Diese „Götter“ weigerten
sich, den Menschen zu schaffen, nicht wie in den exoterischen Berichten
angegeben wird, weil ihr Stolz zu groß war, die himmlische Kraft ihrer
Wesenheit mit den Kindern der Erde zu teilen, sondern aus bereits angedeuteten
Gründen. Jedoch hat die Allegorie endlosen Phantasien Raum gegeben und
die Theologie hat in jedem Lande daraus den Vorteil gezogen, ihre Anklage
gegen diese Erstgeborenen oder die Logoi zu begründen, und als eine Wahrheit
den Gemütern der Unwissenden und Leichtgläubigen einzuprägen.
[27] Die esoterische Philosophie jedoch lehrt, daß ein Drittel [28] der Dhyânîs – d. i. die drei Klassen der Arûpa Pitris, begabt mit Intelligenz, „mit einem formlosen Atem, zusammengesetzt aus intellektuellem, nicht elementaren Substanzen“ [29] – einfach durch das Gesetz der Karma und der Entwicklung bestimmt waren, auf Erden wiedergeboren oder inkarniert zu werden. [30] Einige von diesen waren Nirmânakâyas von anderen Manvantaras. Daher sehen wir sie in allen Purânen auf dieser Kugel im dritten Manvantara – lies dritte Wurzelrasse – als Könige, Rishis und Helden wiedererscheinen. Dieser Lehrsatz, zu philosophisch und metaphysisch, um von den Massen erfasst zu werden, wurde, wie bereits gesagt, von der Priesterschaft zum Zwecke der Beherrschung der ersteren durch abergläubische Furcht, entstellt. Die angeblichen „Anführer“ waren also einfach jene, welche von dem karmischen Gesetze gezwungen, den Becher der Galle bis zum letzten bitteren Tropfen auszutrinken, sich aufs neue inkarnieren und so aus den von ihren niederen Brüdern projizierten astralen Statuen verantwortliche denkende Wesen machen mußte. Einige sollen sich geweigert haben, weil sie in sich nicht die notwendigen Materialien hatten – d. i. einen Astralkörper – denn sie waren Arûpa. Die Weigerung anderer bezog sich darauf, daß sie in lange vergangenen vorhergehenden Manvantaras Adepten und Yogîs gewesen waren; ein anderes Geheimnis. Aber späterhin, als Nirmânakâyas, opferten sie sich selber zum besten und zur Erlösung der Monaden, welche warteten, bis die Reihe an sie kam, und welche im anderen Falle ungezählte Zeitalter in unverantwortlichen, tiergleichen, wenn auch der Erscheinung nach menschlichen Formen hätten dahinschmachten müssen. Es mag eine Parabel und eine Allegorie innerhalb einer Allegorie sein. Ihre Lösung ist der Intuition des Schülers überlassen, wenn er nur das folgende mit seinem geistigen Auge liest. [27] Vergleiche auch was gesagt ist über Makara und die Kumâras in Verbindung mit dem Zodiak. [28] Daher die folgenden Behauptungen der Vision des St. Johannes, erwähnt in seiner Apokalypse, über „den großen roten Drachen, der hatte sieben Häupter und zehn Hörner und auf seinen Häuptern sieben Kronen“, dessen „Schwanz zog den dritten Teil der Sterne des Himmels und warf sie auf die Erde.“ (Kap. XII.) [29] Siehe Harivamsha, 932. [30] Der Vers „warf sie auf die Erde“ zeigt klar seinen Ursprung aus der größten und ältesten Allegorie der ârischen Mystiker, welche, nach der Vernichtung der atlantischen Riesen und Zauberer, die Wahrheit verbargen - die astronomische, physikalische und göttliche, da sie ein Blatt aus der praekosmischen Theogonie ist - unter verschiedenen Allegorieen. ist eine wirkliche Theodicee der sogenannten „gefallenen Engel“; die Willigen und die Unwilligen, die Schöpfer und jene, welche sich weigerten zu schaffen, werden jetzt von den christlichen Katholiken höchst verwirrend durcheinandergemengt, welche vergessen, daß ihr höchster Erzengel - St. Michael, welcher dargestellt wird, wie er den Drachen der Weisheit oder der göttlichen Selbstaufopferung - jetzt mißnannt und verleumdet als Satan - besiegt (bemeistert und assimiliert), als erster sich geweigert hat zu schaffen! Dies hat zu endloser Verwirrung geführt. So wenig versteht die christliche Theologie die wunderliche Sprache des Ostens und seine Symbolik, daß sie sogar den chinesisch-buddhistischen und indischen exoterischen Ritus, während gewisser Finsternisse einen Lärm erheben, nach seinem toten Buchstabensinne dahin erklärt, es solle der „große rote Drache“ verscheucht werden, der sich verschworen habe, das „Licht“ zu entführen! Aber hier bedeutet „Licht“ die esoterische Weisheit, und wir haben die geheime Beeutung dr Ausdrücke Drache, Schlange, u. s. w. hinlänglich erklärt, welche alle sich auf Adepten und Initiierte beziehen. |