Bis zur Erscheinung einer zu Basel im Jahre 1522 veröffentlichten Karte, auf der der Name Amerika zum ersten Male auftrat, wurde das letztere für einen Teil von Indien gehalten. . . . . Die Wissenschaft weigert sich auch, die abenteuerliche Hypothese gutzuheißen, daß es eine Zeit gab, wo die indische Halbinsel an einem Ende der Linie, und Südamerika am anderen durch einen Gürtel von Inseln und Kontinenten verbunden waren. Das Indien der vorgeschichtlichen Zeiten . . . . war doppelt mit den beiden Amerikas verbunden. Die Länder der Vorfahren jener, welche Ammianus Marcellinus die ,,Brâhmanen von Oberindien“ nennt, erstreckten sich von Kashmir weit in die (jetzigen) Wüsten von Shamo. Ein Fußgänger vom Norden hätte damals - kaum seine Füße benetzend - die Halbinsel Alaska erreichen können, durch die Mandschurei, quer durch den zukünftigen tartarischen Golf, die kurilischen und aleutischen Inseln; während ein anderer Reisender, der mit einem Kahne ausgerüstet war und von Süden ausging, von Siam hätte hinüberwandern, die polynesischen Inseln durchqueren und in irgend einen Teil des Festlandes von Südamerika gehen können. [23] Dies wurde geschrieben nach den Worten eines Meisters - einer ziemlich zweifelhaften Autorität für die Materialisten und Skeptiker. Aber hier haben wir einen aus ihrer eigenen Herde, und einen Vogel von derselben Feder, Ernst Haeckel, welcher in seiner Verteilung der Rassen, die Behauptung nahezu wörtlich bestätigt: Derjenige Teil der Erdoberfläche, auf welchen die Entwicklung des Urmenschen aus dem nächststehenden schmalnasigen Affen (!!) erfolgte, scheint entweder in Süd-Asien, oder in Ostafrika (welches, nebenbei. bemerkt, nicht einmal existierte, als die dritte Rasse blühte), oder in Lemurien gesucht werden zu müssen. Lemurien ist ein früherer, jetzt unter den Spiegel des indischen Ozeans versunkener Kontinent, welcher sich im Süden des jetzigen Asiens einerseits östlich bis nach Hinterindien und den Sunda-Inseln, anderseits westlich bis nach Madagaskar und Afrika erstreckte. [24] In der Epoche, von der wir handeln, war der
Kontinent von Lemurien bereits an vielen Stellen auseinandergebrochen,
und bildete neue getrennte Kontinente. Gleich den letzteren sind auch diese vorzugsweise Bewohner Polynesiens oder der australischen Inselwelt, welche vormals ein sehr großer zusammenhängender Kontinent gewesen zu sein scheint. [25] Sicherlich war es ,,ein sehr großer zusammenhängender Kontinent“, denn während der dritten Rasse erstreckte er sich östlich und westlich soweit, als wo jetzt die beiden Amerika liegen. Das gegenwärtige Australien war nur ein Teil davon und außer diesem giebt es einige überlebende Inseln, die hier und da auf der Fläche der Südsee verstreut sind, und einen großen Streifen von Kalifornien, welcher dazu gehörte. Seltsam genug betrachtet Haeckel in seinem phantastischen Stammbaum des Menschengeschlechts: die heute noch lebenden Australier als die geradlinigen, wenig (?!) veränderten Nachkommen jenes . . . zweiten Hauptzweiges der Urmenschen-Art, welcher sich zunächst besonders in Asien, nördlich von der menschlichen Urheimat ausbreitete und hier die Stammform aller übrigen schlichthaarigen Menschen-Arten geworden zu sein scheint . . . Ein wollhaariger Stamm, welcher sich teils nach Westen [nach Afrika], teils nach Osten [nach Neu-Guinea] hinüberwandte, (welche Länder damals, wie gesagt, noch nicht existierten); und ein schlichthaariger Stamm, welcher sich mehr nach Norden hin in Asien entwickelte, aber auch Australien bevölkerte. [26] Wie ein Meister schreibt: Sehet die Überreste jener einst großen Nation (Lemurien der dritten Rasse) in einigen der flachköpfigen Ureinwohner eures Australiens. [27] Aber sie gehören den letzten Überbleibseln der siebenten Unterrasse der Dritten an. Professor Haeckel muß also einen Traum geträumt und einmal eine wahre Vision gehabt haben! [23] Five Years of Theosophy, pp. 339, 340. [24] Über den Stammbaum des Menschengeschlechts, a. a. O., p. 88. [25] Ebenda, p. 90. [26] Ebenda, p. 89, p. 88. [27] Esoteric Buddhism, p. 65 |