Die vier Arme des [korrekter Abdruck siehe Buch; x ] oder schiefen Kreuzes, und des hermetischen Kreuzes, die nach den vier Weltgegenden deuten - wurden von den mystischen Gemütern der Hindus, der Brâhmanen und Buddisten wohl verstanden, Jahrhunderte, bevor man davon in Europa hörte, den jenes Symbol fand sich und findet sich durch die ganze Welt. Sie bogen die Enden des Kreuzes um und machten aus ihm ihren Svastika, [Symbolabbildung siehe Buch], jetzt Wan des mongolischen Buddhisten. [53] Es schließt in sich, daß der „Mittelpunkt“ nicht auf ein Individuum beschränkt ist, wie vollkommen es auch sei; daß Das Prinzip (Gott) in der Menschheit ist, und die Menschheit wie alles übrige in Ihm, wie Wassertropfen im Ozen sind, indem die vier Enden nach den vier Himmelsrichtungen weisen, daher sich in die Unendlichkeit verlieren. Isarim, ein Initiierter, soll zu Hebron auf dem toten Körper des Hermes die wohlbekannte smaragdene Tafel gefunden haben, welche, wie es heißt, den Hauptinhalt der hermetischen Weisheit enthielt. Auf ihr waren unter anderen die Sätze verzeichnet: Trenne die Erde vom Feuer,
das Feine vom Groben . . . . Das Rätsel des Kreuzes ist in diesen Worten enthalten, und sein doppeltes Geheimnis ist gelöst - für den Occultisten. Das philosophische Kreuz, dessen zwei Linien in entgegengesetzten Richtungen laufen, als horizontale und vertikale, als Höhe und Breite, das die geometrisierende Gottheit am Durchschnittspunkte teilt, und welches die magische sowohl, wie auch die wissenschaftliche Vierheit bildet, ist, wenn es in das vollkommene Quadrat eingeschrieben ist, die Grundlage des Occultisten. In seiner mystischen Einfriedung liegt der Hauptschlüssel, welcher das Thor einer jeden Wissenschaft öffnet, der physischen sowohl, wie auch der geistigen. Es symbolisiert unser menschliches Dasein, denn der Kreis des Lebens umschreibt die vier Punkte des Kreuzes, welches der Reihe nach Geburt, Leben, Tod, und Unsterblichkeit darstellen. [54] „Halte dich“, sagt der Alchimist, „an die vier Buchstaben des Tetragramms, die auf folgende Art verteilt sind. Die Buchstaben des unaussprechlichen Namens sind da, obwohl du sie zuerst nicht erkennen magst. Der unmitteilbare Satz ist kabbalistisch darin enthalten, und dies ist das, was von den Meistern das magische Arcanum genannt wird.“ [55] Wiederum: Das Tau, T, und das astronomische Kreuz von Ägypten, [Symbolabbildung siehe Buch), sind auf verschiedenen Öffnungen der Ruinen von Palenque sichtbar. Auf einem der Flachreliefe des Palastes von Palenque, auf der Westseite, ist gerade unter der sitzenden Figur als Hieroglyphe ein Tau gemeißelt. Die stehende Figur, welche sich über die erstere neigt, ist damit beschäftigt, ihr Haupt mittels des linken Hand mit dem Initiationsschleier zu bedecken; während sie ihre rechte Hand mit gegen Himmel zeigenden Zeige- und Mittelfinger ausstreckt. Die Stellung ist genau die eines christlichen Bischofs, welcher seinen Segen giebt, oder die, in welcher Jesus oft beim letzten Abendmahle dargestellt wird. [56] Der ägyptische Hierophant hatte eine viereckige
Kopfbedeckung, die er immer während seiner Verrichtungen zu tragen hatte.
Diese viereckigen Hüte werden bis zum heutigen Tage von den armenischen
Priestern getragen. Das vollkommende Tau - gebildet aus der vertikalen
(dem herabsteigenden männlichen Strahl) und der horizontalen Linie (der
Materie, dem weiblichen Prinzip) - und der Weltenkreis waren Attribute
der Isis, und nur beim Tode wurde das ägyptische Kreuz auf die Brust der
Mumie gelegt. Die Behauptung, daß das Kreuz ein rein christliches Symbol
ist, das nach unserer Zeitrechnung eingeführt wurde, ist in der That sonderbar,
wenn wir finden, wie Hesekiel die Stirne der Leute von Juda, welche den
Herrn fürchteten [57] mit dem signum Thau, wie es in der Vulgata
übersetzt wird, zeichnete. Im alten Hebräisch wurde dieses Zeichen
so gebildet [Symbolabbildung siehe Buch], aber in den ursprünglichen
ägyptischen Hieroglyphen als ein vollkommenes christliches Kreuz [Symbolabbildung
siehe Buch] (Tat, das Emblem der Beständigkeit). In der Offenbarung
zeichnet auch „das Alpha und das Omega“ - Geist und Materie - der Erste
und der Letzte, den Namen seines Vaters auf die Stirnen der Auserwählten.
Moses [58]
befiehlt seinem Volke, ihre Thürpfosten und Oberbalken mit
Blut zu bezeichnen, damit nicht „Gott der Herr“ einen Mißgriff mache und
einige von seinem auserwählten Volke, anstatt von den verdammten Ägyptern
schlage. Und dieses Zeichen ist ein Tau! - das gleiche ägyptische Henkelkreuz,
der Talisman, mit dessen Hälfte Horus die Toten erweckte, wie auf einer
skulpturbedeckten Ruine zu Philae zu sehen ist. [53] Der Svastika ist sicherlieh eines der ältesten Symbole der alten Rassen. In unserem Jahrhundert, sagt Kenneth R. H. Mackenzie (Royal Masonic Cyclopaedia), lebt der Svastika „in der Form des Hammers“ in der Freimaurerbrüderschaft fort. Unter den vielen „Bedeutungen“, die vom Verfasser gegeben werden, finden wir nicht die wichtigste, die den Brüdern offenbar unbekannt ist. [54] Isis Unveiled, I. 508. [55] Ebenda, p. 506. [56] Ebenda, p. 572. [57] Hesekiel, IX. 4. [58] Exodus, XII. 22. [59] VIII. 29. [60] a. a. O., p. 204. |