Es ist daher für unsere Sätze sogar nicht
verderblich, wenn Sir John Evans behauptet, daß das Schreiben in der Steinzeit
unbekannt war. Denn es kann während jener Periode in der fünften arischen
Rasse unbekannt gewesen sein, und doch den Atlantiern der vierten in den
herrlichen Tagen ihrer höchsten Civilisation vollkommen bekannt gewesen
sein. Zur Erklärung dessen dienen die Cyklen des Emporsteigens und Verfallens
der Nationen und Rassen. Wenn die Thatsachen in Bezug auf das Sanskrit wahr waren, so war Dugald Stewart zu weise, um nicht einzusehen, daß die aus ihnen gezogenen Schlüsse unvermeidlich waren. Er leugnete daher die Thatsächlichkeit einer solchen Sprache wie des Sanskrit ganz und gar, und schrieb seinen berühmten Aufsatz, um zu beweisen, daß das Sanskrit nach dem Muster des Griechischen und Lateinischen zusammengestellt worden sei, von jenen Erzfälschern und Lügnern, den Brahmanen, und daß die ganze Sanskritlitteratur ein Betrug sei. [11] Die Schreiberin ist ganz willig und stolz darauf, sich in der Gesellschaft dieser Brahmanen und anderer historischer „Lügner“ zu befinden, nach der Meinung unserer modernen Dugald Stewarts. Sie hat zu lange gelebt, und ihre Erfahrung ist zu mannigfach und persönlich gewesen, als daß sie nicht zum mindesten etwas von der menschlichen Natur wissen sollte. ,,Wenn du zweifelst, halte dich zurück“, sagt der weise Zoroaster, dessen kluger Satz sich in jedem Falle durch tägliches Leben und Erfahrung bestätigt findet. Doch erweist sich dieser Weise aus vergangenen Zeiten gleich dem heiligen Johannes dem Täufer als Prediger in der Wüste, in Gesellschaft eines modernen Philosophen, nämlich Bacon, welcher dasselbe unschätzbare Stück praktischer Weisheit darbietet, wo er sagt: Wenn ein Mensch bei der Betrachtung (bei irgend einer Erkenntnisfrage, fügen wir hinzu) mit Gewißheiten beginnt, wird er in Zweifeln enden; aber wenn er sich begnügt, mit Zweifeln zu beginnen, wird er in Gewißheiten enden. Mit diesem Stück Rates von dem
Vater der englischen Philosophie an die Vertreter der britischen Skepsis
sollten wir die Erörterung schließen, aber unsere theosophischen Leser
haben Anrecht auf ein letztes Stück occulter Belehrung. weniger schwer zu glauben, daß diese wunderbaren Geschichten von Göttern und Halbgöttern, von Riesen und Zwergen, von Drachen und Ungeheuern jeglicher Beschreibung Umwandlungen sind, als zu glauben, daß sie Erfindungen sind. Nur solche ,,Umwandlungen“ in der physischen Natur, sowie im Gedächtnisse und den Vorstellungen unserer gegenwärtigen Menschheit lehrt die Geheimlehre. Sie stellt die rein spekulativen Hypothesen der modernen Wissenschaft, die auf der Erfahrung und den exakten Beobachtungen von kaum ein paar Jahrhunderten beruhen, der ununterbrochenen Überlieferung und Aufzeichnung ihrer Heiligtümer gegenüber; und, indem sie jenes Gewebe spinnwebartiger Theorien hinwegfegt, das in der Finsternis ausgesponnen wurde, die eine Periode von kaum ein paar Jahrtausenden bedeckt, welche die Europäer ihre ,,Geschichte“ nennen, sagt die alte Wissenschaft zu uns: Höret nun meine Lesart von den Erinnerungen der Menschheit. [11] Science of Language, p. 168. |