ABTEILUNG VI.

SPUREN VON RIESEN, CIVILISATIONEN UND UNTERGEGANGENEN KONTINENTEN IN DER GESCHICHTE.

Wenn Sätze, wie sie oben in der Überschrift enthalten sind, vorgebracht werden, so wird natürlich von der Schreiberin erwartet, daß sie historisches an Stelle von legendarischem Beweismaterial zur Unterstützung solcher Behauptungen liefert. Ist das möglich? Ja; denn Zeugnisse solcher Art sind zahlreich, und müssen einfach gesammelt und zusammengestellt werden, um in den Augen des Vorurteilslosen überwältigend zu werden.
Sobald der scharfsinnige Schüler den leitenden Faden erfaßt hat, kann er für sich selbst solches Beweismaterial ausfindig machen. Wir geben Thatsachen und zeigen Landmarken; möge der Wanderer ihnen folgen. Was hier beigebracht wird, ist reichlich genug für dieses Jahrhundert.
In einem Brief an Voltaire findet es Bailly ganz natürlich, daß die Sympathieen des „großen alten Invaliden von Ferney“ zu den Vertretern von „Erkenntnis und Weisheit“, den alten Brâhmanen hingezogen erscheinen. Er fügt dann einen merkwürdigen Satz bei. Er sagt:

Aber Ihre Brâhmanen sind sehr jung im Vergleich zu ihren archaischen Unterweisern. [1]

Bailly, welcher nichts von den esoterischen Lehren, und auch nichts von Lemurien wußte, glaubte nichtsdestoweniger rückhaltslos an die versunkene Atlantis und auch an verschiedene vorgeschichtliche und civilisierte Nationen, welche verschwunden wären, ohne irgendwelche unleugbare Spur zu hinterlassen. Er hatte die alten Klassiker und Überlieferungen ausführlich studiert, und er sah, daß die Künste und Wissenschaften, welche jenen bekannt waren, die wir jetzt die „Alten“ nennen -

nicht die Errungenschaften irgend einer der jetzt oder selbst damals existierenden Nationen, noch irgend eines der historischen Völker von Asien waren . . .

und daß ungeachtet der Gelehrsamkeit der Hindûs ihre unleugbare Priorität in dem frühen Teil ihrer Rasse auf ein Volk oder eine Rasse zurückzuführen war, die noch älter und noch gelehrter war, als die Brâhmanen selber. [2]


[1] Lettres sur l´Atlantide, p. 12.

[2] Histoire de l´Astronomie Ancienne, pp. 25 ff.