ABTEILUNG II. ADAM - ADAMI. Solche Namen, wie Adam-Adami,
gebraucht von Dr. Chwolsohn in seiner Nabatheischen Agrikultur
und verspottet von Herrn Renan, mögen dem Profanen wenig beweisen. Für
den Occultisten jedoch beweist der Ausdruck sehr viel, sobald er in einem
Werke von so außerordentlichem Alter, wie es das oben angeführte ist,
sich findet. Er beweist zum Beispiel, daß Adami ein mannigfaltiges Symbol
war, das bei dem ârischen Volke seinen Ursprung nahm, wie das Wurzelwort
zeigt, von dem es die Semiten und die Turanier übernahmen - wie viele
andere Dinge. die niederste Bezeichnung, oder die Gottheit in der Natur, der mehr allgemeine Ausdruck Elohim mit „Gott“ übersetzt wird. [1] Ein seltsames Werk wurde
ungefähr im Jahre 1860 von dem Orientalisten Chwolsohn übersetzt, und
dem immer ungläubigen und seichten Europa unter dem unschuldigen Titel
Nabatheische Agrikultur vorgelegt. Nach der Ansicht des Übersetzers
ist jenes archaische Buch eine vollständige Initiation in die Mysterien
der voradamitischen Nationen, auf Grund unleugbar authentischer Dokumente.
Es ist ein unschätzbares Kompendium, der vollständige Abriß der Lehren,
Künste und Wissenschaften nicht nur der Chaldäer, sondern auch der Assyrer
und Kanaaniten der vorgeschichtlichen Zeitalter. [2] Diese Nabatheer waren - wie einige Kritiker
dachten - einfach die Sabäer oder chaldäischen Sternverehrer. Das Werk
ist eine Rückübersetzung aus dem Arabischen, in welche Sprache es zuerst
aus dem Chaldäischen übersetzt worden war. Nach der Sintflut (?) siedelten sich die Völker in verschiedenen Ländern an. Unter diesen waren die Nabatheer, welche die Stadt Babylon gründeten, und jene Nachkommen des Ham vorhanden, welche sich in derselben Provinz unter Führung des Nimrod niederließen, des Sohnes des Chus, welcher der Sohn des Ham und der Großenkel des Noah war. Dies fand zu der Zeit statt, als Nimrod die Statthalterschaft von Babylonien als der Gesandte von Dzahhak mit Namen Biourasp erhielt. [3] Der Übersetzer Chwolsohn
findet, daß die Behauptungen dieses Geschichtschreibers in vollkommener
Übereinstimmung mit jenen des Moses in der Genesis sind; während
unehrerbietigere Kritiker die Meinung aussprechen dürften, daß aus eben
diesem Grunde ihrer Wahrheit mißtraut werden solle. Es ist jedoch nutzlos,
die Sache zu erörtern, die in der vorliegenden Frage ohne Wert ist. Das
verwitterte, schon lange begrabene Problem, und die Schwierigkeit, auf
irgend welcher logischen Grundlage, die außerordentliche Abstammung von
Millionen Leuten verschiedener Rassen, vieler civilisierter Nationen und
Stämme von drei Paaren - Noahs Söhnen und ihren Weibern - in 346
Jahren [4] nach der Sintflut zu erklären,
mag dem Karma des Verfassers der Genesis überlassen bleiben, heiße
er nun Moses oder Ezra. Was jedoch in dem erwähnten Werke interessant
ist, ist sein Inhalt, die darin verkündeten Lehren, von denen wiederum
nahezu alle, wenn esoterisch gelesen, mit den geheimen Lehren identisch
sind. [1] Myer`s Qabbalah, p. 175. [2] Siehe De Mirville, Pneumatologie, III. pp. 218ff. [3] a. a. O., ebenda. [4] Siehe die Genesis und die autorisierte Chronologie. In Kapitel VIII „verläßt Noah die Arche“ - 2348 v. Chr. In Kapitel X steht „Nimrod, der erste Monarch“ über 1998 v. Chr. |