Im Hesekiel heißt es:

Du Menschenkind, sage dem Fürsten zu Tyrus: So spricht der Herr, Herr (wie wir es verstehen, der „Gott“ Karma): Darum, daß sich dein Herz erhebt, und spricht: Ich bin Gott, . . . so du doch ein Mensch. . . bist. . . . Darum, siehe, ich will Fremde über dich schicken, . . . die sollen ihr Schwert zücken über deine schöne Weisheit,. . . sie sollen dich hinunter in die Grube (oder das Erdenleben) stoßen. [43]

Der Ursprung des „Fürsten zu Tyrus“ ist auf die „göttlichen Dynastien“ der bösartigen Atlantier, der großen Zauberer zurückzuführen. Es liegt diesmal keine Metapher in den Worten des Hesekiel, sondern wirkliche Geschichte. Denn die Stimme in dem Propheten, die Stimme des „Herrn“, seines eigenen Geistes, die zu ihm sprach, sagt:

Darum, daß . . . du gesagt hast: Ich bin ein Gott, ich sitze im Thron Gottes (der Götter, der göttlichen Dynastien), mitten auf dem Meer, so du doch ein Mensch bist . . . . Siehe, du hältst dich für klüger denn Daniel, daß dir nichts verborgen sei, und habest durch deine Klugheit . . . so große Macht überkommen; davon bist du so stolz geworden, daß du so mächtig bist. Darum, siehe, . . . Fremde . . . sollen ihr Schwert zücken über deine schöne Weisheit . . . Sie sollen dich hinunter . . . stoßen, daß du mitten auf dem Meer sterbest wie die Erschlagenen. [44]

Alle solche Verwünschungen sind keine Prophezeihung, sondern einfach Erinnerungen an das Schicksal der Atlantier, der „Gewaltigen in der Welt“.

Was kann die Bedeutung dieses letzten Satzes sein, wenn er nicht eine Erzählung des Schicksals der Atlantier ist?

Hinwieder kann das: „Dein Herz erhebt sich, daß du so schön bist,“ [45] sich auf den „Himmlischen Menschen“ im Pymander beziehen, oder auf die gefallenen Engel, welche beschuldigt werden durch Stolz, wegen der großen Schönheit und Weisheit, die ihnen zu teil wurde, gefallen zu sein. Es ist da keine Metapher, ausgenommen vielleicht in den vorgefaßten Ideen unserer Theologen. Diese Versen beziehen sich auf die Vergangenheit und gehören mehr dem bei den Mysterien der Initiation erlangten Wissen als rückblickendem Hellsehen an. Die Stimme sagt wieder:

Du warest im Lustgarten Gottes (im Satya Yuga), und mit allerlei Edelsteinen geschmückt. . . . Am Tage, da du geschaffen wurdest, mußten da bereit sein bei dir dein Pankenwerk und Pfeifen. Du bist wie ein gesalbter Cherub, du bist auf und abgewandelt unter den feurigen Steinen. Und warest ohne Wandel in deinem Thun des Tages, das du geschaffen warest, so lange, bis sich deine Missethat gefunden hat. . . . Darum will ich dich entheiligen von dem Berge Gottes, und . . . dich vernichten. [46]

Der „Berg Gottes“ bedeutet den „Berg der Götter“ oder den Meru, dessen Repräsentant in der Vierten Rasse der Berg Altas war, die letzte Form eines der göttlichen Titanen, in jenen Tagen so hoch, daß die Alten glaubten, daß die Himmel auf seiner Spitze ruhen. Unterstützte nicht Atlas die Giganten in ihrem Kampfe gegen die Götter (Hyginus)? Eine andere Leseart läßt die Fabel entstehen aus der Vorliebe des Atlas, des Sohnes von Japetus und Klymene, für die Astronomie, und weil er aus diesem Grunde auf den höchsten Bergspitzen verweilte. Die Wahrheit ist die, daß Atlas, der „Berg der Götter“, und auch der Heros dieses Namens, die esoterischen Symbole der Vierten Rasse sind, und seine sieben Töchter, die Atlantiden, die Symbole ihrer sieben Unterrassen sind. Der Berg Atlas war nach allen Legenden dreimal so hoch als er jetzt ist; denn er ist zu zwei verschiedenen Zeiten gesunken. Er ist vulkanischen Ursprungs, und daher sagt die Stimme im Hesekiel:

Darum will ich ein Feuer aus dir angehen lassen, das soll dich verzehren. [47]

Sicherlich bedeutet das nicht, wie es nach den übersetzten Texten der Fall zu sein scheint, daß das Feuer aus dem Fürsten von Tyrus hervorging, oder aus seinem Volke, sondern aus dem Berge Atlas, der die stolze Rasse symbolisierte, gelehrt in Magie und hochstehend an Künsten und Civilisation, deren letzter Überrest nahezu am Fuße der Kette jener einst gigantischen Berge vernichtet wurde.


[43] XXVIII. 2-8.

[44] Ebenda.

[45] Ebenda, 17.

[46] Ebenda, 13-16.

[47] Ebenda, 18.