PARALLELISMUS DES LEBENS.

WISSENSCHAFTLICHE HYPOTHESEN.

 

ESOTERISCHE THEORIE.

 

Die Wissenschaft teilt die Periode der Geschichte der Kugel seit dem Anfange des Lebens auf Erden (oder dem azoischen Zeitalter) in fünf Hauptteile oder Perioden, nach Haeckel. [41]

 

Die esoterische Philosophie überläßt die Klassifikation der geologischen Perioden der westlichen Wissenschaft, und teilt nur die Lebensperioden auf der Kugel ein. Im gegenwärtigen Manvantara wird die thatsächliche Periode in sieben Kalpas und sieben große Menschenrassen zerlegt. Ihr erster Kalpa, entsprechend der Primordialen Epoche, ist das Zeitalter der:

 

PRIMORDIALE EPOCHE.

 

„URSPRÜNGLICHEN“ [42]

 

Laurentium, Cambrium, Silur.
Die Primordiale Epoche ist, wie uns die Wissenschaft sagt, durchaus nicht bar des vegetabilen und animalischen Lebens. In den Laurentischen Ablagerungen werden Exemplare des Eozoon canadense - einer in Kammern geteilte Schale gefunden. Im Silur entdeckt man Meerespflanzen (Algen), Mollusken, Crustaceen, und niedrigere marine Organismen, sowie auch die erste Spur der Fische. Die Primordiale Epoche zeigt Algen, Mollusken, Crustaceen, Polypen und marine Organismen, u. s. w. Die Wissenschaft lehrt daher, daß das marine Leben zum ersten Anbeginne der Zeit an vorhanden war, überläßt es uns jedoch, selber darüber zu spekulieren, wie das Leben auf Erden erschien. Wenn sie die biblische „Schöpfung“ verwirft (wie wir auch thun), warum giebt sie uns dann nicht eine andere, annähernd plausible Hypothese?

 

Devas oder Göttlichen Menschen, der „Schöpfer“ und Vorfahren. [43]
Die esoterische Philosophie stimmt mit dem von der Wissenschaft Behaupteten überein (siehe die Parallelkolonne), erhebt jedoch gegen eine Einzelheit Einwendung. Die 300 000 000 Jahre des vegetabilen Lebens (siehe „Brâhmanische Chronologie“) gingen den „Göttlichen Menschen“ oder Vorfahren voran. Auch leugnet keine Lehre, daß es Spuren von Leben innerhalb der Erde gab, abgesehen von Eozoon canadense, in der primordialen Epoche. Nur sind, während die besagte Vegetation dieser Runde angehörte, die zoologischen Überreste, die jetzt in dem sogenannten laurentischen, cambrischen und silurischen Systeme gefunden werde, die Überreste der Dritten Runde. Anfangs wie das Übrige, verfestigten und materialisierten sie sich gleichen Schrittes mit der neue Vegetation.

 

PRIMÄRZEIT.

 

„PRIMÄRZEIT“.

 

Devon, [44] Steinkohle, Perm.
„Farnwälder, Sigillarien, Koniferen, Fische, erste Spur von Reptilien.“ So sagt die moderne Wissenschaft.

 

Die Göttlichen Vorfahren (zweite Gruppe), und die zweiundeinhalb Rassen. Die esoterische Lehre wiederholt, was oben gesagt wurde. Dies sind alles Überreste aus der vorhergehenden Runde. [45]
Sobald jedoch die Vorbilder aus der Astralen Hülle der Erde projiciiert sind, erfolgt eine unendliche Menge von Modifikationen.

 

SEKUNDÄRZEIT.

 

„SEKUNDÄRZEIT“.

 

