Aber da das Argument aus dem geologischen Beweismaterial nur zu Gunsten von 100 000 000 Jahren spricht, wollen wir unsere Behauptungen und Lehren mit jenen der exakten Wissenschaft vergleichen.
Herr Edward Clodd [38] bemerkt in Bezug auf Herrn de Mortillets Werk Materialien zur Geschichte des Menschen, welches den Menschen in die mittlere Miocänperiode versetzt, [39] folgendes:

Es wäre eine Verhöhnung alles dessen, was die Lehre von der Evolution lehrt, und würde obendrein keine Unterstützung von Seite der Gläubigen an eine besondere Schöpfung und an die Beständigkeit der Arten erfahren, wenn man ein so hoch entwickeltes Säugetier wie den Menschen in einem frühen Stadium der Lebensgeschichte der Erde suchen würde.

Hierauf könnte man antworten: (a) die Lehre von der Entwicklung, wie sie von Darwin ins Leben gerufen und von späteren Evolutionisten entwickelt wurde, ist nicht nur das Gegenteil von unfehlbar, sondern sie wird auch von verschiedenen großen Männern der Wissenschaft verworfen, z. B. von de Quatrefages in Frankreich, von Dr. Weismann, einem Evolutionisten in Deutschland, und von vielen andern, indem die Reihen der Antidarwinisten mit jedem Jahre stärker werden; [40] und (b) Wahrheit, die dieses Namens würdig ist, und Wahrheit und Thatsachen bleiben soll, braucht schwerlich um Unterstützung von Seite irgend einer Klasse oder Sekte zu bitten. Und sollte sie die Unterstützung von Seite der Gläubigen an eine besondere Schöpfung erfahren, so würde sie niemals die Gunst der Evolutionisten gewinnen und umgekehrt. Die Wahrheit muß auf ihrer eigenen festen Grundlage von Thatsachen ruhen, und es auf Anerkennung ankommen lassen, wenn jedes Vorurteil aus dem Wege geräumt ist. Obwohl die Frage bereits ihrem Hauptaspekte nach vollständig erörtert ist, so ist es nichtsdestoweniger ratsam, jede sogen. „wissenschaftliche“ Einwendung in unserem weiteren Fortschreiten zu bekämpfen, wenn wir Behauptungen aufstellen, die als ketzerisch und wissenschaftsfeindlich betrachtet werden.
Werfen wir einen kurzen Blick auf die Abweichungen zwischen der orthodoxen und der esoterischen Wissenschaft in Bezug auf die Frage nach dem Alter der Kugel und des Menschen. Mit den beiden bezüglich synchronistischen Tabellen vor sich, wird der Leser im stande sein, mit einem Blicke die Wichtigkeit dieser Abweichung zu sehen; und gleichzeitig wahrzunehmen, daß es nicht unmöglich - ja, daß es höchst wahrscheinlich ist - daß fernere Entdeckungen in der Geologie und die Auffindung der fossilen Überreste des Menschen die Wissenschaft zwingen werden, zu gestehen, daß nach alledem die Esoterische Philosophie im Rechte, oder zum mindesten der Wahrheit näher ist.


[38] Knowledge, Artikel „Das Alter des Menschen in Westeuropa“, 31. März 1882.

[39] Derselbe, welcher in einem anderen Werke, Das vorgeschichtliche Altetrum des Menschen (franz.), vor einigen zwanzig Jahren unserer Menschheit großmütig bloß 230 000 Jahre zugestand! Nachdem wir jetzt erfahren, daß er den Menschen in die mittlere Miocänperiode versetzt, so müssen wir sagen, daß der sehr verehrte Professor der prähistorischen Anthropologie in Paris etwas widerspruchsvoll und unbeständig, wenn nicht naiv in seinen Anschauungen ist.

[40] Die Wurzel und Grundidee der Entstehung und Umwälzung der Arten - die Vererbung der erlangten Fähigkeiten scheint in jüngster Zeit sehr ernste Gegner in Deutschland gefunden zu haben. Die Physiologen, Du Bois-Reymond und Dr. Pflüger, abgesehen von anderen Männern der Wissenschaft, die so hervorragend sind, wie irgend welche, finden unüberwindliche Schwierigkeiten und sogar Unmöglichkeiten in der Lehre.