Zum klareren Verständnis für Nichtkabbalisten geben
wir es folgendermaßen: „Ich bin der Ich bin“ ist im Hebräischen:
Âhiye
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Asher
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Âhiye
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[korrekter
Abdruck siehe Buch]
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[korrekter
Abdruck siehe Buch]
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[korrekter
Abdruck siehe Buch]
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5 10
5 1
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200 300
1
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5 10
5 1
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Man addiere
die Zahlen dieser einzelnen Worte und erhält:
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[korrekter
Abdruck siehe Buch]
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[korrekter
Abdruck siehe Buch]
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[korrekter
Abdruck siehe Buch]
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21
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501
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21
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Dies bezieht sich auf den Vorgang der Herabkunft im
Feuer auf dem Berge, um den Menschen zu machen u.s.w., und wird dahin
erklärt, daß es nur ein Kontrollzeichen und ein Gebrauch der Zahlen
der Berge ist; denn auf der einen Seite haben wir 10 + 5 + 6 = 21, unten
die Mitte 501, und auf der anderen Seite 6 + 5 + 10 = 21. [34]
Das „Allerheiligste“, sowohl das kabbalistische als auch das rabbinische,
ist somit als ein internationales Symbol und gemeinsames Eigentum nachgewiesen.
Keines von beiden hatte bei den Hebräern seinen Ursprung genommen; aber
infolge der allzu realistischen Behandlung durch die halbinitiierten Leviten
hatte das Symbol bei ihnen eine Bedeutung erlangt, die es kaum bei irgend
einen anderen Volke bis zum heutigen Tage hat, und die es ursprünglich
nach der Absicht der wahren Kabbalisten niemals haben sollte. Das Lingam
und die Yoni des modernen Durchschnittsinders ist augenscheinlich gewiß
nicht besser als das rabbinische „Allerheiligste“ - aber es ist nicht
schlechter; und dies ist ein Gewinnstpunkt gegenüber den christlichen
Verleumdern der asiatischen Religionsphilosophien. Denn in solchen religiösen
Mythen, in der verborgenen Symbolik eines Glaubens und einer Philosophie
sollte der Geist der vorgelegten Sätze ihren verhältnismäßigen
Wert entscheiden. Und wer will sagen, nach Prüfung in jeder Richtung,
daß diese sogenannte „Weisheit“, die bloß zum Gebrauch und Nutzen einer
einzigen kleinen Nation angewendet ist, sich jemals zu irgend etwas wie
einer nationalen Ethik entwickelt hat. Die Propheten sind da, um den Lebenswandel
des auserwählten, aber hartnäckigen Volkes vor, während und nach den
Tagen des Moses zu zeigen. Daß sie einstmals die Weisheitsreligion und
den Gebrauch ihrer universalen Sprache und Symbole besessen hatten, ist
erwiesen durch dieselbe Esoterik, die bis zum heutigen Tage in Indien
mit Bezug auf das „Allerheiligste“ besteht. Dies, wie oben gesagt, war
und ist noch das Hindurchgehen durch die „goldene“ Kuh in derselben gebückten
Stellung, wie sie durch die Galerie der Pyramide notwendig gemacht
war, was den Menschen mit Jehovah in der hebräischen Esoterik identifizierte.
Der ganze Unterschied liegt in dem Geiste der Auslegung. Bei den Indern
sowie bei den alten Ägyptern war und ist jener Geist gänzlich metaphysisch
und psychologisch; bei den Hebräern war er realistisch und physiologisch.
Er deutete aus die erste geschlechtliche Trennung der menschlichen Rasse
hin - auf Eva, die den Kain-Jehovah gebar, wie in der Quelle der Maße
gezeigt ist; auf die Vollziehung der irdischen physiologischen Vereinigung
und Empfängnis - wie in der Allegorie von Kain, der Abels Blut vergißt,
wobei Habel das weibliche Prinzip ist; und auf das Kindergebären - einen
Vorgang, der, wie gezeigt, in der dritten Rasse begonnen hatte, oder mit
Adams dritten Sohn Seth, mit dessen Sohn Henoch die Menschen anfingen,
sich selbst Jehovah oder Jah-Hovah zu nennen, den männlichen Jod und Havah
oder Eva, nämlich männliche und weibliche Wesen.
[35] Somit liegt der Unterschied in dem religiösen und ethischen
Empfinden, aber diie beiden Symbole sind wesensgleich. Es ist kein Zweifel,
daß bei den vollständig initiierten jüdischen Tanaim der innere Sinn der
Symbolik in ihrer Abstraktion ebenso heilig war, wie bei den alten ârischen
Dvijas. Die Verehrung des „Gottes in der Bundeslade“ beginnt erst mit
David; und durch ein Jahrtausend kannte Israel keinen phallischen Jehovah.
Und nun ist die alte, herausgegebene und wiederherausgegebene Kabbalah
damit befleckt worden.
Bei den alten Ârien war die verborgene Bedeutung großartig, erhaben und
poetisch, wie sehr auch die äußere Erscheinung ihres Symbols jetzt
der Behauptung wiederstreiten mag. Die Zeremonie des Hindurchgehens
durch das Allerheiligste - jetzt symbolisiert durch die Kuh, aber im Anfange
durch den Tempel-Hiranyagarbha, das strahlende Ei, das an sich selbst
ein Symbol der universalen, abstrakten Natur ist - bedeutete geistige
Empfängnis und Geburt, oder vielmehr die Wiedergeburt des Individuums
und seine Regeneration; den sich bückenden Menschen am Eingange
des Sanctum Sanctorum, bereit durch den Schoß der Mutter Natur hindurchzugehen,
oder die physische Kreatur, bereit, das ursprüngliche geistige Wesen,
der vorgeburtliche MENSCH wieder zu werden. Bei dem Semiten bedeutete
jener sich bückende Mensch den Fall des Geistes in die Materie,
und jener Fall und jene Erniedrigung wurden von ihm mit
dem Ergebnisse vergöttlicht, daß die Gottheit auf die Stufe des Menschen
herabgezerrt wurde. Für den Ârier bedeutete das Symbol die Scheidung
des Geistes vom Stoffe, sein Versinken in und seine Rückkehr zu seiner
ursprünglichen Quelle; für den Semiten die Vermählung des Geistigen Mannes
mit der Materiellen Weiblichen Natur, wobei das Physiologische den Vorrang
vor dem Psychologischen und dem rein Immateriellen einnahm. Die arischen
Anschauungen über die Symbolik waren jene der ganzen heidnischen Welt;
die semitischen Auslegungen gingen aus von einem kleinen Stamme und waren
vorzugsweise die seinen, und bezeichneten so seine nationalen Züge und
die idiosynkratischen Fehler, welche viele von den Juden bis zum heutigen
Tage charakterisieren - groben Realismus, Selbstsucht und Sinnlichkeit.
Sie hatten durch ihren Vater Jakob einen Handel abgeschlossen mit ihrer
sich über alle andern erhebenden Stammesgottheit, und einen Bund,
daß sein „Same sein solle wie der Staub der Erde“; und jene Gottheit konnte
hinfort kein besseres Bild haben, als jenes des Zeugungssymboles, und
als Darstellung eine Zahl und Zahlen.
[34] Von demselben Verfasser. Siehe auch die Abteilung
über „die Symbolik der Mysteriennamen Iao und Jehovah.“
[35] In Genesis (IV. 26) ist es fälschlich
übersetzt: „Und hieß ihn Enos (Mensch). Zu derselben Zeit fing man an,
des Herrn Namen anzurufen“ - was keinen Sinn hat, da Adam und die andern
dasselbe gethan haben müssen.
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