Wenn wir nun sagen, daß die meisten dieser Steine Überreste der verschwundenen Atlantier sind, so wird man uns antworten, daß alle Geologen einen natürlichen Ursprung derselben behaupten; daß ein Felsen , wenn er ,,verwittert“ - d. i. Schuppe um Schuppe seiner Substanz unter dem Einflusse des Wetters verliert - diese Form annimmt; daß die ,,Felsthürme“ in Westengland sonderbare Formen zeigen, die auch durch diese Ursache bewirkt sind. Und nachdem alle Gelehrten die ,,Wagsteine als auf rein natürliche Art entstanden betrachten, durch ,Wind, Regen n. s. w., welche eine Zersetzung von Felsen in Schichten verursachen“ - so wird unsere Behauptung gerechter Weise verneint werden, insbesondere da ,,wir diesen Vorgang der Felsveränderung auch heute rund um uns vor sich gehen sehen.“ Untersuchen wir also den Fall.
Leset zuerst, was die Geologie zu sagen hat, und ihr werdet dann lernen, daß diese riesigen Massen oft vollständig Fremdlinge in den Ländern sind, wo sie jetzt festliegen; daß ihre geologischen gleichartigen Verwandten oftmals Schichten angehören, welche in jenen Ländern unbekannt und nur weit entfernt jenseits der Meere zu finden sind. Herr William Tooke spekuliert über die ungeheuren Granitblöcke, welche über Südrußland und Sibirien verstreut sind, und sagt dem Leser, daß dort, wo sie jetzt ruhen, weder Felsen noch Berge sind; und daß sie ,,aus ungeheuren Entfernungen und mit gewaltigem Kraftaufwand“ [59] gebracht worden sein müssen. Charton spricht von einem Exemplare eines solchen Felsens aus Irland, welches der Untersuchung eines hervorragenden englischen Geologen überwiesen wurde, welcher dasselbe fremdem, ,,vielleicht sogar afrikanischem“ Ursprung zuschrieb. [60]
Dies ist ein seltsamer Zufall, denn die irische Überlieferung schreibt den Ursprung ihrer Steinkreise einem Zauberer zu, welcher sie aus Afrika brachte. De Mirville sieht in diesem Zauberer ,,einen verfluchten Hamiten“. [61] Wir sehen in ihm einen dunklen Atlantier, oder vielleicht sogar einen früheren Lemurier, welcher bis zur Entstehung der britischen Inseln am Leben geblieben war - unter allen Umständen einen Riesen. [62] Cambrey sagt naiv:
Menschen haben nichts damit zu thun . . . . denn niemals könnte menschliche Kraft und Fleiß irgend etwas von der Art unternehmen. Die Natur allein hat das alles vollbracht (!!) und die Wissenschaft wird es eines Tages beweisen. (!!) [63]
Nichtsdestoweniger war es eine menschliche, wenn auch riesige Kraft, welche das vollbrachte, und nicht mehr die bloße ,,Natur“, als Gott oder Teufel.
Die ,,Wissenschaft“, welche es unternommen hat zu beweisen, daß selbst das Gemüt und der Geist des Menschen einfach die Hervorbringung ,,blinder Kräfte“ sind, ist ganz fähig, die Aufgabe zu übernehmen, und es kann sein, daß sie eines schönen Tages kommen und zu beweisen suchen wird, daß die Natur allein die riesigen Felsen von Stonehenge in Ordnung aufgestellt, ihre Lage mit mathematischer Genauigkeit bestimmt, ihnen die Form der Planissphäre von Dendara und der Tierkreiszeichen gegeben, und mehr als eine Million Pfund wiegende Steine aus Afrika und Asien nach England und Irland gebracht hat!

Es ist wahr, Cambry widerrief später mit den Worten:

Ich glaubte lange Zeit an Natur, aber ich widerufe, . . denn der Zufall ist nicht im stande, so wunderbare Kombinationen zu schaffen, . . .  und die, welche die genannten Steine in Gleichgewicht versetzten, sind dieselben, welche die beweglichen Massen des Teiches von Huelgoat, bei Concarneau aufgerichtet haben.

