Um zum unmittelbaren Erörterungsgegenstande zurückzukehren: Die Säugetiere, deren erste Spuren mit den Beuteltieren der triassischen Felsen der Sekundärzeit entdeckt werden, wurden aus rein astralen Vorfahren entwickelt, die mit der Zweiten Rasse gleichzeitig waren. Sie sind somit nach-menschlich, und infolgedessen ist es leicht, die allgemeine Ähnlichkeit zwischen ihren embryonalen Zuständen und jenen des Menschen zu erklären, welcher notwendigerweise die Züge der Gruppe, deren Ursprung er war, in sich umfaßt und in seiner Entwicklung auszugsweise wiedergiebt. Diese Erklärung erledigt einen Teil der Darwinistischen Darstellung.

Aber wie soll man die Anwesenheit von Kiemenspalten beim menschlichen Fötus erklären, welche das Stadium repräsentieren, während welchem die Kiemen der Fische entwickelt werden; [15] wie das pulsierende Gefäß, entsprechend dem Herzen der niederen Fische, welches das fötale Herz ausmacht; wie die ganze Analogie, welche durch die Furchung des menschlichen Eies, die Bildung der Keimhaut, und das Auftreten des „Gastrula“-Zustandes mit den entsprechenden Zuständen des Lebens der niederen Wirbeltiere und selbst der Schwämme sich darbietet; wie die verschiedenen Typen des niederen Tierlebens, welche die Form des zukünftigen Kindes in dem Cyklus seines Wachstums skizziert. . . . Wie kommt es, daß Stadien in dem Leben von Fischen, deren Vorfahren [Aeonen vor der Epoche der ersten Wurzelrasse] in den Meeren der silurischen Periode schwammen, ebenso wie Stadien in jenen der späteren amphibischen und reptilischen Fauna in der „abgekürzten Geschichte“ der menschlichen foetalen Entwicklung wiedergespiegelt sind?

Diesem annehmbaren Einwande wird durch die Erwiderung begegnet, daß die irdischen Tierformen der dritten Runde ebenso sehr auf vom Menschen der dritten Runde abgestoßene Typen zurückzuführen waren, wie jene neue Einfuhr in das Gebiet unseres Planeten - der Säugetierstamm - auf die Menschheit der vierten Runde in der zweiten Wurzelrasse. Der Vorgang des menschlichen fötalen Wachstums giebt nicht nur die allgemeinen Kennzeichen des irdischen Lebens der vierten Runde abgekürzt wieder, sondern auch jene der dritten. Die Stufenleiter des Typus wird in Kürze durchlaufen. Die Occultisten sind somit nicht in Verlegenheit, die Geburt von Kindern mit einem thatsächlichem Schwanzanhange zu „erklären“ oder die Thatsache, daß der Schwanz bei dem menschlichen Fötus in einer Periode die doppelte Länge der in Entstehung begriffenen Beine hat. Die Möglichkeit eines jeden für das tierische Leben nützlichen Organs ist im Menschen - dem Mikrokosmos des Makrokosmos - eingeschlossen, und abnormale Bedingungen mögen manchmal die seltsamen Erscheinungen zum Gefolge haben, welche die Darwinisten als eine „Rückkehr zu Formen der Vorfahren“ betrachten. [16] Eine Rückkehr fürwahr, aber schwerlich in dem Sinne, wie sie von unsern modernen Empirikern betrachtet wird!


[15] „In dieser Periode“, schreibt Dawrin, „verlaufen die Arterien in bogenförmigen Ästen, als ob sie das Blut zu Kiemen führen wollten, welche bei den höheren Wirbeltieren nicht vorhanden sind, obwohl die Spalten an der Seite des Halses noch zurückbleiben, und ihre frühere [?] Lage andeuten.“
Es ist bemerkenswert, daß, obwohl Kiemenspalten für alle Tiere, mit Ausnahme der Amphibien und Fische u. s. w., vollkommen nutzlos sind, ihr Auftreten bei der fötalen Entwicklung der Wirbeltiere regelmäßig bemerkt wird. Selbst Kinder werden manchmal geboren mit einer Öffnung am Halse, welche einer der Spalten entspricht.

[16] Jene, welche mit Haeckel die Kiemenspalten mit ihren Begleiterscheinungen als die Illustration einer aktiven Funktion bei unsern amphibischen und fischartigen Ahnen (siehe seine zwölfte und dreizehnte Stufe) betrachten, sollten erklären, warum das im fötalen Wachstum auftretende „Vegetabil mit Blättchen“ (Prof. André Lefèvre) nicht unter seinen zweiundzwanzig Stufen auftritt, durch welche das Moner bei seinem Aufsteigen zum Menschen hindurchgegangen ist. Haeckel postuliert keinen vegetabilen Ahnen. Das embryologische Argument ist somit ein zweischneidiges Schwert und verwundet hier seinen Besitzer.