Es giebt mehr als eine Auslegung, denn es giebt sieben Schlüssel zu dem Geheimnisse des „Falls“. Obendrein giebt es zwei „Fälle“ in der Theologie: die Empörung der Erzengel und ihren „Fall“, und den „Fall“ von Adam und Eva. So werden sowohl die niedrigen, als auch die höheren Hierarchien eines mutmaßlichen Verbrechens beschuldigt. Das Wort „mutmaßlich“ ist der wahre und richtige Ausdruck, denn in beiden Fällen beruht es auf einem Mißverständnis. Beide werden im Occultismus als karmische Wirkungen betrachtet , und beide gehören dem Gesetze der Entwicklung an - der intellektuellen und spirituellen auf der einen Seite, der physischen und psychischen auf der andern. Der „Fall“ ist eine universelle Allegorie. Sie stellt an das eine Ende der Leiter der Entwicklung den „Aufruhr“, d. i. die Thätigkeit des differentiierenden Denkens oder Bewußtseins auf seinen verschiedenen Ebenen, welches Vereinigung mit dem Stoffe sucht; und an das andere, das niedere Ende, den Aufruhr des Stoffes gegen den Geist, oder der Thätigkeit entgegen der geistigen Trägheit. Und hier liegt der Keim eines Irrtums, welcher so verderbliche Wirkungen auf die Intelligenz civilisierter Gesellschaften durch mehr als 1800 Jahre gehabt hat. In der ursprünglichen Allegorie wurde der Stoff - also die mehr materiellen Engel - als der Besieger des Geistes betrachtet, oder der Erzengel, welcher auf dieser Ebene „fielen“.

Sie vom flammenden Schwert (oder den tierischen Leidenschaften) hatten die Geister der Finsternis in die Flucht gejagt.

Aber die letzteren hatten für die Oberherrschaft der bewußten und göttlichen Geistigkeiten auf Erden gekämpft und fehlten, unterliegend der Macht des Stoffes. Aber im theologischen Dogma sehen wir das Umgekehrte. Michael, 2welcher ist wie Gott“, der Stellvertreter des Jehovah, welcher der Leiter der himmlischen Scharen ist - wie Lucifer in Miltons Phantasie der der höllischen Scharen - behält die Oberhand über Satan. Es ist wahr, daß die Natur Michaels abhängt von der seines Schöpfers und Meisters. Wer der letztere ist, kann man durch sorgfältiges Studium der Allegorie des „Krieges im Himmel“ nach dem astronomischen Schlüssel herausfinden. Wie von Bentley gezeigt wurde, sind der „Kampf der Titanen gegen die Götter“ im Hesiod. und auch der Krieg der Asuras, oder der Târakâmaya, gegen die Devas, in der purânischen Legende, in allem übereinstimmend bis auf die Namen. Die Aspekte der Sterne zeigen - Bentley nimmt das Jahr 945 v. Chr. als das nächste Datum für eine solche Konjunktion - daß:

Alle Planeten, mit Ausnahme des Saturn, waren auf derselben Seite des Himmels wie Sonne und Mond.

Und daher waren sie seine Gegner. Und doch ist es Saturn oder der jüdische „Mondgott“, welcher als der Überwiegende gezeigt wird, von Hesiod wie von Moses, von welchen beiden keiner verstanden wurde. Auf diese Weise wurde die wirkliche Bedeutung verzerrt.