Dr. John Watson, der von demselben Verfasser citiert wird, sagt bei der Besprechung der beweglichen Felsen, oder ,,Schaukelsteine“, die auf dem Abhange von Golcar (der ,,Zauberer“) gelegen sind:

Die erstaunliche Bewegung jener im Gleichgewicht gehaltenen Massen ließ die Kelten sie mit Göttern vergleichen. [64]

In Stonehenge von Flinders Petrie heißt es:

Stonehenge ist aufgebaut aus dem Steine jener Gegend, einem roten Sandsteine, oder ,,Sarsenstein“, örtlich genannt ,,grauer Widder“. Aber einige von den Steinen, insbesondere jene, welche, wie es heißt, astronomischen Zwecken gewidmet waren, waren aus der Entfernung hergebracht, wahrscheinlich aus Nordirland.

Zum Schluße sind die Überlegungen eines Mannes der Wissenschaft in einem im Jahre 1850 in der Revue Archéologique über diesen Gegenstand veröffentlichten Aufsatz der Anführung wert:

Jeder Stein ist ein Block, dessen Gewicht die gewaltigsten Maschinen auf die Probe stellen würde. Sie sind mit einem Wort über die ganze Kugel verstreut, Massen, denen gegenüber das Wort Materialien unerklärlich zu bleiben scheint, bei deren Anblick die Einbildungskraft zu Schanden wird, und die mit einem Namen belegt werden mußten, der so kolossal war, wie die Dinge selbst. Abgesehen davon, verraten diese ungeheuern schaukelnden Steine, welche manchmal routers genannt werden, die auf einer ihrer Seiten wie auf einer Spitze aufrecht gestellt sind, wobei ihr Gleichgewicht so vollkommen ist, daß die leiseste Berührung genügt, sie in Bewegung zu versetzten . . . . die genaueste Kenntnis der Statik. Wechselseitige Gegenbewegung, abwechselnd ebene, konvexe und konkave Oberflächen . . . . all dies reiht sie den cyklopischen Denkmälern an, von denen mit gutem Grunde gesagt werden kann, in Wiederholung von De la Vega, daß ,,die Dämonen mehr daran gearbeitet zu haben scheinen, als die Menschen.“ [65]


[59] Sépulture des Tartares, arch. VII. p. 2227.

[60] Voyageurs Ancienes et Modernes, I. 230.

[61] a. a. O., ebenda, p. 290. Wenn Ham ein Titan oder Riese war, dann waren Sein und Japhet auch Titanen. Sie sind entweder alle arktische Titanen, wie Faber zeigt - oder Mythen.

[62] Diodorus Siculus behauptet, daß zur Zeit der Isis einige Menschen noch von hoher Gestalt waren, und von den Hellenen Riesen genannt wurden. [korrekter Abdruck siehe Buch]

[63] Antiquité Celtiques, p. 88.

[64] Cambry, ebenda, p. 90.

[65] a. a. O., p. 473. “Es ist schwer“, schreibt Creuzer, in den Bauten von Tyrins und Mykenae nicht planetarische Kräfte zu vermuten, die angeblich von himmlischen Mächten bewegt wurden, analog den berühmten Daktylen“. (Pelasger und Cyklopen.) Bis zum heutigen Tage befindet sich die Wissenschaft in Unwissenheit in Bezug auf die Cyklopen. Man nimmt an, daß sie alle sogenannten ,,cyklopischen“ Werke erbaut haben, deren Aufrichtung verschiedene Regimenter von Riesen erfordert hätte, und doch waren ihrer im ganzen nur siebenundsiebzig, oder ungefähr ein Hundert, wie Creuzer meint. Sie werden alle Baumeister genannt, und der Occultismus nennt sie die Initiatoren, welche dadurch, daß sie einige Pelasger initiierten, den Grundstein zur wahren Maurerei legten. Herodot bringt die Cyklopen mit Perseus, „dem Sohne eines assyrischen Dämons“ in Verbindung (I. VI.). Raoul Rochette fand, daß Palaemonius, der Cyklop, welchem ein Heiligtum errichtet ward, der ,,Tyrische Herkules“ war. Auf jeden Fall war er der Erbauer der heiligen Säulen von Gadir, die mit geheimnisvollen Charakteren bedeckt waren - zu denen Apollonius von Tyana als einziger zu seiner Zeit den Schlüssel besaß - und mit Figuren, welche noch auf den Mauern von Ellora gefunden werden können, den gigantischen Ruinen des Tempels des Vishvakarman, „des Baumeisters und Künstlers der Götter“.