Tahmurath ist der dritte König von Persien, der St. Georg von Iran, der Ritter, welcher immer den Drachen überwindet und schließlich tötet. Er ist der große Feind der Devs, welche zu seiner Zeit in den Bergen von Kaf wohnten und gelegentlich Streifzüge gegen die Peris machten. Die alten fränkischen Chroniken der persischen Volkssage nennen ihn den Dev-bend, den Besieger der Riesen. Auch ihm wird die Gründung von Babylon, Niniveh, Diarbekr u. s. w. zugeschrieben. Wie sein Vorfahr Huschenk hatte auch Tahmurath (Taimuraz) sein Roß, nur ein viel kostbareres und schnelleres - einen Vogel mit Namen Simorgh-Anke. Ein wunderbarer Vogel fürwahr, verständig, viele Sprachen sprechend, und sogar sehr religiös. [145] Was sagt jener persische Phönix? Er beklagt sein hohes Alter, denn er war geboren Cyklen um Cyklen vor den Tagen des Adam (Kaimurath). Er war Zeuge der Umwälzungen langer Jahrhunderte. Er hatte Geburt und den Schluß von zwölf Cyklen von je 7000 Jahren gesehen, was esoterisch multipliziert uns wiederum 840 000 Jahre ergiebt. [146] Simorgh ist mit der letzten Flut der Praeadamiten geboren, sagt das „Heldengedicht von Simorgh und dem guten Khalifen“! [147]

Was sagt das Buch der Zahlen? Esoterisch ist Adam Rishun der Mondgeist (Jehovah, in einem Sinne, oder die Pitris), und seine drei Söhne - Ka-yin, Habel und Seth - repräsentieren die drei Rassen, wie bereits erklärt. Noah-Xisuthrus stellt seinerseits (mit dem kosmogeologischen Schlüssel) die getrennte Dritte Rasse dar und seine drei Söhne ihre letzten drei Rassen; Ham ferner symbolisiert jene Rasse, welche die ,,Blöße“ der väterlichen Rasse und die der ,,Gemütlosen“ aufdeckte, d. i. Sünde beging.

Tahmurath besucht auf seinem beflügelten Rosse die Berge von Koh-Kaf oder Kaph. Er findet dort die Peris von den Riesen mißhandelt und erschlägt Argen und den Riesen Demrusch. Dann befreit er die gute Peri Mergiana, [148] welche Demrusch gefangen gehalten hatte, und nimmt sie mit sich hinüber auf die ,,trockne Insel“, d. i. den neuen Kontinent von Europa. [149] Nach ihm kam Giamschid, welcher Esikekar oder Persepolis erbaut. Dieser König regiert 700 Jahre und hält sich in seinem großen Stolze für unsterblich und beansprucht göttliche Ehren. Das Schicksal bestraft ihn; er wandert 100 Jahre durch die Welt unter dem Namen Dhulkarnayn, der ,,zweigehörnte“. Aber dieses Beiwort hat keinen Zusammenhang mit dem ,,zweigehörnten“ Herrn vom gespaltenen Fuß. Der ,,zweigehörnte“ ist das Beiwort, das in Asien - welches uncivilisiert genug ist, von den Attributen des Teufels nichts zu wissen - jenen Eroberern gegeben wird, welche die Welt vom Osten bis zum Westen unterworfen haben.

Dann kommt der Usurpator Zohac, und Feridan, einer der persischen Helden, welcher den ersteren besiegt, und ihn in den Bergen des Demavend gefangen setzt. Auf diese folgen viele andere bis herab auf Kaikobad, der eine neue Dynastie gründete.

Dies ist die sagenhafte Geschichte von Persien und wir haben sie zu untersuchen. Um einen Anfang zu machen, was sind die Gebirge von Kaf?


[145] Siehe Orient. Collect., II. 119.

[146] Ebenda. Man erinnere sich, daß die Rabbiner lehren, daß es sieben aufeinander folgende Erneuerungen der Erdkugel giebt; daß eine jede 7000 Jahre dauern wird, die Gesamtdauer also 49 000 Jahre ist. (Siehe Rabbi Parchas Rad; auch Kenealys Book of God, p. 176.) Dies bezieht sich auf sieben Runden, sieben Wurzelrassen und Unterrassen, die wahren occulten Zahlen, wenn auch arg verworren.

[147] Tales of Derbent.

[148] Mergain, oder Morgana, die feenhafte Schwester des Königs Arthur, erweist sich somit orientalischer Abstammung.

[149] Wo wir sie thatsächlich in Großbritannien in dem Roman von den Rittern der Tafelrunde finden. Woher kommt die Gleichheit von Namen und Feenschaft, wenn nicht beide Heldinnen dasselbe geschichtliche Ereignis symbolisieren, das in eine Sage übergegangen ist?