C.
DAS SIEBENFÄLTIGE ELEMENT IN DEN VEDEN.

ES BESTÄTIGT DIE OCCULTE LEHRE IN BEZUG AUF DIE SIEBEN KUGELN UND DIE SIEBEN RASSEN.

Wir müssen bis ganz an die Quelle geschichtlicher Nachricht gehen, wenn wir unsern besten Beweis zur Bestätigung der verkündeten Thatsachen bringen wollen. Denn obzwar gänzlich allegorisch, sind die Rigvedischen Hymnen um nichts weniger inhaltsvoll. Die sieben Strahlen des Sûrya, der Sonne, werden darin in Parallele gestellt mit den sieben Welten einer jeden Planetenkette, mit den sieben Strömen von Himmel und Erde, wobei die ersteren die sieben schöpferischen Scharen, und die letzteren die sieben Menschen oder ursprünglichen menschlichen Gruppen sind. Die sieben alten Rishis - die Vorfahren von allem, was auf Erden lebt und atmet, sind die sieben Freunde des Agni, seine sieben „Rosse“, oder sieben „Häupter“. Das Menschengeschlecht ist aus Feuer und Wasser entsprungen, so heißt es in der Allegorie; gebildet von den Vätern, oder den Opfer darbringenden Ahnen aus Agni; denn Agni, die Ashvins, die Âdityas [49] sind alle synonym mit jenen „Opferern“, oder den Vätern, die unterschiedlich genannt werden Pitaras (oder Pitris), Angirasas, [50] und Sâdhyas, „Göttliche Opferer“, die occultesten von allen. Sie werden alle genannt Deva-putra Rishayah oder die „Söhne Gottes“. [51] Die „Opferer“ sind obendrein kollektiv der Eine Opferer, der Vater der Götter, Vishvakarman, welcher die große Sarva-medha Zeremonie vollbrachte, und zum Schlusse sich selbst opferte.
In diesen Hymnen wird der „himmlische Mensch“ Purusha, der „Mensch“ genannt, [52] von dem Virâj geboren wurde; [53] und von Virâj der (sterbliche) Mensch. Varuna - erniedrigt von seiner erhabenen Stellung zum Führer der gebietenden Dhyânîs oder Devas - ist es, der alle natürlichen Erscheinungen regelt, „einen Weg für die Sonne macht, um ihm zu folgen.“ Die sieben Ströme des Himmels (die herabsteigenden Schöpferischen Götter), und die sieben Ströme der Erde (die sieben ursprünglichen Menschheiten) stehen unter seiner Herrschaft, wie man sehen wird. Denn er, der Varunas Gesetze (die Vratâni oder „Ordnungen der natürlichen Thätigkeit“, die aktiven Gesetze) bricht, wird von Indra [54] , dem vedischen mächtigen Gott bestraft, dessen Vrata, oder Gesetz oder Macht, größer ist als die Vratâni irgend eines anderen Gottes.


[49] Rig Veda, III. 54. 16; II. 29. 3, 4.

[50] Prof. Roth (in Peters Lexikon) definiert die Angirasas als eine zwischenliegende Rasse von höheren Wesen zwischen den Göttern und den Menschen; während Prof. Weber, entsprechend seiner unveränderlichen Gewohnheit, das göttliche zu modernisieren und anthropomorphisieren, in ihnen die ursprünglichen Priester der Religion sieht, welche den ârischen Indern und Persern gemeinsam war. Roth hat Recht. „Angirasas“ war einer der  Namen der Dhyânîs oder Deva-Unterweiser (Guru-Devas) der Initiierten der späteren Dritten, der Vierten, und selbst der Fünften Rasse.

[51] Ebenda, X. 62. 1, 4.

[52] Ebenda, X. 90. 1.

[53] Ebenda, X. 90. 5.

[54] Rig Veda, X. 113. 5.