Trias, Jura, Kreide.
Dies ist das Zeitalter der Reptilien, der riesigen Megalosaurier, Ichthyosaurier, Plesiosaurier u.s.w.  Die Wissenschaft verneint die Anwesenheit des Menschen in dieser Periode. Aber sie hat noch zu erklären, wie die Menschen dazu kamen, von diesen Ungetümen zu wissen und sie noch vor dem Zeitalter des Cuvier zu beschreiben! Die alten Annalen von China, Indien, Ägypten, und selbst Judäa sind voll von ihnen, wie anderwärts gezeigt wurde. In dieser Periode erschienen auch die ersten Beutelsäugetiere [46] - insektenfressende, fleischfressende und pflanzenfressende; und, wie Prof. Owen glaubt, ein kräuterfressendes Hufsäugetier.
Die Wissenschaft giebt das Erscheinen des Menschen nicht vor dem Schlusse der Tertiären Periode zu. [47] Warum? Weil der Mensch als jünger dargestellt werden muß, denn die höheren Säugetiere. Aber die esoterische Philosophie lehrt uns das Gegenteil. Und da die Wissenschaft ganz unfähig ist, zu irgend etwas derartigem wie zu einem annähernden Abschlusse über das Alter des Menschen oder auch nur über die geologischen Perioden zu kommen, so ist die occulte Lehre eben deshalb logischer und vernünftiger, wenn sie auch nur als eine Hypothese angenommen wird.

 

Nach jeder Berechnung war die Dritte Rasse bereits erschienen, als während der Trias bereits ein paar Säugetiere vorhanden waren, und sie muß sich vor dem Erscheinen derselben getrennt haben.
Dies ist also das Zeitalter der Dritten Rasse, in welchem die Ursprünge der frühern Vierten vielleicht auch entdeckbar sein mögen. Wir sind hier jedoch gänzlich auf Mutmaßungen angewiesen, da bisher noch keine bestimmten Daten von den Initiierten veröffentlicht worden sind.
Die Analogie ist zwar nur eine schwache, doch kann immerhin geschlossen werden, daß ebenso, wie gezeigt ist, daß die frühen Säugetieren und Vor-Säugetiere in ihrer Entwicklung aus einer Klasse in eine höhere anatomisch aufgehen, dasselbe von den Menschenrassen in ihren Fortpflanzungsprozessen gilt. Eine Parallele könnte sicherlich gefunden werden, zwischen den Monotremen, Didelphien (oder Marsupalien) und den Placentaltieren, welche ihrerseits in drei Ordnungen geteilt sind, [48] sowie die Erste, Zweite und Dritte Wurzelrasse der Menschen. [49] Aber dies würde mehr Raum erfordern, als jetzt dem Gegenstande zugeteilt werden kann.

 

TERTIÄRZEIT. [50]

 

„TERTIÄRZEIT“.

 

Eocän, Miocän, Pliocän.
Bis jetzt ist noch nicht zugestanden worden, daß ein Mensch während dieser Periode gelebt habe.
Herr E. Clodd sagt in der Knowledge: „Obwohl die placentalen Säugetiere und die Ordnung der Primaten, wozu der Mensch gerechnet wird, in der Tertiärzeit erscheinen, und das Klima - tropisch im Eocän, warm im Miocän, und gemäßigt im Pliocän - seiner Anwesenheit günstig war, so werden doch die Beweise für sein Dasein in Europa vor dem Schlusse der Tertiärperiode . . . . hier nicht allgemein angenommen.“

 

Die Dritte Rasse ist jetzt nahezu vollständig verschwunden, hinweggefegt von den schrecklichen geologischen Umwälzungen der Sekundärzeit, welche nur ein paar Mischrassen zurückließen.
Die Vierte, welche Millionen Jahre früher, bevor [51] die erwähnte Umwälzung stattfand, entstanden war, ging während der Miocänperiode zu Grunde, [52] als die Fünfte (unsere Ârische Rasse) bereits eine Million Jahre unabhängigen Daseins gehabt hatte. [53] Um wie viel älter sie seit dem Anfange ist - wer weiß das? Da die „historische“ Periode mit den indischen Âriern begann, mit ihren Veden für ihre Massen, [54] und viel früher als den Esoterischen Berichten, so ist es nutzlos, hier irgend welche Parallelen aufzustellen.

 

Die Geologie hat jetzt die Perioden geteilt und den Menschen versetzt in die

QUARTÄRZEIT.

 

„QUARTÄRZEIT“.

 

Paläolithischer Mensch, Neolithischer Mensch, Historische Periode.

 

Wenn der quaternären Periode 1 500 000 Jahre zugeschrieben werden, dann gehört ihr nur Unsere Fünfte Rasse an.

 

[41] Schöpfungsgeschichte, p. 382 (IX. Aufl.)

[42] Die Namen sind so beibehalten, wie sie von der Wissenschaft gegeben sind, um die Parallelen klarer zu machen. Unsere Ausdrücke sind davon ganz verschieden.

