Da die Monade eins ist, und eine ungerade
Zahl, so sagten die Alten, daß die ungeraden die einzig vollkommenen Zahlen
seien; und - selbstsüchtig vielleicht, aber doch thatsächlich - betrachteten
sie dieselben alle als männlich und vollkommen, als anwendbar auf die
himmlischen Götter, während gerade Zahlen, wie z. B. zwei,
vier, sechs, und insbesondere acht, als weiblich für unvollkommen gehalten
und bloß den irdischen und höllischen Göttern gegeben wurden. Virgil
verzeichnet die Thatsache mit den Worten „Numero deus impare gaudet,“
„Der Gott hat Wohlgefallen an einer ungeraden Zahl.“ [36] Und
wenn die Heptade unmittelbar aus der Monade hervorgehen gemacht ist, dann
ist sie, wie in der Geheimlehre der ältesten Schulen gelehrt wird, die
vollkommene und heilige Zahl dieses unseres Mahâmanvantara.
Warum
wieder wird der dreieinige Iao, der Mysteriengott, der „vierfältige“
genannt, und kommen auch die triadischen und tetradischen Symbole bei
den Christen unter einen vereinigten Namen - den Jehovah der sieben Buchstaben?
Warum wieder ist im Hebräischen Shebâ der Schwur (die pythagoräische Tetraktys)
identische mit der Zahl 7? Oder wie Herr Gerald Massey es hat: In Lucians Auction: Pythagoras fragt: „Wie zählst du?“ Die Antwort ist: „Eins, Zwei, Drei, Vier.“ Dann sagt Pythagoras: „Siehst du? In dem, was du wahrnimmst als Vier, sind Zehn, ein vollkommenes Dreieck und unser Schwur (Tetraktys, Vier! - oder Sieben im ganzen).“ [42] Warum wieder sagt Proclus: Der Vater der goldenen Verse feiert die Tetraktys als die Quelle der immerdauernden Natur? [43] Einfach, weil jene westlichen Kabbalisten, welche die exoterischen Beweise gegen uns anführen, keine Idee von der wirklichen esoterischen Bedeutung haben. Alle alten Kosmologien - die ältesten Kosmographien der zwei ältesten Völker der fünften Wurzelrasse, der indischen Ârier und der Ägypter, zusammen mit jenen der frühen chinesischen Rasse, der Überreste der Vierten oder atlantischen Rasse - begründeten die Gesamtheit ihrer Mysterien auf die Zahl 10; das höhere Dreieck stand für die unsichtbare und metaphysische Welt, die niederen drei und vier, oder die Siebenheit, für den physischen Bereich. Nicht die jüdische Bibel war es, welche die Zahl sieben zu Ansehen brachte. Hesiod gebrauchte die Worte, „der siebente ist der heilige Tag,“ bevor man von dem Sabbath des „Moses“ jemals gehört hatte. Der Gebrauch der Zahl sieben war niemals auf eine einzelne Nation beschränkt. Dies ist gut bezeugt durch die sieben Vasen im Tempel der Sonne nahe den Ruinen von Babian in Oberägypten; die sieben Feuer, die durch Zeitalter fortgesetzt vor den Altären des Mithra brannten; die sieben heiligen Stätten der Araber; die sieben Halbinseln, die sieben Inseln, sieben Meere, Berge und Flüsse von Indien, und vom Zohar; die jüdischen Sephiroth der sieben Herrlichkeiten; die sieben gothischen Gottheiten; die sieben Welten der Chaldäer und ihre sieben Geister; die sieben von Hesiod und Homer erwähnten Konstellationen; und all die endlosen sieben, welche die Orientalisten in jeder Handschrift finden, die sie entdecken. [44] [36] Bucolica, Ecl. VIII. 75. [37] Philo, De Mund. Opif.; Oliver, ebenda, p. 172. [38] Die sieben Planeten sind auf diese Zahl nicht deshalb beschränkt, weil die Alten keine andern kannten, sondern einfach, weil sie die ursprünglichen oder anfänglichen „Häuser“ der sieben Logoi waren. Es mögen neun oder neunundneunzig andere Planeten entdeckt werden - dies ändert nicht die Thatsache, daß diese sieben allein heilig sind. [39] Oliver, ebenda, pp. 173, 174. [40] Ebenda, a. a. O. [41] The Natural Genesis, I. 545. [42] Ebenda. [43] Im Timaeus, III.; (Citat der engl. Übersetzung von H. Davis). [44] Oliver, ebenda, p. 175. |