Gleichzeitig ist Marut in occulter Sprechweise einer von den Namen, die jenen Egos von großen Adepten gegeben sind, welche dahingegangen und auch als Nirmânakâyas bekannt sind; jener Egos, für welche - da sie über die Täuschung hinaus sind - es kein Devachan giebt, welche, nachdem sie entweder freiwillig auf Nirvâna zu Gunsten der Menschheit verzichtet, oder es noch nicht erreicht haben, unsichtbar auf Erden zu verbleiben. Daher werden die Maruts [85] erstlich als die Söhne des Shiva-Rudra gezeigt, des Schutzherrn der Yogîs, dessen Drittes Auge (mystisch) vom dem Asketen erlangt werden muß, bevor er ein Adept wird; dann in ihrem kosmischen Charakter als die Untergebenen des Indra, und als seine Widersacher, unter verschiedenen Charakteren. Die „viermal sieben“ Befreiungen haben seine Beziehung auf die vier Runden, und die vier Rassen, welche der unseren vorangingen, in deren jeder Maruta-Jîvas (Monaden) wiedergeboren worden sind und schließliche Befreiung erlangt haben würden, wenn sie sich nur entschlossen hätten, sich dieselbe zu Nutzen zu machen. Aber anstatt dessen werden sie aus Liebe zum Wohle der Menschheit, die ohne diese äußere Hilfe noch hoffnungsloser in den Netzen der Unwissenheit und des Elendes sich abmühen würde, immer und immer wieder „in jenem Charakter“ wiedergeboren, und „füllen so ihre eigenen Stellen aus“. Wer sie sind, „auf Erden“ - weiß jeder Schüler der occulten Wissenschaft. Und er weiß auch, daß die Maruts Rudras sind, unter welchen auch die Familie des Tvashtri, eines Synonyms des Vishvakarman, des großen Schutzherrn der Initiierten einbegriffen ist. Dies giebt uns eine umfassende Kenntnis von ihrer wahren Natur.
Dasselbe gilt für die siebenfältige Einteilung des Kosmos und der menschlichen Prinzipien. Die Purânen, zugleich mit anderen heiligen Texten, sind voll von Anspielungen darauf. Vor allem war das Weltenei, welches den Brahmâ enthielt, oder das Weltall, äußerlich mit sieben natürlichen Elementen bekleidet, die zuerst unbestimmt als Wasser, Luft, Feuer, Ether und drei geheime Elemente aufgezählt werden; dann heißt es, daß die „Welt“ „umgeben ist an jeder Seite“ von sieben Elementen, auch innerhalb des Eies - wie erklärt:

Die Welt ist umgeben an jeder Seite, und oben, und unten, von der Schale des Eies (des Brahmâ) [Andakatâha]. [86]

Rund um die Schale fließt das Wasser, welches umgeben ist vom Feuer; das Feuer von der Luft; die Luft vom Ether; der Ether vom Ursprunge der Elemente (Ahamkâra); der letztere von dem Universalen Gemüte, oder „Intellekt“, wie Wilson übersetzt. Das bezieht sich auf die Sphären des Daseins ebenso sehr wie auf die Prinzipien. Prithivî ist nicht unsere Erde, sondern die Welt, das Sonnensystem, und bedeutet die „breite“, die „weite“. In den Veden - den größten aller Autoritäten, obwohl sie eines Schlüssels bedürfen, um richtig gelesen zu werden - werden drei irdische und drei himmlische Erden erwähnt, die gleichzeitig mit Bhûmi, unserer Erde, ins Dasein gerufen worden sind. Es wurde uns oft gesagt, daß sechs, nicht sieben die Zahl der Sphären, Prinzipien u. s. w. zu sein scheint. Wir antworten, daß in der That nur sechs Prinzipien im Menschen sind; da sein Körper kein Prinzip ist, sondern die Hülle, die Schale eines Prinzips. Ebenso ist es mit der Planetenkette; darin kann, esoterisch gesprochen, die Erde - ebensowohl wie die siebente, oder vielmehr vierte Ebene, eine welche als die siebente steht, wenn wir von dem ersten dreifachen Reiche der Elementale, die ihre Bildung beginnen, an zählen - außer Betrachtung gelassen werden,  die (für uns) der einzige deutliche Körper von den sieben ist. Die Sprache des Occultismus ist verschiedenartig. Aber nehmen wir an, daß drei Erden nur, an Stelle von sieben, in den Veden gemeint sind, was sind jene drei, da wir doch nur von einer wissen? Offenbar muß eine occulte Bedeutung in dem betrachteten Satze enthalten sein. Sehen wir zu. Die „Erde, welche schwimmt“ auf dem universalen Ozean des Raumes, welche Brahmâ in den Purânen in sieben Zonen teilt, ist Prithivî, die Welt geteilt in sieben Prinzipien - eine kosmische Teilung, die metaphysisch genug aussieht, aber thatsächlich in ihren occulten Wirkungen physisch ist. Viele Kalpas später wird unsere Erde erwähnt, und sie wird ihrerseits wieder in sieben Zonen geteilt, entsprechend dem Gesetze der Analogie, welches die alten Philosophen leitete. Darnach finden wir auf ihr sieben Kontinente, sieben Inseln, sieben Ozeane, sieben Meere und Flüsse, sieben Berge, sieben Klimate u. s. w. [87]


[85] „Châkshusha war der Manu der sechsten Periode (Dritten Runde und Dritten Rasse), in welcher Indra Manojava war“ - Mantradruma im Bhâgavata Purâna. (Vishnu Purâna, Wilsons Übers., III. 12.) Da eine vollständige Analogie zwischen der Großen Runde (Mahâkalpa), einer jeden von den sieben Runden, und einer jeden von den sieben großen Rassen in einer jeden von den Runden besteht - deshalb entspricht Indra in der sechsten Periode oder Dritten Runde dem Schlusse der Dritten Rasse, zur Zeit des Falles oder der Trennung der Geschlechter. Rudra, als der Vater der Maruts, hat viele Berührungspunkte mit Indra, dem Marutvân, oder „Herrn der Maruts“. Von Rudra heißt es, daß er seinen Namen wegen seines Weinens erhielt. Daher nannte ihn Brahmâ Rudra; aber er weinte noch siebenmal mehr und erhielt so sieben andere Namen - von denen er während einer jeden „Periode“ einen benützt.

[86] Ebenda, II. 231.

[87] Im Vishnu Purâna, Buch II. Kap. IV. (Wilson, II. 205), heißt es, daß die „Erde“, „mit ihren Kontinenten, Bergen, Ozeanen und äußerer Schale fünfzig Karors (fünfhundert Millionen) von Yojanas an Ausdehnung hat;“ wozu der Übersetzer bemerkt: „Dies umfaßt die planetarischen Sphären; denn der Durchmesser der sieben Zonen und Ozeane - wovon jeder denselben Durchmesser hat wie der Kontinent, den er umschließt, und jeder folgende Kontinent den doppelten Durchmesser besitzt vom vorangehenden - beläuft sich nur auf zwei Karors oder vierundfünfzig Lakhas. . . . ,So oft irgend welche Widersprüche in verschiedenen Purânen beobachtet werden, so sind sie . . . Unterschieden von Kalpas und dergleichen zuzuschreiben’.“ „Dergleichen“ sollte lauten „der occulten Bedeutung“, eine Erklärung, welche vom Kommentator unterdrückt wurde, welcher für exoterische, sektiererische Zwecke schrieb, und vom Übersetzer aus verschiedenen anderen Gründen mißverstanden wurde, deren geringster - Unkenntnis der esoterischen Philosophie ist.