Aber nach alledem überschreitet die längste Zeitdauer, von der jene Denkmäler (das Labyrinth, die Pyramiden und die Tierkreise) erzählen, nicht fünf Millionen Jahre: [229] was hinter den Berichten zurückbleibt, die uns von den (esoterischen) Chinesen, sowie Hindûs gegeben sind: welch letztere Nation eine Kenntnis der Zeit für sieben oder acht Millionen Jahre aufgezeichnet hat: [230] was ich auf einem Porzellantalisman gesehen habe. [231]

Die ägyptischen Priester hatten die Tierkreise von dem Atlantier Asura Maya, so wie sie die modernen Hindûs noch haben. Wie im Geheimbuddhismus festgestellt, waren die Ägypter, sowie die Griechen und ,,Römer“ vor einigen tausend Jahren ,,Überreste der Atlanto-Ârier“ - die ersteren solche der älteren oder der Ruta Atlantier; die letztgenannten die Nachkommen der letzten Rasse jener Insel, deren plötzliches Verschwinden dem Solon von den ägyptischen Initiierten erzählt wurde. Die menschliche Dynastie der älteren Ägypter, beginnend mit Menes, hatte das ganze Wissen der Atlantier, obwohl kein atlantisches Blut mehr in ihren Adern war. Nichtsdestoweniger hatten sie alle ihre archaischen Berichte aufbewahrt. All dies ist schon vor langer Zeit gezeigt worden. [232] Und gerade weil der ägyptische Tierkreis zwischen 75000 und 80 000 Jahre alt ist, ist der Tierkreis der Griechen viel später. Volney hat richtig nachgewiesen, daß er nur 16984 Jahre alt ist, oder bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt 17 082. [233]

 

SCHLUSS.

Der Raum verbietet uns, irgend mehr zu sagen, und dieser Teil der Geheimlehre muß abgeschlossen werden. Die neunundvierzig Strophen und die wenigen Bruchstücke aus den Kommentaren, die gegeben wurden, sind alles, was in diesen Bänden veröffentlicht werden kann. Diese, mit einigen noch älteren Aufzeichnungen - zu denen niemand, ausgenommen die höchsten Initiierten, Zutritt hat - und eine ganze Bibliothek von Kommentaren, Glossaren und Erklärungen bilden die Übersicht der Genesis der Menschen.
Aus diesen Kommentaren haben wir bis jetzt zitiert und die geheime Bedeutung einiger der Allegorien zu erklären versucht, indem wir so die wahren Anschauungen des esoterischen Altertums über Geologie, Anthropologie und selbst Ethnologie zeigten. In dem folgenden Teile werden wir es versuchen, einen noch engeren metaphysischen Zusammenhang zwischen den frühesten Rassen und ihren Schöpfern, den göttlichen Menschen aus anderen Welten, herzustellen; indem wir die dargebotenen Behauptungen mit den wichtigsten Beweisen derselben in esoterischer Astronomie und Symbolik begleiten.
Die Dauer der ,,Perioden“, welche nach Raum und Zeit die vierte von der fünften Rasse trennen - in dem geschichtlichen [1] oder selbst dem sagenhaften Anbeginn der letzteren - ist zu gewaltig, als daß wir selbst einem Theosophen irgend weitere ins einzelne gehende Berichte davon bieten könnten. Während des Verlaufes der postdiluvianischen Zeitalter, die zu gewissen periodischen Epochen durch die schrecklichsten Umwälzungen ausgezeichnet waren, wurden zu viele Rassen und Nationen geboren, und verschwanden fast ohne eine Spur zurückzulassen, als daß irgend jemand im Bezug auf sie irgend eine Beschreibung vom geringsten Wert liefern könnte. Ob die Meister der Weisheit eine vollständige und zusammenhängende Geschichte unserer Rasse von ihrem Anfangsstadium herab bis auf die gegenwärtige Zeit haben; ob sie die ununterbrochene Aufzeichnung über den Menschen, seitdem er sieh zu einem vollständigen physischen Wesen entwickelt hat, und dadurch zum Könige der Tiere und zum Meister auf dieser Erde geworden ist, besitzen - kann die Schreiberin nicht sagen. Höchst wahrscheinlich haben sie dieselbe, und das ist unsere persönliche Überzeugung. Aber wenn dem so ist, so ist diese Kenntnis nur für die höchsten Initiierten, welche ihre Schüler nicht in ihr Vertrauen ziehen. Die Schreiberin kann daher nur das geben, was ihr selbst gelehrt worden ist, und nicht mehr, und selbst das wird dem profanen Leser vielmehr als ein unheimlicher, phantastischer Traum, denn als eine mögliche Wirklichkeit erscheinen.
Das ist nur natürlich und wie es sein soll, denn Jahre hindurch war dies auch der auf die bescheidene Schreiberin dieser Blätter selbst hervorgebrachte Eindruck. Geboren und aufgezogen in europäischen, praktischen und angenommenermaßen civilisierten Ländern machte sie sich das Vorhergehende mit der größten Schwierigkeit zu eigen. Aber es giebt Beweise von einem gewissen Charakter, die unwiderleglich werden und auf die Dauer unleugbar sind, für jedes ernste und vorurteilsfreie Gemüt. Durch eine Reihe von Jahren wurden ihr solche dargeboten, und jetzt hat sie die volle Sicherheit, daß unsere gegenwärtige Kugel und ihre Menschenrassen auf diese und keine andere Weise geboren und gewachsen sein und sich entwickelt haben müssen.
Aber dies ist die persönliche Anschauung der Schreiberin; und es ist nicht zu erwarten, daß ihre Orthodoxie irgend mehr Gewicht als irgend eine andere ,,Doxie“ in den Augen jener haben solle, für die jede neue Theorie heterodox ist, bis sie auf andere Weise bewiesen ist. Daher sind wir Occultisten vollständig vorbereitet auf solche Fragen wie diese: wieso wissen wir, daß nicht die Verfasserin das ganze System erfunden hat? Und angenommen, sie hat es nicht, wie kann jemand sagen, daß das ganze Vorhergegangene, wie es in den Strophen gegeben ist, nicht das Erzeugnis der Einbildung der Alten ist? Wie könnten sie die Berichte eines solchen unermeßlichen, eines solchen unglaublichen Altertums aufbewahrt haben?


