Der Nil war der Fluß der Zeit mit der Zahl eines Jahres, oder eines Jahres und eines Tages (364 + 1 = 365). Er war eine Darstellung des Geburtswassers der Isis, oder Mutter Erde, des Mondes, des Weibes, und der Kuh, auch der Werkstatt des Osiris, darstellen T´sod Olaum der Hebräer. Der alte Name dieses Flusses war Eridanus, oder der hebräische Iardan, mit dem koptischen oder altgriechischen Suffix. Dies war das Thor des hebräischen Wortes Jared, oder Quelle, oder Herabsteigen . . . des Flusses Jordan, welcher dieselbe mythische Anwendung bei den Hebräern hatte, welcher der Nil bei den Ägyptern hatte; [24] er war die Quelle des Herabsteigens, und enthielt die Wasser des Lebens. [25] Er war, um es deutlich zu sagen, das Symbol der personificierten Erde, oder Isis betrachtet als der Schoß jener Erde. Dies ist klar genug gezeigt; und der Jordan - der jetzt den Christen so heilige Fluß - schloß keine erhabenere oder poetischere Bedeutung in sich, als die der Geburtswasser des Mondes - der Isis, oder des Jehovah in seinem weiblichen Aspekt. Wie nun von demselben Gelehrten gezeigt ist, war Osiris die Sonne, und der Nilfluß, und das Jahr von 365 Tagen; während Isis der Mond war, das Bett jenes Flusses, oder die Mutter Erde „für deren Geburtsthätigkeit Wasser eine Notwendigkeit war“, sowie auch das Mondjahr von 354 Tagen, „der Zeitmacher der Schwangerschaftsperioden“. All dies ist also geschlechtlich und phallisch, indem unsere modernen Gelehrten in diesen Symbolen nichts außer einer physiologischen und phallischen Bedeutung zu finden scheinen. Nichtsdestoweniger braucht man die drei Ziffern 365, oder die Zahl der Tage in einem Sonnenjahre, nur mit dem pythagoräischen Schlüssel zu lesen, um in ihnen eine hochphilosophische und moralische Bedeutung zu finden. Ein Beispiel wird genügen. Es kann lauten: Die Erde (3) - beseelt von (6) - dem Geiste des Lebens (5). Einfach weil 3 das Äquivalent für das griechische Gamma ([korrekter
Abdruck siehe Buch]) ist, welches das Symbol der Gaia, der Erde ist,
während die Ziffer 6 das Symbol des belebenden oder beseelenden Prinzips
ist, und die 5 die universale Quintessenz ist, die sich nach jeder Richtung
ausbreitet und allen Stoff bildet.
[26] Die wenigen vorgebrachten Fälle und Beispiele enthüllen
bloß einen kleinen Teil der Methoden, die zur Lesung der symbolischen
Ideogramme und Zahlen des Altertums angewendet wurden. Da das System von
äußerster und verwickelter Schwierigkeit war, so konnten selbst unter
den Initiierten nur sehr wenige alle sieben Schlüssel bemeistern.
Ist es also zu verwundern, daß die metaphysische allmählich zur physischen
Natur herabsank; daß die Sonne, einstmals das Symbol der Gottheit, wie
die Aeonen dahinflossen, bloß zu jenem ihrer schöpferischen Glut wurde;
und daß sie darnach zu einer Glyphe von phallischer Bedeutung herabsank?
Aber sicherlich konnten nicht jene, deren Methode, wie die des Plato darin
bestand, vom Allgemeinen zum Besonderen herab fortzuschreiten, jemals
angefangen haben, ihre Religionen durch geschlechtliche Embleme zu symbolisieren!
Es ist ganz wahr, wenn auch ausgesprochen von jenem inkarnierten Paradoxon
Éliphas Lévi, daß der „Mensch ist Gott auf Erden, und Gott ist Mensch
im Himmel“. Aber dies konnte sich nicht auf die Eine Gottheit beziehen,
und bezog sich auch niemals darauf, sondern bloß auf die Scharen ihrer
inkarnierten Strahlen, die von uns Dhyân Chohans, von den Alten Götter
genannt wurden, und jetzt von der Kirche in Teufel auf der linken,
und in den Heiland auf der rechten Seite verwandelt worden sind! [24] Er hatte keine solche Bedeutung am Anfange, auch nicht während der älteren Dynastien. [25] Aus einer unveröffentlicheten Handschrift. [26] Aus St. Germain´s Manuskript. |