Fürwahr: „Alle werden sich über dir entsetzen, und du sollst nimmer sein;“ [48] da sogar der Name der Rasse und ihr Schicksal aus dem menschlichen Gedächtnis entschwunden ist. Man halte sich vor Augen, daß fast jeder alte König und Priester ein Initiierter war; daß vom herannahenden Ende der vierten Rasse an eine Fehde zwischen den Initiierten des rechten und jenen des linken Pfades bestand; daß schließlich der Garten Eden von anderen Persönlichkeiten als von den Juden der adamischen Rassen erwähnt ist, nachdem selbst der Pharaoh dem schönsten Baume des Paradieses verglichen wird, von demselben Hesekiel, welcher zeigt:

Und alle lustigen Bäume unter der Erde, die edelsten und besten auf dem Libanon, . . . gönneten es ihm wohl. Denn sie mußten auch mit ihm (dem Pharaoh) hinunter zur Hölle [49]

- unter der Erde, was thatsächlich der Boden des Ozeans ist, dessen Grund sich weit aufthat, um die Länder der Atlantier und sie selber zu verschlingen. Wenn man sich all dies vor Augen hält und die verschiedenen Berichte vergleicht, dann wird man herausfinden, daß die Kapitel XXVIII und XXXI des Hesekiel sich nicht auf Babylonien, Assyrien, noch auch auf Ägypten beziehen, da keines von diesen so vernichtet worden ist, da sie einfach auf der Oberfläche, nicht unter der Erde in Trümmer gefallen sind - sondern in der That auf Atlantis und die meisten ihrer Nationen. Und man wird sehen, daß der „Garten Eden“ der Initiierten keine Mythe war, sondern eine jetzt versunkene Örtlichkeit. Licht wird einem aufdämmern, und man wird Sätze wie diese nach ihrem wahren esoterischen Wert schätzen können: „Du bist in Eden gewesen, . . . du warst auf dem heiligen Berge Gottes [50] - den jede Nation hatte, und viele haben noch heilige Berge; einige die Gipfel des Himâlaya, andere den Parnaß und Sinai. Sie waren alle Initiationsstätten und Aufenhalte der Häupter der Gemeinden alter und auch moderner Adepten.

Und wiederum:

Siehe, Assur (warum nicht Atlantier, Initiierter?), war wie ein Cedernbaum auf dem Libanon, . . . darum ist er höher geworden, denn alle Bäume . . . Und war ihm kein Cedernbaum gleich in Gottes Garten: . . . daß ihn alle lustige Bäume im Garten Gottes neideten. [51]

Durch ganz Kleinasien wurden die Initiierten die „Bäume der Gerechtigkeit“ und die Cedern des Libanon genannt, ebenso wie einige Könige von Israel. Ebenso auch die großen Adepten in Indien, aber bloß die Adepten der linken Hand. Wenn das Vishnu Purâna erzählt, daß „die Welt ganz mit Bäumen bedeckt wurde“, während die Prachetasas, welche „10000 Jahre Abtötung in dem weiten Ozean zubrachten“, in ihren Andachtsübungen versunken waren, so bezieht sich die Allegorie auf die Atlantier und die Adepten der frühen Fünften Rasse - die Ârier. Andere „Bäume (Adept-Zauberer) verbreiteten sich, und überschatteten die ungeschützte Erde; und die Menschen gingen zu Grunde. . . unfähig zu arbeiten durch zehntausend Jahre.“ Dann wird gezeigt, wie die Weisen, die Rishis der ârischen Rasse, genannt Prachetasas, „aus der Tiefe hervorkamen,“ [52] und durch den Wind und die Flamme, die aus ihren Mündern hervorging, die schlechten „Bäume“ und das ganze Pflanzenreich vernichteten; bis daß Soma (der Mond), der Beherrscher der Pflanzenwelt, sie besänftigt, indem er mit den Adepten des rechtes Pfaden ein Bündnis schließt, denen er als Braut Mârishâ anbietet, den „Sprößling der Bäume“. [53] Dies deutet auf den großen Kampf hin zwischen den „Söhnen Gottes“ und den „Söhnen der Dunklen Weisheit“ - unseren Vorvätern; oder den atlantischen und den ârischen Adepten.
Die ganze Geschichte jener Periode ist im Râmâyana allegorisiert, welches die mystische Erzählung in epischer Form ist von dem Kampfe zwischen Râma - dem ersten Könige der göttlichen Dynastie der frühen Ârier - und Râvana, der symbolischen Personifikation der atlantischen (Lankâ) Rasse. Die ersteren waren die Inkarnationen der Sonnengötter; die letzteren jene der Monddevas. Dies war der große Kampf zwischen Gut und Böse, zwischen weißer und schwarzer Magie, um die Herrschaft der göttlichen Kräfte über die niederen irdischen oder kosmischen Kräfte.
Wenn der Schüler den letzten Satz besser verstehen will, möge er sich der Anugîtâepisode des Mahâbhârata zuwenden, wo der Brâhmane seinem Weibe sagt:

Ich habe wahrgenommen mit Hilfe des Selbst den Sitz, der in dem Selbst feststeht - (den Sitz) wo das Brahman wohnt, frei von den Paaren der Gegensätze, und der Mond, zusammen mit dem Feuer (oder der Sonne), das (alle) Wesen (als) der Beweger des intellektuellen Prinzipes aufrecht erhält. [54]

Der Mond ist die Gottheit des Gemütes (Manas), aber nur auf der niederen Ebene.

Ein Kommentar sagt:

Manas ist doppelt - lunar im niederen, solar in seinem oberen Teile.
Das heißt, es wird in seinem höheren Aspekte zur Buddhi hingezogen, und steigt in seinem niederen herab bis zu seiner tierischen Seele, und lauscht auf die Stimme derselben, die voll ist von selbstsüchtigen und sinnlichen Begierden; und hierin ist das Geheimnis des Lebens eines Adepten und eines profanen Menschen enthalten, sowie auch jenes der nach dem Tode stattfindenden Trennung des göttlichen von dem tierischen Menschen. Das Mahâbhârata - von dem jeder Vers esoterisch gelesen werden muß - enthüllt in großartiger Symbolik und Allegorie die Drangsale sowohl des Menschen, als auch der Seele. Der Brâhmana sagt in der Anugîtâ:

Im Innern (innerhalb des Körpers), inmitten von allen diesen (Lebenswindern) [? Prinzipien], die sich im Körper umherbewegen und sich gegenseitig verschlingen, [55] lodert das Vaishvânarafeuer [56] siebenfältig. [57]

Aber die Haupt-„Seele“ ist Manas oder das Gemüt; daher die Darstellung, daß Soma, der Mond, mit dem Sonnenteile in ihm Bündnis schließt, der personificiert ist als die Prachetasas. Aber von den sieben Schlüsseln, welche die sieben Aspekte des Râmâyana eröffnen, sowie die einer jeden anderen Schrift ist das nur einer - der metaphysische.


[48] Ebenda, 19.

[49] XXXI. 16, 17. Der einzige Pharao, der nach der Darstellung der Bibel im roten Meere unterging, war der König, welcher die Israeliten verfolgte, und welcher ungenannt blieb, vielleicht aus sehr guten Gründen. Die Geschichte wurde sicherlich aus der atlantischen Legende gebildet.

[50] XXVIII. 13, 14.

[51] XXXI. 3-9.

[52] Vishnu Purâna, I. xv,

[53] Dies ist reine Allegorie. Die Wasser sind ein Symbol der Weisheit und des occulten Wissens. Hermes repräsentierte die heilige Wissenschaft unter dem Symbol des Feuers; die nördlichen Initiierten unter jenem des Wasser. Das letztere ist die Hervorbringung von Nara, dem „Geiste Gottes“, oder vielmehr von Paramâtman, der „Höchsten Seele“, sagt Kullûka Bhatta; Nârâyana bedeutet „er, der in der Tiefe wohnt“ oder in die Wasser der Weisheit versenkt ist - denn „Wasser ist der Körper des Nara“ (Vâyu Purâna). Daraus entsteht die Behauptung, daß sie durch 10 000 Jahre in Abtötung „in dem weiten Ozean“ verblieben; und daß sie dargestellt werden, wie sie daraus hervortauchen. Ea, der Gott der Weisheit, ist der „Erhabene Fisch“, und Dagon oder Oannes ist der chaldäische Mann-Fisch, der aus den Wassern auftaucht, um Weisheit zu lehren.

[54] Kap. V; „Sacred Books of the East“, Bd. VIII. p. 257.

[55] Dies wird von dem trefflichen Übersetzer der Anugîtâ in einer Fußnote (p. 258) mit diesen Worten erklärt: „Der Sinn scheint folgender zu sein: Der Verlauf des weltlichen Lebens ist den Wirkungen der Lebenswinde zuzuschreiben, welche mit dem Selbst verbunden sind und zu seinen Offenbarungen als individuelle Seelen führen.“

[56] Vaishvânara ist ein Wort, das oft gebraucht wird, um das Selbst zu bezeichnen - erklärt Nîlakantha.

[57] Ebenda, p. 259. Übersetzt von Kashinâth Trimbak Telang, M.A., Bombay.