[229] Dem ist nicht so. Die Vorväter der ârischen Brâhmanen hatten ihren Tierkreis und ihre Tierkreisberechnungen von den durch die Kriyâhakti-Kraft Geborenen, von den ,,Söhnen des Yoga“; die Ägypter von den Atlantiern von Ruta.

[230] Die ersteren können daher die Zeit durch sieben oder acht Millionen Jahre aufgezeichnet haben, aber die Ägypter konnten es nicht.

[231] a. a. O., p. 6.

[232] Diese Frage wurde ausführlich aufgeworfen, und ebenso ausführlich erörtert und beantwortet. Siehe Five Years of Theosophy, art. ,,Mr. Sinnett‘s Esoteric Buddhism“, pp. 325-346.

[233] Ruines (Ruins of Empires, p. 360). Volney sagt, daß, da Aries in seinem 15. Grade 1447 v. Chr. war, der erste Grad der Libra folgerichtig mit dem Frühlings Tag- und Nachtgleichenpunkt nicht später zusammengefallen sein kann, als 15194 v. Chr., so daß, wenn man 1790 n. Chr. hinzufügt, zu welcher Zeit Volney dies schrieb, offenbar 16984 Jahre seit dem (griechischen oder vielmehr hellenischen) Ursprung des Tierkreises verflossen sind.

[1] Das Wort ,,geschichtlich“ ist gebraucht, weil, obwohl die Geschichtschreiber die Daten, welche gewisse Ereignisse von unserer heutigen Zeit trennen, nahezu unsinnig verkleinert haben, dieselben nichtsdestoweniger, Sobald sie bekannt und angenommen sind, der Geschichte angehören. So ist der trojanische Krieg ein geschichtliches Ereignis, das, obwohl ihm selbst weniger als 1000 Jahre v. Chr. zugeschrieben werden, in Wirklichkeit näher bei [unlesbar; Bearbeiter]