[43] Der Schüler möge sich daran erinnern, daß es sieben Grade von Devas oder „Vorfahren“ giebt, oder sieben Klassen, von den vollkommensten bis zu den weniger erhabenen.

[44] Es kann gesagt werden, daß wir inkonsequent sind, indem wir in dieser Tabelle nicht einen Menschen des Primärzeitalters einführen. Der hier angenommene Parallelismus der Rassen und geologische Perioden ist, insofern der Ursprung der Ersten und Zweiten in Betracht kommt, rein versuchsweise, da keine unmittelbare Auskunft zu erlangen ist. Nachdem wir schon früher die Frage einer in der Steinkohlezeit möglichen Rase erörtert haben, ist es unnötig, die Debatte zu erneuern.

[45] Während des Interims zwischen einer Runde und einer anderen bleibt die Kugel und alles auf ihr in statu quo. Man erinnere sich, daß die Vegetation in ihrer ätherischen Form in der sogenannten Primordialzeit begann, die Primärzeit durchlief, und sich in ihr verdichtete, und ihr volles körperliches Leben in der Sekundärzeit erreichte.

[46] Die Geologen sagen uns, daß „in der Sekundärzeit die einzigen Säugetiere, welche [bis jetzt] in Europa entdeckt wurden, die fossilen Überreste eines kleinen Marsupials oder Beuteltieres sind.“ (Knowledge, 31. März 1882, p. 464.) sicherlich kann das Beuteltier oder Didelphis (das einzige überlebende Tier aus der Familie von jenen, welche auf der Erde waren, während der androgyne Mensch auf ihr anwesend war), nicht das einzige Tier sein, welches damals auf Erden vorhanden gewesen wäre? Seine Gegenwart spricht laut für jene von anderen (wenn auch unbekannten) Säugetieren, abgesehen von den Kloakentieren und Beuteltieren, und zeigt somit, daß die Benennung „Säugetieralter“, wenn die nur der Tertiärperiode gegeben wird, irreführend und fehlerhaft ist, da sie den Schluß gestattet, daß es in den mesozoischen Zeitaltern - der Sekundärzeit - keine Säugetiere, sondern bloß Reptilien, Vögel, Amphibien und Fische gab.

[47] Jene, welche sich geneigt fühlen, über jene Lehre der esoterischen Ethnologie zu lächeln, welche das Dasein des Menschen in der Sekundärzeit annimmt, werden gut thun, die Thatsache zu beachten, daß einer der hervorragendsten Anthropologen der Jetztzeit, Herr de Quatrefages ernstlich in diesem Sinne argumentiert. Er schreibt: „Es liegt dann nichts Unmögliches in der Idee, daß er [der Mensch] . . . mit den ersten Repräsentanten des Typus, wozu er vermöge seiner Organisation gehört, auf der Erde erschienen sei“ (a. a. O., p. 153). Dieser Satz nähert sich sehr bedeutend unserer Grundbehauptung, daß der Mensch den anderen Säugetieren voranging.

Professor Lefèvre gesteht, daß die „Arbeiten der Boucher de Parthes, Lartet, Christy, Bourgeois, Desnoyers, Broca, De Mortillet, Hamy, Gaudry, und von hundert anderen, alle Zweifel überwunden und die fortschreitende Entwicklung des menschlichen Organismus und der menschlichen Geschicklichkeit seit der miocänen Epoche des Tertiärzeitalters deutlich festgestellt haben (Philosophy Historical and Critical, T. II, p. 499, Kap. II, Über die organische Entwicklung „Library of Contemporary Science“). Warum verwirft er die Möglichkeit eines Menschen der Sekundärzeit? Einfach, weil er in die Maschen der Darwinschen Anthropologie verstrickt ist. „Der Ursprung des Menschen ist verknüpft mit jenem der höheren Säugetiere“; er erschien „nur mit dem letzten Typen seiner Klasse“! Das ist keine Beweisführung, sondern Dogmatismus. Die Theorie kann niemals die Thatsache ächten. Muß alles den bloßen Arbeitshypothesen der westlichen Occultisten Platz machen? Sicherlich nicht!

