Was Josephus uns sagt, muß daher, mit Ausnahme der davon gemachten Anwendung,
allegorisch wahr sein. Nach seiner Version waren die beiden berühmten
Säulen ganz mit Hieroglyphen bedeckt, welche nach ihrer Entdeckung abgeschrieben
und in den heiligsten Winkeln der inneren Tempel von Ägypten wiederholt
und so zur Quelle der Weisheit und außergewöhnlichen Gelehrsamkeit Ägyptens
wurden. Diese zwei „Säulen“ jedoch sind die Vorbilder der zwei Steintafeln,
die von Moses auf Befehl des „Herrn“ ausgehauen wurden. Wenn er daher
sagt, daß alle die großen Adepten und Mystiker des Altertums - wie Orpheus,
Hesiod, Pythagoras und Plato - die Grundbestandteile ihrer Theologie aus
jenen Hieroglyphen entnahmen, so hat er in einem Sinne recht, und in einem
anderen unrecht. Die Geheimlehre lehrt uns, daß die Künste, Wissenschaften,
Theologie, und insbesondere die Philosophie einer jeden Nation, welche
der letzten universell bekannten, aber nicht universalen Flut voranging,
ideographisch nach den ursprünglichen mündlichen Berichten der vierten
Rasse aufgezeichnet worden waren, und daß diese wieder das Erbe der letzteren
nach der frühen dritten Wurzelrasse vor dem allegorischen Fall war. Somit
waren auch die ägyptischen Säulen, die Tafeln und selbst der „weiße orientalische
Porphyrstein der maurerischen Legende“ - den Enoch aus Frucht, daß die
wirklichen und kostbaren Geheimnisse verloren gehen werden, vor der Sintflut
in den Eingeweiden der Erde verbarg - einfach die mehr oder weniger symbolischen
oder allegorischen Kopien der ursprünglichen Berichte. Das Buch Enoch
ist eine von diesen Kopien, und ist obendrein ein chaldäisches und jetzt
sehr unvollständiges Kompendium. Wie bereits gesagt, bedeutet Enoîchion
im Griechischen das „innere Auge“ oder den Seher; im Hebräischen bedeutet
es mit Hilfe der masoretischen Punkte den „Initiator“ und „Unterweiser“
([korrekter Abdruck siehe Buch]). Enoch ist eine Gattungsbezeichnung;
und obendrein ist seine Legende auch die von verschiedenen anderen jüdischen
und heidnischen Propheten, mit Abänderungen der zugerichteten Einzelheiten,
wobei die Wurzelform dieselbe ist. Elias wird auch „lebend“ in den Himmel
aufgenommen; und der Astrologe am Hofe des Isdubar, der Chaldäer Hea-bani
wird gleicherweise vom Gotte Hea in den Himmel erhoben, welcher sein
Schutzherr war, sowie Jehova der des Elisas war, dessen Name im Hebräischen
„Gott Jah“ bedeutet, Gott Jehova ([korrekter Abdruck siehe Buch]),
[6] und auch der des Elihu, welcher dieselbe Bedeutung hat.
Diese Art des sanften Todes, oder der Euthanasia, hat eine esoterische
Bedeutung. Sie symbolisiert den „Tod“ eines jeden Adepten, welcher die
Kraft und den Grad erreicht hat und auch die Reinheit, welche ihm gestatten,
in seinem physischen Körper zu „sterben“, und doch in seinem Astralkörper
noch zu leben und ein bewußtes Leben zu führen. Die Variationen
über dieses Thema sind endlos, aber die geheime Bedeutung ist immer dieselbe.
Der paulinische Ausdruck
[7] „daß er den Tod nicht sähe“ (ut non videret mortem)
hat somit eine esoterische Bedeutung, aber nichts Übernatürliches
an sich. Die verstümmelte Erklärung, die von einigen biblischen Andeutungen
gegeben wird, in dem Sinne, daß Enoch, „dessen Jahre jenen der Welt gleichkommen
werden“ (des Solarjahres von 365 Tagen), mit Christus und dem Propheten
Elias die Ehren und die Seligkeit der letzten Ankunft und der Vernichtung
des Antichrist teilen wird [8] - bedeutete esoterisch,
daß einige der großen Adepten in der Siebenten Rasse wiederkehren werden,
wenn aller Irrtum beseitigt und die Ankunft der Wahrheit durch jene Shishta,
die heiligen „Söhne des Lichtes“ verkündet sein wird. [6] Mackenzie, a. a. O., unter dem Wort. [7] Ebräer, XI. 5 [8] De Mirville, ebenda, p. 71. [9] Vergleiche den Zwischenfall mit den „Dieben und Räubern“, oben p. 506. [10] De Mirville, ebenda, p. 73. [11] Ebenda, p. 76. |