ABTEILUNG V. IST DAS PLERÔMA SATAN`S LAGER? Der Gegenstand ist noch nicht
erschöpft, und muß noch von anderen Aspekten aus untersucht werden. Außer der Gelehrsamkeit des Dr. Kencaly schreibt keine moderne Gelehrsamkeit dem letzteren Werke (dem Buche Enoch) ein höheres Alter zu, als das vierte Jahrhundert v. Chr. [2] Die moderne Gelehrsamkeit
hat sich böserer Irrtümer schuldig gemacht als dieses. Es scheint erst
gestern gewesen zu sein, daß die größten Litteraturkritiker in
Europa die einfache Echtheit jenes Werkes leugneten, zusammen mit jener
der orphischen Hymnen, und selbst des Buches des Hermes oder Thoth, bis
ganze Verse aus dem letzteren auf ägyptischen Denkmälern und Gräbern der
frühesten Dynastien entdeckt wurden. Die Ansicht des Erzbischofes Laurence
ist anderwärts citiert. Das ist jener Engel, der Stolz genug war, sich selbst für Gott zu halten; tapfer genug, seine Unabhängigkeit um den Preis ewiger Leiden und Qualen zu erkaufen; schön genug, sich selbst im vollen göttlichen Licht angebetet zu haben; stark genug, noch immer in Finsternis inmitten von Pein zu herrschen und sich selbst einen Thron aus seinem unauslöschlichen Scheiterhaufen gemacht zu haben. Das ist der Satan des republikanischen und ketzerischen Milton . . . der Fürst der Anarchie, bedient von einer Hierarchie reiner Geister (!!) [3] Diese Beschreibung - die so geschickt theologisches Dogma und kabbalistische Allegorie versöhnt, und es sogar zu stande bringt, eine politische Artigkeit in ihre Redewendung einzuschließen - ist, wenn im rechten Geiste gelesen, ganz richtig. [1] P. 16. [2] „Biographical and Critical Essay”, p. XXXVIII. [3] Histoire de la Magie, pp. 16, 17. |