Da der ganze Cyklus der vorgeschichtlichen
Ereignisse, wie z. B. die Entwicklung und Umformung der Rassen und das
allgemeine Alter des Menschen, von der genannten Zeitrechnung abhängt,
so wird es äußerst wichtig, dieselbe durch andere bestehende Berechnungen
zu kontrollieren. Wenn die östliche Chronologie verworfen wird, so werden
wir zum mindesten den Trost haben, zu beweisen, daß keine andere - sei
es in den Zahlen der Wissenschaft oder der Kirchen - auch nur eine Spur
verläßlicher ist. Wie Professor Max Müller es ausdrückt, ist es ebenso
nützlich, zu beweisen, was ein Ding nicht ist, als zu zeigen, was es sein
kann. Sobald es uns gelingt, die Fehler sowohl der christlichen, wie auch
der wissenschaftlichen Berechnungen aufzuweisen - indem wir ihnen eine
unparteiische Möglichkeit der Vergleichung mit unserer Chronologie einräumen
- wird keine von diesen einen vernünftig zu rechtfertigenden Grund haben,
von dem aus sie die esoterischen Zahlen als weniger verläßlich denn ihre
eigenen bezeichnen könnte.
Wir können hier den Leser auf unser früheres Werk, auf Isis entschleiert [24] verweisen, wegen
einiger Bemerkungen betreffs der Zahlen, die einige Seiten weiter oben
angeführt wurden.
Heute mögen ein paar weitere Thatsachen der dort gemachten Mitteilung,
die bereits einem jeden Orientalisten bekannt ist, hinzugefügt werden.
Die Heiligkeit des Cyklus von 4320, mit darauffolgenden Nullen, liegt
in dem Umstande, daß die Ziffern, welche ihn bilden, einzeln oder in verschiedenen
Zusammenstellungen vereint genommen, jede und alle die größten Geheimnisse
in der Natur symbolisieren. In der That, ob man nun die 4 getrennt nimmt,
oder die 3 für sich, oder die zwei zusammen, welche 7 ausmachen, oder
wieder die drei, 4, 3, 2, welche zusammengezählt 9 geben, alle diese Zahlen
haben ihre Anwendung in den heiligsten und occultesten Dingen, und bezeichnen
die Wirkung der Natur in ihren ewigen periodischen Erscheinungen. Sie
sind niemals irrende, beständig wiederkehrende Zahlen, welche jenem, der
die Geheimnisse der Natur studiert, ein wahrhaft göttliches System enthüllen,
einen intelligenten Plan in der Weltentstehung, welcher natürliche kosmische
Einteilungen von Zeiten, Jahreszeiten, unsichtbaren Einflüsse, astronomische
Erscheinungen ergiebt, mit ihrer Entwicklung und Rückwirkung auf die irdische
und selbst auf die moralische Natur; auf Geburt, Tod, und Wachstum, auf
Gesundheit und Krankheit. Alle diese natürlichen Ereignisse sind begründet
auf und hängen ab von cyklischen Vorgängen im Kosmos selbst, und bewirken
periodische Agentien, welche, von außen einwirkend, die Erde und alles,
was auf ihr lebt und atmet, von einem Ende bis zum andern eines jeden
Manvantara beeinflussen. Ursachen und Wirkungen sind esoterisch, exoterisch
und „endoexoterisch“, so zu sagen.
In Isis entschleiert schrieben wir, was wir jetzt wiederholen:
Wir befinden uns am Grunde eines Cyklus und offenbar in einem Übergangszustand.
Plato teilt den intellektuellen Fortschritt des Weltalles während eines
jeden Cyklus in fruchtbare und unfruchtbare Perioden. In den sublunaren
Regionen, sagt er, bleiben die Sphären der verschiedenen Elemente ewig
in vollkommener Harmonie mit der göttlichen Natur; „aber ihre Teile“,
infolge einer zu engen Nachbarschaft zur Erde und ihrer Vermischung mit
dem irdischen (welches Materie ist, und daher das Bereich des Bösen) „sind
manchmal in Übereinstimmung und manchmal im Gegensatz zur (göttlichen)
Natur“. Wenn jene Kreisläufe - welche Éliphas Lévi die „Ströme des Astrallichtes“
nennt - in dem universalen Ether, welcher in sich jedes Element enthält,
in Harmonie mit dem göttlichen Geiste stattfinden, so erfreut sich unsere
Erde und alles, was zu ihr gehört, einer fruchtbaren Periode. Die occulten
Kräfte der Pflanzen, Tiere und Mineralien sympathisieren magisch mit den
„oberen Naturen“, und die göttliche Seele des Menschen ist in vollkommenem
Einverständnis mit diesen „niederen“. Aber während der unfruchtbaren Periode
verlieren die letzteren ihre magische Sympathie, und der geistige Blick
der Mehrheit der Menschen ist so geblendet, daß er jeden Begriff von höheren
Kräften seines eigenen Göttlichen Geistes verliert. Wir sind in einer
unfruchtbaren Periode; das achtzehnte Jahrhundert, während dessen das
bösartige Fieber des Skepticismus so unwiderstehlich ausbrach, hat den
Unglauben als Erbkrankheit dem neunzehnten aufgebürdet. Der göttliche
Intellekt ist im Menschen verhüllt; sein tierisches Gehirn allein „philosophiert“.
Und allein philosophierend, wie kann es die „Seelen-Lehre“ verstehen?
Um nicht den Faden der Erzählung zu unterbrechen, werden wir einige schlagende
Beweise für diese cyklischen Gesetze im zweiten Teil geben, und fahren
unterdessen mit unseren Erklärungen der geologischen und rassischen Cyklen
fort.
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