DIE ÄLTESTEN PERSISCHEN ÜBERLIEFERUNGEN ÜBER DEN POLAREN,
UND DIE VERSUNKENEN KONTINENTE
Die Legendenlehre konnte
die Thatsachen nicht so wirksam aufstellen, daß sie in eine unerkennbare
Gestalt gebracht wären. Zwischen den Überlieferungen von Ägypten und Griechenland
auf der einen Seite, und Persien auf der anderen - einem Lande, das immer
mit den ersteren im Kriege lag - ist eine zu große Ähnlichkeit der Figuren
und Zahlen, als daß ein solches Zusammentreffen dem bloßen Zufalle zugeschrieben
werden könnte. Dies ist durch Bailly gut bewiesen worden. Halten wir einen
Augenblick inne, um diese Überlieferungen aus jeder zugänglichen Quelle
zu untersuchen, um so besser jene der Magie mit den sogenannten griechischen
„Fabeln“ zu vergleichen. Wie entstellt diese Legenden sich jetzt auch erweisen, so kann man doch kaum verfehlen, sie mit den chaldäischen, ägyptischen, griechischen und selbst hebräischen Überlieferungen zu identifizieren, denn der jüdische Mythos, obwohl er in seiner Abgeschlossenheit es verschmäht, von praeadamitischen Nationen zu sprechen, läßt es nichtsdestoweniger zu, daß sich klar auf dieselben schließen läßt, indem er Kain - den einen von den zwei einzig lebenden Menschen auf Erden - in das Land Nod entsendet, wo er heiratet und eine Stadt baut. [138] Wenn wir nun die von den persischen Erzählungen erwähnten 9000 Jahre mit den 9000 Jahren vergleichen, welche nach Platos Erklärung seit dem Versinken der letzten Atlantis vergangen waren, so wird eine sehr seltsame Thatsache augenscheinlich. Bailly machte darauf aufmerksam, aber entstellte es durch seine Auslegung. Die Geheimlehre kann die Zahlen in ihre wahre Bedeutung wieder einsetzen. Wir lesen im Kritias: Vor allem muß man sich daran erinnern, daß 9000 Jahre vergangen sind seit dem Kriege der Nationen, welche über und außerhalb der Säulen des Herkules wohnten, mit jenen, welche die Länder auf dieser Seite bevölkerten. [136] Einige leiten das Wort von Paras her, aus dem Pars, Pers, Persien entstand; aber es kann gleichermaßen von Pitaras oder Pitris hergeleitet sein, den indischen Vorfahren der fünften Rasse - den Vätern der Weisheit oder den Söhnen von „Wille und Yoga“ - welche, so wie die göttlichen Pitris der ersten Rasse, Pitaras genannt wurden. [137] Siehe wegen dieser Überlieferungen die Collection of Persian Legends, im russischen, georgischen, armenischen und persischen; Herbelots erzählende Légendes Persanes, „Bibliothèque Orientale“, p. 298, 387 u. s. w., und Danvillés Mémoires. Wir geben in zusammengefaßter Erzählung, was in Hunderten von Bänden europäischer und asiatischer Sprachen, sowie in mündlichen Überlieferungen zerstreut ist. [138] Genesis, IV. 16ff. |