Die Menschenrassen werden eine aus der anderen geboren, wachsen, entwickeln sich, werden alt und sterben. Ihre Unterrassen und Nationen folgen derselben Regel. Wenn eure alles leugnende moderne Wissenschaft und sogenannte Philosophie es nicht bestreiten, daß die menschliche Familie aus einer Verschiedenheit scharf ausgesprochener Typen und Rassen besteht, so ist dies nur deshalb, weil die Thatsache unleugbar ist; niemand würde sagen, daß zwischen einem Engländer, einem afrikanischen Neger und einem Japaner oder Chinesen kein äußerer Unterschied bestehe. Anderseits wird es von den meisten Naturforschern förmlich geleugnet, daß gemischte Menschenrassen, d. i. die Samen für gänzlich neue Rassen, noch weiter in unseren Tagen gebildet werden, obwohl das letztere thatsächlich aus guten Gründen von De Quatrefages und einigen anderen behauptet wird. Nichtsdestoweniger wird unser allgemeiner Satz nicht angenommen werden. Es wird gesagt werden, daß für den Menschen, was immer für Formen er in der langen vorgeschichtlichen Vergangenheit durchlaufen hat, keine Wandlungen in der Zukunft mehr bevorstehen - ausgenommen gewisse Veränderungen, so wie in der Gegenwart. Daher seien unsere sechste und siebente Wurzelrasse Erdichtungen.

Auf dies wird wieder geantwortet: Wieso wißt ihr das? Eure Erfahrung ist auf ein paar Jahrtausende beschränkt, auf weniger denn einen Tag in dem ganzen Zeitalter der Menschheit, und auf die gegenwärtigen Typen der bestehenden Kontinente und Inseln unserer fünften Rasse. Wie könnt ihr sagen, was sein oder nicht sein wird? Einstweilen ist dies die Prophezeiung der geheimen Bücher und ihrer nicht unsicheren Sätze.

Seit dem Anbeginne der atlantischen Rasse sind viele Millionen Jahre vergangen, doch finden wir die letzten Atlantier vermischt mit dem arischen Element noch vor 11 000 Jahren. Dies zeigt das ungeheure Übergreifen der einen Rasse über die Rasse, welche ihr nachfolgt, obwohl die ältere in Bezug auf Charakter und äußeren Typus ihre Eigentümlichkeiten verliert, und die neuen Züge der jüngeren Rasse annimmt. Dies erweist sich in allen Bildungen gemischter Menschenrassen. Nun lehrt die occulte Philosophie, daß eben jetzt, gerade unter unsern Augen, die Bildung einer neuen Rasse und neuer Rassen sich vorbereitet, und daß die Umwandlung in Amerika stattfinden ,wird, und bereits im Stillen begonnen hat.

Reine Angelsachsen vor kaum dreihundert Jahren, sind die Amerikaner der Vereinigten Staaten bereits eine Nation für sich geworden, und infolge einer starken Beimischung verschiedener Nationalitäten und von Zwischenheirat nahezu eine Rasse ihrer eigenen Art, nicht nur mental, sondern auch physisch. Um De Quatrefages anzuführen:

Jede Mischrasse ist, wenn sie gleichmäßig und fest geworden ist, im stande gewesen, die Rolle einer ursprünglichen Rasse in frischen Kreuzungen zu spielen. Die Menschheit in ihrem gegenwärtigen Zustande ist somit sicherlich zum größten Teile durch die aufeinanderfolgende Kreuzung einer Anzahl gegenwärtig unbestimmter Rassen gebildet worden. [12]

So sind die Amerikaner in nur drei Jahrhunderten zeitweilig eine ,,ursprüngliche Rasse“ geworden, bevor sie eine Rasse für sich und streng getrennt von allen andern jetzt existierenden Rassen wurden. Sie sind, kurz gesagt, die Keime der sechsten Unterrasse, und werden in einigen weiteren hundert Jahren ganz entschieden die Bahnbrecher jener Rasse werden, welche der gegenwärtigen europäischen oder fünften Unterrasse folgen muß, mit allen ihren netten charakteristischen Eigenschaften. Darnach, in ungefähr 25 000 Jahren, werden sie sich in Vorbereitungen für die siebente Unterrasse begeben; bis schließlich, infolge von Umwälzungen - der ersten Reihe von jenen, die eines Tages Europa, und noch später die ganze arische Rasse zerstören (und so beide Amerika beeinflussen) müssen, sowie auch die meisten der mit den Grenzen unseres Kontinentes samt Inseln unmittelbar zusammenhängenden Länder - die sechste Wurzelrasse auf dem Schauplatze unserer Runde erschienen sein wird. Wann wird dies sein? Wer weiß das, außer vielleicht die großen Meister der Weisheit, und diese schweigen über den Gegenstand, sowie die schneebedeckten Gipfel, die über ihnen emporragen. Alles, was wir wissen, ist das, daß es in der Stille sich ereignen wird; so stille in der That, daß durch lange Jahrtausende ihre Vorläufer - die sonderbaren Kinder, die zu sonderbaren Männern und Frauen heranwachsen werden - als anomale Naturspiele werden betrachtet werden, als abnormale Seltsamkeiten im physischen und mentalen. Dann mit ihrer Zunahme, und wie ihre Anzahl mit jedem Zeitalter größer wird, werden sie eines Tages dazu erwachen, sich selbst in der Mehrheit zu finden. Dann werden die gegenwärtigen Menschen als ungewöhnliche Mischlinge betrachtet zu werden anfangen, bis sie ihrerseits in den civilisierten Ländern aussterben, und nur in kleinen Gruppen auf Inseln - den heutigen Bergspitzen - überleben, wo sie vegetieren, entarten und schließlich aussterben werden, vielleicht erst in Millionen von Jahren, so wie die Azteken ausgestorben sind, und wie die Nyam-Nyam und die zwergartigen Mula Kurumba der Nilghiri-Berge aussterben. Alle diese sind die Überreste von einstmals mächtigen Rassen, deren Andenken ihres Daseins gänzlich aus der Erinnerung der jetzigen Generationen erloschen ist, sowie wir aus dem Gedächtnisse der Menschheit der sechsten Rasse entschwinden werden. Die fünfte wird in die sechste Rasse durch viele Hunderttausende von Jahren hinüberragen, indem sie sich mit ihr langsamer ändert als ihre neue Nachfolgerin, noch immer sich ändernd in Gestalt, allgemeiner Körperbeschaffenheit und Mentalität, geradeso wie die vierte in unsere arische Rasse hinüberragte, und die dritte in die Atlantier hinübergeragt hatte.


[12] The Human Species. p. 274.