[48] Diese Placentatiere der dritten Unterklasse werden, wie es scheint, eingeteilt in Villiplacentalia (Placenta zusammengesetzt aus vielen getrennten zerstreuten Zotten), in Zonoplacentalia (mit gürtelförmiger Placenta) und in Discoplacentalia (mit scheibenförmiger). Haeckel sieht in den Marsupalia didelphia eines von den genealogischen Bindegliedern zwischen dem Menschen und dem Moneron!

[49] Diese Einbeziehung der Ersten Rasse in die Sekundärzeit ist notwendigerweise bloß eine vorläufige Arbeitshypothese - da die thatsächliche Chronologie der Ersten, Zweiten , und frühen Dritten Rasse von den Initiierten dicht verhüllt wird. Nach allem, was über den Gegenstand gesagt werden  kann, kann die Erste Wurzelrasse vor-sekundär gewesen sein, wie in der That gelehrt wird.

[50] Die obigen Parallelen gelten nur dann, wenn Professor Croll´s frühere Berechnungen angenommen werden, nämlich 15 000 000 Jahre seit dem Anfange der Eocänzeit (siehe Charles Gould´s Mythivcal Monsters, p. 84), nicht jene in seinen Climate and Time, welche bloß zweiundeinhalb Millionen Jahre, oder höchstens drei Millionen Jahre Dauer für das Tertiärzeitalter zugestehen. Das würde jedoch die ganze Dauer des Verkrustungszeitalters der Welt nur 131 600 000 Jahre sein lassen, nach Professor Winchell, während nach der esoterischen Lehre die Schichtenbildung in dieser Runde annähernd von mehr als 320 000 000 Jahren begann. Doch widersprechen diese Berechnungen den unseren nicht sehr mit Bezug auf die Epochen der glacialen Perioden in der Tertiärzeit, welche in unseren esoterischen Büchern das „Zeitalter der Pygmäen“ genannt wird. Mit Bezug auf die 320 000 000 Jahre, welche der Sedimentation zugeschrieben werden, ist zu beachten, daß eine sogar noch längere Zeit während der Vorbereitung dieser Kugel für die Vierte Runde vor der Schichtenbildung vergangen ist.

[51] Obwohl wir den Ausdruck „wahrhaft menschlich“ nur auf die Vierte Atlantische Wurzelrasse anwenden, so ist doch die Dritte Rasse in ihrem spätesten Teile nahezu menschlich, da sich während ihrer fünften Unterrasse die Menschheit geschlechtlich teilte und der erste Mensch geboren wurde nach dem gegenwärtigen normalen Vorgang. Dieser „erste Mensch“ entspricht in der Bibel dem Enos oder Henoch, dem Sohne des Seth (Genesis, IV).

[52] Die Geologie verzeichnet die frühere Existenz eines universalen Ozeans, und Schichten eines überall gleichförmig vorhandenen marinen Sediments bestätigen das; aber das ist nicht einmal die Epoche, auf welche in der Allegorie des Vaivasvata Manu Bezug genommen wird. Der letzter ist ein Deva-Mensch (oder Manu), welcher in einer Arche (dem weiblichen Prinzip) die Keime der Menschheit rettet, und auch die sieben Rishis - welche hier als die Symbole der sieben menschlichen Prinzipien stehen - von welcher Allegorie wir anderwärts gesprochen haben. Die „Universale Flut“ ist der Wässerige Abgrund des Ursprünglichen Prinzips des Berosus. (Siehe Strophen II bis VIII, in Teil I.) Wieso, wenn 15 Millionen Jahre von Croll als seit der Eocänperiode verflossen zugegeben werden (was wir auf Grund der Autorität eines Geologen, des Herrn Ch. Gould feststellen), nur 60 Millionen von ihm „seit dem Anbeginne der cambrischen Periode in der Primordialzeit“ angenommen werden - übersteigt das Begriffsvermögen. Die sekundären Schichten sind zweimal so dick als die tertiären, und die Geologie zeigt damit, daß das Sekundärzeitalter allein zweimal so lang war als das Tertiär. Sollen wir also nur 15 Millionen Jahre für beide, das Primär- und Primordialzeitalter annehmen? Kein Wunder, daß Darwin die Berechnung verwarf.

[53] Siehe Esoteric Buddhism, pp. 53-55, vierte Aufl.

[54] Wir hoffen, alle wissenschaftlichen Daten dafür anderwärts gegeben zu haben.