Hier, an der Weghälfte der Evolution, hält die Wissenschaft an.

Die Wurzel, auf welche jene beiden Familien zurückführen, ist unbekannt. [5]

Schmidts Diagramm repräsentiert das von den westlichen Evolutionisten erforschte Reich, das Gebiet, in welchem klimatische Einflüsse, „natürliche Zuchtwahl“, und alle übrigen physischen Ursachen der organischen Veränderungen vorhanden sind. Biologie und Paläontologie finden hier ihren Wirkungskreis bei der Erforschung der vielen physikalischen Agentien, welche, wie von Darwin, Spencer und anderen gezeigt worden ist, zur „Trennung der Arten“ soviel beitragen. Aber selbst in diesem Bereiche liegen die unterbewußten Einwirkungen der Dhyân Chohanischen Weisheit an der Wurzel von all dem „unaufhörlichen Streben nach Vervollkommnung“, obwohl ihr Einfluß durch jene rein materiellen Ursachen, welche de Quatrefages das „Mittel“ und Spencer die „Umgebung“ nennt, stark modificiert wird.
Die „Weghälfte der Evolution“ ist jenes Stadium, wo die astralen Vorbilder definitiv in das physische überzugehen beginnen, welche jetzt rund um uns wirksam sind. Die physische Ursächlichkeit tritt sofort hinzu bei der Annahme der „Fellröcke“ - d. i. der physiologischen Ausrüstung im allgemeinen. Die Formen der Menschen und anderer Säugetiere vor der Trennung der Geschlechter [6] sind aus astralem Stoffe gewoben und besitzen eine Struktur, welche jener der physischen Organismen, welche essen, trinken, verdauen u. s. w., durchaus unähnlich ist. Die bekannten, für diese Verrichtungen erforderlichen physiologischen Einrichtungen wurden fast gänzlich nach der beginnenden Verkörperlichung der sieben Wurzeltypen aus dem Astralen - während des „Anhaltens auf halbem Wege“ zwischen den zwei Daseinsebenen evolviert. Kaum war der „Grundplan“ der Entwicklung in diesen Ahnentypen fertig gezeichnet, als der Einfluß der accessorischen irdischen Gesetze, mit denen wir bekannt sind, hinzukam, woraus die ganze Menge der Säugetierarten resultierte. Aeonen langsamer Differentiationen waren jedoch erforderlich, um dieses Endergebnis zu bewirken.

Das zweite Diagramm repräsentiert das Reich der rein astralen Vorbilder vor ihrem Herabsteigen in den groben Stoff. Die Astralmaterie, das ist zu beachten, ist Materie des vierten Stadiums, welche ebenso, wie unsere grobe Materie, ihre eigene „Protyle“ hat. Es giebt verschiedene Urstoffe in der Natur, entsprechend den verschiedenen Ebenen des Stoffes. Die zwei subphysikalischen elementalen Reiche, die Ebene des Gemütes, des Manas oder der Materie im fünften Zustande, sowie auch jene der Buddhi, des Stoffes im sechsten Stadium sind jede einzelne aus einer der sechs Protylen entwickelt, welche die Grundlage des gegenständlichen Weltalls bilden. Die sogenannten drei „Zustände“ unseres irdischen Stoffes, bekannt als der „feste“, „flüssige“ und „gasige“, sind in strenger Genauigkeit bloß Unterzustände. Was die frühere Wirklichkeit des Herabsteigens in das Körperliche anbelangt, welches im physiologischen Menschen und Tier gipfelte, so haben wir ein handgreifliches Zeugnis hierfür in der Thatsache der sogenannten spiritistischen „Materialisationen“.

In all diesen Fällen findet ein vollständiges zeitweiliges Versenken des Astralen in das Physische statt. Die Entwicklung des physiologischen Menschen aus den astralen Rassen der frühen lemurischen Zeit - der Juraperiode der Geologie - findet ihre genaue Parallele in der „Materialisation“ der „Geister“ (?) im Sitzungszimmer. Im Falle von Professor Crookes´ „Katie King“ wurde das Vorhandensein eines physiologischen Mechanismus - Herz, Lungen u. s. w. - unzweifelhaft nachgewiesen!

Das ist in einer Hinsicht das „Urbild“ Goethes. Hören wir seine Worte:

Dies also hätten wir gewonnen, . . . daß alle vollkommneren organischen Naturen . . . nach einem Urbilde geformt seien, das nur in seinen sehr beständigen Teilen mehr oder weniger hin und her weicht und sich noch täglich durch Fortpflanzung aus- und umbildet.

Dies ist eine anscheinend unvollkommene Ahnung der occulten Thatsache von der Differentiation der Arten aus den ursprünglichen astralen Wurzeltypen. Was immer der ganze Landsturm der „natürlichen Zuchtwahl“ u. s. w. bewirken mag, die fundamentale Einheit des strukturellen Plans bleibt von allen folgenden Modifikationen praktisch unberührt. Die „Einheit“ des Typus, welche in einem gewissen Sinne allen Tier- und Menschenreichen gemeinsam ist, ist nicht, wie Spencer und andere zu glauben scheinen, ein Beweis für die Blutsverwandtschaft aller organischen Formen, sondern ein Zeugnis für die wesentliche Einheit des „Grundplans“, den die Natur bei der Bildung ihrer Geschöpfe befolgt hat.


[5] Ebenda, p. 254.

[6] Wir bitten, sich vor Augen zu halten, daß zwar die Tiere - einschließlich der Säugetiere - alle nach und teilweise aus den abgeworfenen Geweben des Menschen entwickelt wurden, daß aber das Säugetier als viel niedrigeres Wesen viel früher als der Mensch placental und getrennt wurde.