irdisch ist. In den Purânen ist jede Bezugnahme auf den Norden, nördlich vom Meru in Zusammenhang nut jenem ursprünglichen Eldorado, jetzt der nördlichen Polarregion, welche damals, als die Magnolia blühte, wo wir jetzt eine unerforschte endlose Eis-wüste sehen, ein Kontinent war. Die Wissenschaft spricht von einem ,,alten Kontinent“, welche sich von Spitzbergen herab bis zur Straße von Dover erstreckte. Die Geheimlehre lehrt, daß in den frühesten geologischen Perioden jene Gegenden ein hufeisenförmiges Festland bildeten, dessen eines Ende, das östliche, viel weiter nordwärts als Nordcornwall, Grönland einschloß, und dessen anderes die Behringstraße als ein Stück seines Inlandes enthielt, und südwärts in seinem natürlichen Zuge zu den britischen Inseln herabstieg, welche in jenen Tagen gerade unter der niedrigeren Kurve des Halbkreises gewesen sein müssen. Dieses Festland erhob sich gleichzeitig mit dem Untergange der äquatorialen Teile von Lemurien. Zeitalter später tauchten einige der lemurischen Überreste wieder über dem Spiegel der Meere auf. Daher sollte, obwohl ohne Abweichung von der Wahrheit gesagt werden kann, daß Atlantis in die sieben großen insularen Kontinente eingeschlossen ist, seitdem die Atlantier der vierten Rasse in den Besitz einiger der lemurischen Überreste kamen, und sich auf diesen Inseln niederlassend, dieselben in ihre Länder und Kontinente einbezogen, doch ein Unterschied gemacht und eine Erklärung gegeben werden, sobald ein vollständigerer und genauerer Bericht versucht wird, als in dem vorliegendem Werk. Die Osterinsel wurde auch auf diese Weise von einigen Atlantiern in Besitz genommen, welche der Umwälzung. welche ihr eigenes Land befiel, entronnen, sich auf diesem Überreste von Lemurien niederließen, aber bloß um darauf zu Grunde zu gehen, als er eines Tages von vulkanischen Feuern und Lava zerstört wurde. Dies mag von gewissen Geographen und Geologen als eine Dichtung betrachtet werden; für die Occultisten jedoch ist es Geschichte. Was weiß die Wissenschaft zu Gunsten des Gegenteils?


[21] Bei Besprechung der periodischen Hebung und Senkung der Äquatorial- und Polarregionen, und der darauffolgenden Klimaveränderungen sagt Dr. Winchell, Professor der Geologie an der Michigan Universität: ,,Da die hier betrachteten Bewegungen cyklisch sind, so würden dieselben Bedingungen immer und immer wiederkehren und dementsprechend könnte dieselbe Fauna immer und immer wieder in dieselbe Gegend zurückkehren, mit Zwischenräumen der Besetzung durch eine andere Fauna. Fortschreitende Schichtenbildung würde die Zeugnisse solcher Faunawechsel aufbewahren; und es würden sich die Erscheinungen von ,Kolonien‘, ,Wiederauftauchen‘, und anderen faunischen Verschiebungen in der vertikalen und horizontalen Verteilung der fossilen Überreste darbietet. Diese Erscheinungen sind dem Schüler der Geologie wohlbekannt. (a. a. O., p. 281.)

[22] Siehe American Naturalist, XVIII. 15 - 26.