Es giebt unter den geheimen Büchern ein Werk, genannt
der Spiegel der Zukunft, in welchem alle die Kalpas innerhalb von
Kalpas, und Cyklen im Schoße des Shesha oder der unendlichen Zeit aufgezeichnet
sind. Dieses Werk wird dem Pesh-Hun-Nârada zugeschrieben. Es besteht ein
anderes altes Werk, welches verschiedenen Atlantiern zugeschrieben wird.
Diese beiden Aufzeichnungen versehen uns mit den Zahlen unserer Cyklen,
und mit der Möglichkeit, das Datum zukünftiger Cyklen zu berechnen. Die
chronologischen Berechnungen jedoch, welche gegenwärtig mitgeteilt werden
sollen, sind jene der Brâhmanen, wie weiterhin erklärt: aber die meisten
derselben sind auch jene der Geheimlehre. Dieser letztere Name (Ptolemaios) wurde, wie wir aus der Inschrift des Piyadasi ersehen, zum indischen Turamaya, woraus der Name Asura Maya sehr leicht entstehen konnte. Ohne Zweifel konnte er das, aber die Lebensfrage lautet: Giebt es irgendwelche guten Beweise dafür, daß er so entstanden ist? Der einzige Beweis, der dafür geliefert wird, besteht darin, daß es so sein muß: Weil . . . dieser Maya ausdrücklich nach Romaka-pura im Westen gewiesen wird. [67] Die Mâyâ ist offenkundig, nachdem kein Sanskritist unter den Europäern sagen kann, wo diese Örtlichkeit Romakapura sich befand, abgesehen davon freilich, daß sie irgendwo im Westen war. Jedenfalls, da kein Mitglied der Asiatischen Gesellschaft oder westlicher Orientalist jemals auf brâhmanische Lehren hören wird, ist es nutzlos, die Einwürfe der europäischen Orientalisten in Erwägung zu ziehen. Romakapura war im Westen, gewiß, da es einem wesentlichen Bestandteil des verschwundenen Kontinentes Atlantis bildete. Und es ist gleichermaßen gewiß, daß es Atlantis war, wohin in den indischen Purânen der Geburtsort des Asuramaya verlegt wurde, der ein ebenso großer Magier als ein großer Astrologe und Astronom war. Obendrein weigert sich Prof. Weber, dem indischen Tierkreis irgendwelches hohe Alter zuzuschreiben, und fühlt sich geneigt zu glauben, daß die Inder einen Tierkreis überhaupt nicht kannten, bevor sie nicht einen solchen von den Griechen entlehnt hatten. [68] Diese Behauptung widerstreitet den ältesten Überlieferungen von Indien und muß daher übergangen werden. Wir sind umsomehr berechtigt, über sie hinwegzugehen, als der gelehrte deutsche Professor uns in der Einleitung zu seinem Werke selber sagt: Außer den natürlichen Hindernissen, welche die Forschung (in Indien) erschweren, herrscht noch ein dichter Nebel von Vorurteil und vorgefaßten Meinungen, der über dem Lande lagert und es wie einen Schleier einhüllt. [69] Kein
Wunder, wenn Dr. Weber selber in diesem Schleier gefangen zu unwillkürlichen
Irrtümern verleitet worden sein sollte. Hoffen wir, daß er jetzt besser
unterrichtet ist. [67] Siehe The History of Indian Literature, p. 253, von Prof. A. Weber; in Trübner´s Oriental Series [68] Selbst die Mayaindianer von Guatemala hatten ihren Tierkreis seit unsagbar alter Zeit. Und der ursprüngliche Mensch handelte in jedem Zeitalter unabhängig von Zeit und Ort auf die gleiche Weise, bemerkt ein französischer Schriftsteller. [69] Ebenda, p. 2. [70] Tirukkanda Panchanga für das Kaliyugajahr 4986, von Chintamany Raghanaracharyam Sohn des berühmten Staatsastronomen zu Madras, und Tartakamala Venkata Krishna Rao. |