Es giebt sieben Klassen von Pitris, wie unten gezeigt, drei unkörperliche und vier körperliche; und zwei Arten, die Agnishvâtta und die Barhishad. Und wir können hinzufügen, daß, wie es zwei Arten von Pitris giebt, so auch eine doppelte und eine dreifache Reihe von Barhishad und Agnishvâtta. Die ersteren, welche ihre astralen Doppelgänger hervorgebracht haben, werden als Söhne von Atri wiedergeboren, und sind die „Pitris der Dämonen“, oder körperlichen Wesen, auf Grund der Autorität des Manu; [6] indeß die Agnishvâtta wiedergeboren werden als Söhne des Marîchi, eines Sohnes des Brahmâ, und die „Pitris der Götter“ sind. [7]

Das Vâyu Purâna erklärt, daß die sieben Ordnungen der Pitris ursprünglich die ersten Götter gewesen seien, die Vairâjas, welche Brahmâ mit dem Yogaauge in den ewigen Sphären schaute, und welche die Götter der Götter sind. . . . . Das Matsya . . . . fügt hinzu, daß die Götter sie verehrten. [8]

Der Harivamsha unterscheidet die Vairâjas als eine Klasse der Pitris allein, [9] eine Behauptung, welche in den Geheimlehren bestätigt wird, die jedoch die Vairâjas mit den älteren Agnishvâtta [10] und den Râjasas, oder Âbhûtarajasas identifizieren, welche unkörperlich sind, sogar ohne astrales Phantom.
Von Vishnu wird in den meisten Manuskripten gesagt, daß er in und durch sie sich inkarniert habe.

Im Raivata Manvantara wiederum wurde Hari, der beste der Götter, geboren von Sambhûti als der göttliche Mânasa – beginnend mit den Gottheiten Râjasas. [11]

Sambhûti war eine Tochter des Daksha und Weib des Marîchi, des Vaters der Agnishvâtta, welche zusammen mit den Râjasas immer mit den Mânasas verbunden sind. Wie von einem viel tüchtigeren Sanskritisten als Wilson, von Herrn Fitzedward Hall bemerkt wird:

Mânasa ist kein ungeeigneter Name für eine Gottheit, welche mit den Râjasas verbunden ist. Wie scheinen darin mânasam zu haben – dasselbe wie manas – mit der Veränderung der Endung, die notwendig ist, um eine männliche Personifikation auszudrücken. [12]

Alle Söhne des Virâja sind Mânasas, sagt Nîlakantha. Und Virâja ist Brahmâ, und daher werden die Unkörperlichen Pitris Vairâjas genannt, weil sie Söhne des Virâja sind, sagt das Vâyu Purâna.
Wir könnten unsere Beweise ins Unendliche vermehren, aber es ist nutzlos. Die Weisen werden unsern Sinn erstehen, die Unweisen werden nicht gebraucht. Es giebt dreiunddreißig Karors oder dreihundertunddreißig Millionen von Göttern in Indien. Aber, wie von dem gelehrten Vortragenden über die Bhagavad Gîtâ bemerkt wird:

Sie mögen alle Devas sein, aber sie sind durchaus nicht alle „Götter“, in dem hohen geistigen Sinne, welchen man dem Ausdrucke beilegt.
Dies ist ein unglücklicher Fehler, der gewöhnlich von den Europäern gemacht wird. Deva ist eine Art von geistigem Wesen, und weil dasselbe Wort in gewöhnlicher Sprechweise in der Bedeutung Gott gebraucht wird, folgt daraus durchaus nicht, daß wir dreiunddreißig Karors von Göttern haben und verehren. Diese Wesen haben, wie ungezwungen geschlossen werden kann, eine gewisse Verwandtschaft mit einem von den drei zusammensetzenden Upâdhis (Grundprinzipien), in welche wir den Menschen geteilt haben. [13]

Die Namen der Gottheiten von einer gewissen mystischen Klasse ändern sich mit jedem Manvantara. Die zwölf Großen Götter, Jayas, erschaffen von Brahmâ, um ihn bei seinem Schöpfungswerke am ersten Anfange des Kalpa beizustehen, welche, verloren in Samâdhi, es vernachlässigten zu schaffen – worauf sie verflucht wurden zu wiederholten Malen geboren zu werden in einem jeden Manvantara bis zum siebenten – werden so beziehungsweise genannt: Ajitas, Tushitas, Satyas, Haris, Vaikunthas, Sâdhyas und Âdityas: [14] sie sind Tushitas im zweiten Kalpa und Âdityas in dieser Vaivasvata-Periode, [15] abgesehen von anderen Namen für jedes Zeitalter. Aber sie sind wesensgleich mit den Mânasas oder Râjasas, und diese mit unseren inkarnierenden Dhyân Chohans.
Ja; abgesehen von jenen Wesen, welche, wie die Yakshas, Gandharvas, Kinnaras, u. s. w., in ihren Individualitäten genommen, die Astralebene bewohnen, giebt es wirkliche Devas, und zu diesen Klassen gehören die Âdityas, die Vairâjas, die Kûmaras, die Asuras, und alle jene hohen himmlischen Wesen, welche die occulte Lehre Manasvin nennt, die Weisen, allen voran, welche auch alle Menschen zu selbstbewussten geistig intellektuellen Wesen gemacht haben würden, wären sie nicht „verflucht“ worden, in die Zeugung zu verfallen, und für ihre Pflichtvernachlässigung selber als Sterbliche wiedergeboren zu werden.


[6] Manava-Dharana Shâstra, III. 196.

[7] Matsya und Padma Purânas und Kullûka über das Manava-Dharma Shâstra, III. 195. Wir wissen ganz gut, daß das Vâyu und das Matsya Purâna (angenehmer Weise für die westliche Deutung) die Agnishvâtta mit den Jahreszeiten identifizieren, und die Barhishad Pitris mit den Monaten; sie fügen eine vierte Klasse hinzu – Kâvyas – cyklische Jahre. Aber identifizieren nicht die christlichen katholischen Katholiken ihre Engel mit Planeten, und sicht nicht die sieben Rishis zu den Saptarshis geworden – einem Sternbilde? Sie sind Gottheiten, welche allen cyklischen Einteilungen verstehen.

[8] Vishnu Purâna, Wilson, III. 158, 159.

[9] Shlokas 935, 936.

[10] Das Vâyu Purâna zeigt die Virâja-loka genannte Region von den Agnishvâtta bewohnt.

[11] Wilson, ebenda, III. 17, Note von Fitzedward Hall.

[12] a. a. O., ebenda.

[13] Siehe Theosophist, February, 1887, p. 360.

[14] Siehe Wilson, II. 36.

[15] Siehe Vâyu Purâna.