Der Verfasser der New Aspect´s of Life beschreibt den jüdischen Gott sehr richtig vom kabbalistischen Standpunkt aus als: Der Geist der Erde, welcher sich dem Juden als Jehovah geoffenbart hat. [8] . . . Wiederum war es jener Geist, welcher nach dem Tode Jesu seine Form annahm und ihn als den auferstandenen Christus darstellte. - die Lehre des Kerinth und verschiedener gnostischer Sekten mit einer geringen Abänderung, wie man sehen kann. Aber die Erklärungen und Schlußfolgerungen des Verfassers sind bemerkenswert: Niemand wußte . . . besser als Moses . . . (und) so gut wie er, wie groß die Macht jener (Götter von Ägypten) war, mit deren Priestern er gestritten hatte, . . . . und deren Göttern gegenüber Jehovah als der Gott ausgerufen wird (bloß von den Juden). Der Verfasser fragt: Was waren diese Götter, diese Achar, über die Jehovah, der Achad, wie behauptet wird, der Gott ist . . . indem er sie überwand? Darauf anwortet der Occultismus: Jene, welche die Kirche jetzt die Gefallenen Engel nennt, und kollektiv den Satan, den Drachen - der, wenn wir ihren Ausspruch anzunehmen haben, von Michael und seiner Schar überwunden wurde, welcher Michael einfach Jehovah selber war, im besten Fall einer der untergeordneten Geister. Daher hat der Verfasser wiederum recht, wenn er sagt: Die Griechen glaubten an das Dasein von . . . Daimonen. Aber . . . ihnen waren die Hebräer zuvorgekommen, welche glaubten, daß es eine Klasse von darstellenden Geistern gäbe,welche sie als Dämonen, „Darsteller“ bezeichneten. . . . Gestehen wir mit Jehovah, der es ausdrücklich behauptet, das Dasein von anderen Göttern zu, welche . . . Darsteller des Einen Gottes waren - waren dann diese anderen Götter einfach eine höhere Klasse von darstellenden Geistern, . . . welche größere Kräfte erlangt hatten und ausübten? Und ist nicht Darstellung der Schlüssel zum Geheimnis des Geistzustandes? Aber sobald man diesen Standpunkt gelten läßt, wie können wir wissen, ob nicht Jehovah ein darstellender Geist war, ein Geist, der sich anmaßte, der Darsteller des einen unbekannten und unerkennbaren Gottes zu sein, und es auf diese Art wurde? Nein, wieso wissen wir, daß der Geist, welcher sich selbst Jehovah nannte, nicht, indem er sich seine Attribute anmaßte, auf diese Art verursachte, daß seine Bezeichnung dem Einen zugemessen wurde, in Wirklichkeit ebenso namenlos wie unerkennbar ist? [9] Dann zeigt der Verfasser, daß „der Geist des Jehovah ein Darsteller ist,“ nach seinem eigenen Zugeständnis. Er bestätigte dem Moses, „daß er den Patriarchen als der Gott Shaddai erschienen war“, und als der „Gott Helion“. Mit demselben
Atem nahm er den Namen Jehovah an; und auf den Glauben an die Behauptung
dieses Darstellers hin, wurden die Namen El, Eloah, Elohim und Shaddai
in Nebeneinanderstellung mit Jehovah als der „allmächtige Herrgott“ gelesen
und ausgelegt. (Damals, als) der Name Jehovah wurde unaussprechlich, da
wurde die Bezeichnung Adonai, „Herr“ dafür eingesetzt, und . . . infolge
dieses Ersatzes ging der „Herr“ aus dem jüdischen in das christliche „Wort“
und Welt über als eine Bezeichnung für Gott. [10] [8] a.a.O., p. 209. [9] Ebenda, pp. 144, 145. [10] Ebenda, p. 146. [11] a. a. O., p. 9. Nach dem vielgestaltigen Pantheismus einiger Gnostiker kam der exoterische Dualismus des Manes, welcher angeklagt wurde, das Böse zu personificieren, und aus dem Teufel einen Gott zu machen - den Nebenbuhler Gottes selber. Wir sehen nicht, daß die christliche Kirche jene exoterische Idee der Manichäer so bedeutend verbessert hätte, denn sie nennt ihren Gott König des Lichtes, und Satan den König der Finsternis, bis zum heutigen Tage. [12] Um in dieser Beziehung Herrn S. Laing zu citieren, in seinem bewunderungswürdigen Werke Modern Science and Modern Thought (p. 222): “Aus diesem Dilemma (dem Dasein des Bösen in der Welt) giebt es kein Entrinnen, wenn wir nicht die Idee einer anthropomorphen Gottheit ganz und gar aufgeben, und offen die wissenschaftliche Idee von einer unerforschliche und unergründlichen Ersten Ursache annehmen; und vor einem Weltall, dessen Gesetzen wir nachspüren können, von dessen wirklicher Wesenheit aber wir nicht wissen, und für das wir ein Grundgesetz nur vermuten und undeutlich wahrnehmen können, welches die Polarität von Gut und Böse, welches die Polarität zu einer notwendigen Bedingung des Daseins machen kann.“ Wenn die Wissenschaft „die wirkliche Wesenheit“ kennen würde, anstatt nichts von derselben zu wissen, so würde die undeutliche Vermutung sich in die Gewißheit der Existenz eines solchen Gesetzes und in die Kenntnis verwandeln, daß dieses Gesetz mit Karma in Verbindung steht. |