Oftmals wird von der Atlantis unter einem anderen Namen gesprochen, unter einem solchen, der unsern Kommentatoren unbekannt ist. Die Kraft der Namen ist groß, und war bekannt, seitdem die ersten Menschen von den Göttlichen Meistern unterrichtet wurden. Und da Salon sie studiert hatte, so übersetzte er die „atlantischen“ Namen mit Namen, die er selbst ersonnen hatte. Im Zusammenhang mit dem Kontinente der Atlantis ist es wünschenswert, sich vor Augen zu halten, daß die Berichte, welche von den alten griechischen Schriftstellern auf uns überkommen sind, eine Verwirrung der Angaben enthalten, indem einige sich auf den großen Kontinent, und andere auf die letzte kleine Insel Poseidonis beziehen. Es ist üblich geworden, sie alle so aufzufassen, daß sie sich nut auf die letztere beziehen, aber daß dies unrichtig ist, geht hervor aus der Unvereinbarkeit der verschiedenen Behauptungen in betreff Größe u. s. w. der „Atlantis“. So sagt Plato im Kritias, daß die ebene, welche die Stadt umgab, selber von Bergketten umgeben war, und daß die Ebene ununterbrochen und wagerecht war, und von länglicher Gestalt, sich von Norden nach Süden erstreckend dreitausend Stadien in der einen Richtung ein zweitausend in der andern; daß man die Ebene mit einem ungeheuren Kanal oder Graben umgab, 101 Fuß tief, 606 Fuß breit, und 1250 Fuß lang. [64] Nun ist an anderen Stellen die Gesamtgröße der Insel Poseidonis ungefähr ebenso angegeben, wie die hier der „Ebene rund um die Stadt“ allein angegeben ist. Offenbar bezieht sich eine Reihe der Angaben auf den großen Kontinent, und die andere auf seinen letzten Überrest - Platos Insel. Und wiederum wird das stehende Heer der Atlantis mit mehr als einer Million Mann angegeben; ihre Marine mit 1200 Schiffen und 240 000 Mann. Solche Angaben sind ganz unanwendbar auf einen kleinen Inselstaat ungefähr von der Größe von Irland!
Die griechischen Allegorien geben dem Atlas, oder der Atlantis, sieben Töchter - sieben Unterrassen - deren betreffende Namen Maia, Elektra, Taygeta, Asterope, Merope, Alkyoner und Celaeno. Das ist ethnologisch - da ihnen zugeschrieben wird, Götter geheiratet und die Mütter berühmter Helden geworden zu sein, der Begründer von viele Nationen und Städten. Astronomisch sind die Atlantiden die sieben Plejaden (?) geworden. In der occulten Wissenschaft sind die beiden mit den Schicksalen von Nationen verknüpft, indem jene Schicksale durch die vergangenen Ereignisse ihrer früheren Leben entsprechend dem karmischen Gesetze gestaltet sind. Drei große Nationen im Altertume nahmen für sich eine unmittelbare Abstammung von dem Reiche des Saturn oder von Lemurien in Anspruch, welches verschiedene tausend Jahre vor unserer Ära mit der Atlantis vermengt wurde, und dies waren die Ägypter, die Phönizier (Sanchuniathon) und die alten Griechen (Diodor, nach Plato). Aber von dem ältesten civilisierten Lande Asiens - von Indien - kann gleichermaßen gezeigt werden, daß es dieselbe Abstammung behauptet. Unterrassen wiederholen, vom karmischen Gesetze oder Schicksal geleitet, unbewußt die ersten Schritte ihrer betreffenden Mutterrassen. So wie die verhältnismäßig lichten Brâhmanen - welche nach Indien mit seinen dunkelfarbigen Dravidiern einbrachen - aus dem Norden gekommen sind, so muß die Ârische Fünfte Rasse ihren Ursprung aus nördlichen Regionen herleiten. Die occulten Wissenschaften zeigen, daß die Begründer, die beziehungsweisen Gruppen der sieben Prajâpatis, der Wurzelrassen alle mit dem Polstern in Verbindung gebracht worden sind. Im Kommentare finden wir: Wer das Alter des Dhruva [65] versteht, welcher 9090 sterbliche Jahre mißt, wird verstehen die Zeiten der Pralayas, des schließlichen Schicksals der Nationen, o Lanoo. Es muß ferner ein guter Grund
dafür vorhanden gewesen sein, warum eine asiatische Nation ihre großen
Vorfahren und Heiligen in den Großen Bären, ein nördliches Sternbild,
verlegen sollte. Es sind jedoch 70 000 Jahre, seitdem der Erdpol auf
das entferntere Ende des Schwanzes des Kleinen Bären zeigte, und viel
mehr Jahrtausende, seitdem die sieben Rishis mit dem Sternbilde des großen
Bären identifiziert worden sein konnten. [64] Kritias. [65] In der Urschrift ist ein diesem Namen gleichwertiger gegeben. [66] Deukalion soll den Dienst des Adonis und des Osiris nach Phoenikien gebracht haben. Nun ist diese Verehrung jene der verloren gegangenen und wiedergefundenen Sonne in ihrer astronomischen Bedeutung. Nur am Pole erstirbt die Sonne für den ganzen Zeitraum von sechs Monaten, denn in der Breite von 68° bleibt sie tot nur durch vierzig Tage, wie in der Osirisfeier. Die zwei Dienste waren im Norden von Lemurien entstanden, oder auf jenem Kontinente, von welchem Asien eine Art von abgeknickter Verlängerung war, und der sich aufwärts bis zu den Polregionen erstreckte. Dies ist gut gezeigt in Gebelin´s Allégories d´Orient, p. 246, und von Bailly; obwohl weder Herkules noch Osiris Sonnenmythen sind, außer in einem von ihren sieben Aspekten. |