Dies heißt unsere theosophische Lehre in mystischer Sprache wiedergeben. Aber wie können wir mit Gerald Massey übereinstimmen, wenn er sagt:

Die Sieben Menschenrassen, welche durch den Geheimbuddhismus veredelt und planetarisch [?] gemacht worden sind, [145] sind im Bundahish anzutreffen als die (1) Erdmenschen; (2) Wassermenschen; (3) brustohrigen Menschen; (4) brustäugigen Menschen; (5) einbeinigen Menschen; (6) fledermausflügligen Menschen; (7) Menschen mit Schwänzen. [146]

Jede dieser Beschreibungen, allegorisch und selbst verfälscht in ihrer späteren Form ist nichtsdestoweniger ein Widerhall der Lehren der Geheimlehre. Sie alle beziehen sich auf die vormenschliche Entwicklung von „schrecklichen und bösen Wassermenschen“ durch die ununterstützte Natur während Millionen von Jahren, wie früher beschrieben. Aber wir bestreiten rundweg die Behauptung, daß „diese niemals wirkliche Rassen waren,“ und verweisen auf die archaische Strophen zu unserer Antwort. Es ist leicht zu schließen und zu sagen, daß unsere „Unterweiser diese Schatten der Vergangenheit irrtümlich für menschliche und geistige Dinge gehalten“; aber daß „sie weder sind, noch jemals waren,“ ist weniger leicht zu beweisen. Die Behauptung muß stets auf gleicher Stufe mit der Darwinschen Behauptung bleiben, daß der Mensch und der Affe einen gemeinsamen pithekoiden Ahnen hatten. Was der Vortragende mit ägyptischen Ritual für eine „Ausdrucksweise“ und nichts weiter hält, hat nach unserer Ansicht eine ganz andere und zwar eine wichtige Bedeutung. Hier ist ein Beispiel. Das Ritual, das Totenbuch sagt:

„Ich bin die Maus“. „Ich bin der Habicht“. „Ich bin der Affe“. . . . „Ich bin das Krokodil, dessen Seele von den MENSCHEN kommt“. . . . „Ich bin die Seele der Götter“. [147]

Der vorletzte Satz wird von dem Vortragenden erklärt, welcher in Parenthese sagt: „das ist, als ein Typus der Intelligenz,“ und der letzte soll bedeuten: „den Horus, oder Christus, als das Ergebnis von allem.“

Die occulte Lehre antwortet: Er bedeutet viel mehr.
Er giebt vor allem eine Bestätigung der Lehre, daß, während die menschliche Monade auf Kugel A und den anderen in der ersten Runde durch alle drei Reiche - das mineralische, das pflanzliche, und das tierische - hindurchgegangen ist, in unserer vierten Runde jedes Säugetier aus dem Menschen entsprungen ist, wenn das halb ätherische, vielgestaltige Geschöpf mit der menschlichen Monade in ihm, aus den ersten zwei Rassen, als ein Mensch betrachtet werden kann. Aber es muß so genannt werden; denn in der esoterischen Sprache ist nicht die Form von Fleisch, Blut und Knochen, welche jetzt als Mensch bezeichnet wird, in irgend welchem Sinne der Mensch, sondern die innere göttliche Monade mit ihren mannigfaltigen Prinzipien oder Aspekten.

Der angeführte Vortrag ist jedoch, so sehr er auch dem Geheimbuddhismus und seinen Lehren entgegentritt, eine beredte Antwort für jene, welche es versucht haben, das Ganze als eine neumodische Lehre darzustellen. Und es giebt viele solche in Europa, Amerika, und selbst in Indien. Doch erscheint der Unterschied zwischen der Esoterik der alten Arhats, und jener, welche jetzt in Indien unter den paar Brâhmanen, welche ihre Geheimphilosophie ernstlich studiert haben, überlebt, nicht so sehr groß. Er scheint sich mehr auf die Frage nach der Reihenfolge der Entwicklung der kosmischen und anderen Prinzipien zu konzentrieren, und darauf beschränkt zu sein, als auf irgend etwas anderes. Auf alle Fälle ist es keine größere Abweichung, als die immerdauernde Frage nach dem filioque Dogma, welches seit dem achten Jahrhunderte die römisch katholische von der älteren griechischen östlichen Kirche getrennt hat. Was immer aber die Unterschiede in den Formen sein mögen, in denen das siebenfältige Dogma dargestellt wird, der wesentliche Inhalt ist da, und seine Gegenwart und Wichtigkeit in dem brâhmanischen System kann nach dem beurteilt werden, was einer der gelehrten Metaphysiker und Vedântaforscher Indiens darüber sagt:


[146] „The Seven Souls of Man“, pp. 26, 27.

[147] Ebenda, p. 26.