Welche Zeit ist diesem Volke zuzuschreiben? Wir hören von 4000, höchstens 5000 Jahren v. Ch. (Maspéro). Nun wird behauptet, daß mit Hilfe des Cyklus von 25 868 Jahren (des siderischen Jahres) das annähernde Jahr der Aufrichtung der großen Pyramide festgestellt werden kann.

Unter der Annahme, daß der lange, enge, abfallende Gang, der vom Eingange ausgeht, gegen den Polarstern der Pyramidenerbauer gerichtet war, haben die Astronomen gezeigt, daß im Jahre 2170 v. Chr. der Gang auf Alpha Draconis, den damaligen Polarstern, zeigte. . . . Der Astronom Herr Richard A. Proctor, sagt, nachdem er festgestellt, daß der Polarstern in der verlangten Lage sich ebensowohl um 3350 v. Chr. befunden hat, wie zu 2170 v. Chr.: ,,Jede von diesen beiden wurde der Lage des absteigenden Ganges in der großen Pyramide entsprechen; aber die Ägyptologen sagen uns, daß unbedingt kein Zweifel darüber sein kann, daß die spätere Periode viel zu spät ist.“ [222]

Aber es wird uns auch gesagt:

Da diese gegenseitige Stellung von Alpha Draconis und Alkyone eine außergewöhnliche ist, . . . . konnte sie sich ein ganzes siderisches Jahr lang nicht wieder ereignen. [223]

Dies beweist, daß, nachdem der Dendera - Tierkreis den Ablauf von drei siderischen Jahren zeigt, die große Pyramide vor 78000 Jahren erbaut worden sein muß, oder daß doch diese Möglichkeit zum mindesten ebenso leicht angenommen zu werden verdient, als das spätere Datum von 3350 v. Ch.
Nun finden sich auf dem Tierkreise eines gewissen Tempels im fernen Nordindien dieselben Eigenschaften der Zeichen, wie auf dem Tierkreise von Dendera. Jene, welche die indischen Symbole und Konstellationen gut kennen, werden imstande sein, aus der Beschreibung der ägyptischen herauszufinden, ob die Zeitangaben richtig sind oder nicht. Auf dem Tierkreise von Dendera, wie er von den modernen ägyptischen koptischen und griechischen Adepten aufbewahrt, und von Mackey etwas anders erklärt ist, steht der Löwe auf der Hydra und sein Schweif ist nahezu gestreckt, und deutet in einem Winkel von vierzig oder fünfzig Graden nach abwärts, welche Lage mit der ursprünglichen Gestaltung dieser Konstellationen übereinstimmt. Doch fügt Mackey hinzu:

An vielen Orten sehen wir den Löwen (Sinha), wie sein Schweif über seinen Rücken emporgerichtet ist und in ein Schlangenhaupt endet; wodurch gezeigt wird, daß der Löwe umgekehrt worden ist: was in der That mit dem ganzen Tierkreise, und mit jeder anderen Konstellation der Fall gewesen sein muß, als der Pol umgekehrt wurde.

Einen kreisförmigen Zodiak besprechend, der auch von Denon gegeben ist, sagt er:

Dort . . . . steht der Löwe auf der Schlange, und sein Schwanz bildet eine Krümmung nach abwärts, woraus wir finden, daß, obwohl sechs- oder siebenhunderttausend Jahre zwischen den beiden Positionen vergangen sein müssen, sie doch nur wenig oder keinen Unterschied in der Konstellation des Löwen und der Wasserschlange hervorgebracht haben; indessen die Jungfrau auf den beiden sehr verschieden dargestellt ist - auf dem kreisförmigen Zodiak säugt die Jungfrau ihr Kind: aber es scheint, daß sie diese Vorstellung nicht hatten, als der Pol das erste Mal in der Ebene der Ekliptik war; denn auf diesem Zodiak, wie er von Denon gegeben ist, sehen wir drei Jungfrauen zwischen dem Löwen und der Wage, von denen die letzte in ihrer Hand eine Kornähre hält. Es ist sehr zu bedauern, daß in diesem Zodiak ein Bruch der Figuren in dem hinteren Teile des Löwen und am Anfange der Jungfrau sich befindet, der von jedem Zeichen einen Dekan weggenommen hat. [224]

Nichtsdestoweniger ist die Bedeutung klar, nachdem die drei Tierkreise drei verschiedenen Epochen angehören; nämlich den letzten drei Familienrassen der vierten Unterrasse der fünften Wurzelrasse, von denen eine jede annähernd 25 000 bis 30 000 Jahre gelebt haben muss. Die erste von diesen, die ,,Âryo- Asiaten“, waren Zeugen des Schicksals der letzten von den Be-Bevölkerungen der riesigen Atlantier [225] (der Ruta und Daitya Insel-Kontinente), welche vor etwa 850 000 Jahren zu Grunde gingen gegen den Schluß des Miocänzeitalters. [226] Die vierte Unterrasse war Zeugin der Vernichtung des letzten Überrestes der Atlantier - der Âryo-Atlantier auf der letzten Insel der Atlantis, nämlich vor etwa 11 000 Jahren. Der Leser wird ersucht, um dies zu verstehen, einen Blick zu werfen auf das Diagramm des Stammbaumes der fünften Wurzelrasse - die allgemein, wenn auch kaum korrekt, die ârische Rasse genannt wird und auf die demselben beigefügten Erklärungen.


[222] Staniland Wake, a. a. O., pp. 6, 7.

[223] Ebenda.

[224] The Mythological Astronomy of the Ancients Demonstrated, pp. 4, 5.

[225] Der Ausdruck ,,Atlantier“ darf den Leser nicht dahin irreführen, diese als bloß eine Rasse, oder gar eine Nation zu betrachten. Es ist so, als wenn man sagen würde: ,,Asiaten“. Zahlreich, vielgestaltig und verschieden waren die Atlantier, welche verschiedene ,,Menschheiten“ und eine nahezu zahllose Menge von Rassen und Nationen repräsentierten, die in der That verschiedenartiger waren, als die ,,Europäer“ sein würden, wenn dieser Name ohne Unterscheidung den fünf bestehenden Weltteilen gegeben würde, was bei dem Verhältnisse, in dem die Kolonisation fortschreitet, vielleicht in weniger als zwei oder drei Jahrhunderten der Fall sein wird. Es gab braune, rote, gelbe, weiße und schwarze Atlantier; Riesen und Zwerge, so wie es einige afrikanische Stämme verhältnismäßig auch jetzt noch sind.

[226] Ein Lehrer sagt in Esoteric Buddhism (p. 64): ,,Im Eocänzeitalter, schon in seinem allerersten Teile, Latte der große Cyklus der Menschen der vierten Rasse, der (Lemuro-) Atlantier, bereits seinen höchsten Punkt (der Civilisation) erreicht, und der große Kontinent, der Vater nahezu aller gegenwärtigen Kontinente, zeigte die ersten Anzeichen des Sinkens.“ Und auf S. 70 wird gezeigt, daß die Atlantis als Ganzes während der Miocänperiode zu Grunde ging. Um zu zeigen, wie die Kontinente, Rassen, Nationen und Cyklen übereinander greifen, braucht man bloß an Lemurien zu denken, dessen letzte Länder ungefähr 700000 Jahre vor dem Beginne der Tertiärperiode zu Grunde gingen (p. 65), und das letzte der ,,Atlantis“ erst vor 11000 Jahren; so daß also beide übergriffen - das eine in die atlantische, und das andere in die ârische Periode.