D.
DIE SIEBENHEIT IN DEN EXOTERISCHEN WERKEN. Wir
können jetzt andere alte Schriften untersuchen und sehen, ob sie die siebenfältige
Einteilung enthalten, und wenn so, bis zu welchem Grade. Zum Zwecke der Verkündung der Veden erzählte Vishnu am Beginne eines Kalpa dem Manu die Geschichte des Narasimha und die Ereignisse von sieben Kalpas. [71] Dann wieder zeigt dasselbe Purâna folgendes: In allen Manvantaras erscheinen Klassen von Rishis [72] zu sieben und sieben, und nachdem sie eine Vorschriftensammlung für Gesetz und Sittlichkeit aufgestellt haben, gehen sie zur Seligkeit ein. [73] Die
Rishis jedoch stellen viele andere Dinge außer lebenden Weisen vor. 1.
Die Zeit trägt (uns) vorwärts, ein Roß mit sieben Strahlen, tausend
Augen, unvergänglich, voll Fruchtbarkeit. Einsichtsvolle Weise besteigen
es; seine Räder sind alle Welten. Man
füge dem nun den folgenden Vers aus den esoterischen Büchern hinzu: Daß sie in jedem Manvantara (Runde) ihrer sieben mal sieben (oder neunundvierzig) geboren werden; daß in jedem Manvantara viermal sieben (oder achtundzwanzig) Befreiung erlangen, aber daß ihre Stellen ausgefüllt werden von Personen, die in jenem Charakter wiedergeboren werden. [78] [71] Vishnu Purâna, Wilson´s Übers., I. LXXX. [72] Wie Parâshara sagt: „Diese sind die sieben Personen, durch welche in den verschiedenen Manvantaras geschaffene Wesen geschützt worden sind. Weil die ganze Welt von der Kraft der Gottheit durchdrungen worden ist, wird sie Vishnu genannt von der Wurzel Vish, ,eintreten’ oder ,durchdringen’; denn alle die Götter, die Manus, die sieben Rishis, die Söhne der Manus, die Indras, die Herren der Götter, sind alle nur die personificierte Macht (Vibhûtayah, Kräfte) des Vishnu.“ (Ebenda, III. 18, 19.) Vishnu ist das Weltall; und das Weltall selbst wird im Rig Veda in sieben Regionen geteilt - der eine genügende Autorität sein sollte, auf jeden Fall für die Brâhmanen. [73] Ebenda, III. 15. [74] Hymnus, XIX. 53. [75] Vishnu ist alles - die Welten, die Sterne, die Meere u. s. w. Vishnu „ist alles was ist, alles was nicht ist . . . (Aber) er ist keine Substanz (Vastubhûta).“ (Vishnu Purâna, Buch II, Cap. XII.; Wilsons Übers., II. 309). „Das, was die Leute den höchsten Gott nennen, ist nicht eine Substanz, sondern die Ursache derselben; nicht eine die hier, dort, oder anderwärts ist, nicht das was wir sehen, sondern das in dem alles ist - der Raum. [76] Vishnu Purâna, Wilsons Übers., II. 306. [77] Daher heißt es in den Purânen, daß der nächtliche Anblick des Dhruva, des Polarsterns und des himmlischen Meerschweins (Sishumâra, eines Sternbildes) „jegliche Sünde sühnt, welche während des Tages begangen wurde.“ (Ebenda, p. 306.) Thatsache ist, daß die Strahlen der vier Sterne in dem „Kreise der beständigen Erscheinung“ - des Agni, Mahendra, Kashyapa und Dhruva, die in den Schwanz des kleinen Bären (Sishumâra) versetzt sind - auf eine gewisse Art und auf einen gewissen Gegenstand focussiert, außerordentliche Resultate hervorbringen. Die Astromagier von Indien werden verstehen, was gemeint ist. [78] Ebenda, III. 15 |