1790
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1. Juni. In Wien,
Vorstadt Maria Hilf Nr. 10 (Haus „Zum goldenen Hirschen",
heute Wien VII, Mariahilferstraße 45) geboren. Als Ferdinand Jakob
Raimann in der Pfarre Maria Hilf bei den Barnabiten getauft |
1796 |
Eltern übersiedeln ins
Bürgerspitalzinshaus, Innere Stadt Nr. 1166 |
1797 |
Schwester Katharina
stirbt, fast 19jährig
Oktober? Normalhauptschule bei St. Anna |
1798 |
6. Jänner. Luise
Gleich geboren, Raimunds spätere Frau |
1799 |
30. Dezember. Antonie
Wagner geboren, Raimunds spätere Gefährtin |
1802 |
26. März. Mutter
Katharina Raimann stirbt an „Lungenbrand" |
1804 |
29. November. Vater
Jakob Raimann (Raymond) stirbt ebenfalls an Lungenbrand
Karl Reiter, bürgerlicher Kleidermacher, Vormund des minderjährigen
Ferdinand |
1805 |
Lehrling beim Zuckerbäcker
Jung auf der Freyung. Als „Numero" (Verkäufer von Süßigkeiten
und Erfrischungen im Theater) kommt er öfter ins Burgtheater (Nationaltheater
nächst der k. k. Burg). Beschließt, Schauspieler zu werden |
1807 |
9. bis 26. Mai. Ferdinand
Ochsenheimer, Raimunds Vorbild, gastiert im Burgtheater |
1808 |
Sommer. Versucht
an Wiener Bühnen und bei Johann Kralitschek, Prinzipal eines Theaters
im Vorort Meidling, Engagement zu finden |
1809 |
April
bis Oktober. Bei der Hainschen Schauspielergesellschaft in
Steinamanger
Ab Oktober. Bei
der Fraselschen Gesellschaft in Ödenburg |
1810 |
April
bis April 1814. Mitglied der Schauspielergesellschaft Christoph
Kuntz in Raab und in Ödenburg (Winterspielzeit in Ödenburg, Sommerspielzeit
in Raab)
Die ersten „Abdankungen" und „Einladungen". (Ansprachen
an das Publikum nach Beendigung der Vorstellung) |
1814 |
13.
April. Erstes Auftreten im Theater in der Josefstadt. Kollegin
Luise Gleich
Juli. Im Schauspielhaus
im Badhaus zu Meidling |
1815 |
28.
März. Erster großer Erfolg als Musikant Adam Kratzerl in
der Lokalposse „Die Musikanten vom Hohenmarkt" von Gleich
August. Gastspiel im Theater in der Leopoldstadt
Raimund beginnt seine Rollen durch eigene Zutaten zu bereichern
und wirksamer zu gestalten |
1816 |
Jänner.
Regisseur des Theaters in der Josefstadt
21. August. Gastspiel
im Theater in der Leopoldstadt |
1817 |
22. Februar.
Gastspiel im Theater in der Leopoldstadt
29. Juni und 17. August. Gastspiel im Theater in Hietzing
August. Gastspiel im Theater in Baden bei Wien
Gastspiele im Theater in der Leopoldstadt und im Theater an der
Wien
6. September. Letztes
Auftreten im Josefstädter Theater
4. Oktober. Engagement im Theater in der Leopoldstadt
11. Oktober. Erstes Auftreten im Theater in der Leopoldstadt
als engagiertes Mitglied in „Herrn von Weißvogels Witwerstand''
von Gleich |
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1818 |
3. März.
Großer Erfolg im Leopoldstädter Theater als Sandelholz in
der Opernparodie „Der verwunschene Prinz" von Adolf Bäuerle
20. Mai. Mißhandelt die Schauspielerin Therese Grünthal
im Parkett des Leopoldstädter Theaters und entfesselt einige Tage
darauf durch Extemporieren einen Theaterskandal. Dreitägiger Arrest.
17. Juni. Großer Erfolg in der Schauspielparodie „Der lustige
Fritz" von Karl Meisl, Raimunds erste Verwandlungsrolle
August. Gastspiel in Baden bei Wien
13. August. Großer
Erfolg als Wastel in der „Travestierten Zauberflöte"
November. „Unbedingtes" Verbot für das Parterre des
Leopoldstädter Theaters |
1819 |
23.
März. Raimunds Porträt und sechs Rollenbilder erscheinen
bei Bermann
April. Beginn
der Liebe zu Toni Wagner, der Tochter eines Kaffeehausbesitzers
Juli. Gastspiel in Baden bei Wien
17. September. Die Tochter des Lokalstückdichters Gleich,
Luise, als Kollegin Raimunds im Theater in der Leopoldstadt
1. Oktober. Erfolg als Geist im „Gespenst auf der
Bastei"
Winter. Werbung um Toni. Abweisung durch die vermögenden Eltern
des Mädchens |
1820 |
Jänner.
„Bedeutend krank"
19. Februar. Großer
Erfolg als Wassergeist Ydor in „Ydor, der Wanderer aus dem Wasserreiche"
8. April. Heiratet die minderjährige Luise Gleich „par force"
April. Abschiedsbrief an Toni
Juni. Toni erneuert die Beziehungen
Juli. Parodie
der Verhältnisse Raimunds zur Familie Wagner
„Taranterl" verboten
7. Oktober. Amalia Reimann, vulgo Reimund, Tochter des Dichters,
geboren |
1821 |
10.
Jänner. Amalia
„am inneren Wasserkopf" gestorben.
9. März. In einer seiner erfolgreichsten Verwandlungsrollen
als Herr von Storch in „Der Eheteufel auf Reisen" von Gleich
16. Juli. Frau Luise verläßt die gemeinsame Wohnung
Juli. Gastspiele in Baden
August. Gastspiele im Theater an der Wien
20. September. Zum
Regisseur des Leopoldstädter Theaters gewählt
Oktober. Zehnjähriger Vertrag
23. November. Erfolg als Spindelbein in „Fee aus Frankreich" |
1822 |
14.
Jänner. Scheidung von Luise Gleich
10. September.
Toni Wagner und
Ferdinand Raimund geloben einander ewige Liebe und Treue
November. Raimund fügt in die zu seinem Benefiz gegebene
lokale Posse von Herzenskron „Die Heirat durch die Pferdekomödie"
ein Quodlibet und einen Schlußgesang ein und steht zum erstenmal
als Autor auf dem Theaterzettel |
1823 |
Februar.
Gastspiele in Preßburg
7. Februar. Luise verläßt das Leopoldstädter Theater
Juli. Reise mit Toni nach Mariazell. Gastspiele in Baden
18. Dezember. Der
Barometermacher auf der Zauberinsel.
Erstaufführung im Theater in der Leopoldstadt mit Raimund als
Quecksilber |
1824 |
Februar,
März. Beginn
des „unbegreiflichen Nerventraums"
Frühling. Anschaffung von Pferd und Wagen. Bestallung eines
Kutschers
April und Juni/Juli. Reisen
in die Steiermark
Juli. Gastrollen in Baden
17. Dezember. Der Diamant des Geisterkönigs. Erstaufführung
im Theater in der Leopoldstadt mit Raimund als Florian Waschblau |
1825 |
12.
April. Zum erstenmal mit Toni ausgefahren
Ende Mai. Ausbruch eines Nervenleidens nach einer Vorstellung
des „Diamant des Geisterkönigs". Homöopathische Kuren
Juni. Reise nach Oberösterreich und Salzburg
Juni bis August. Leben
„auf dem Land", in dem Vorort Hietzing, Reise nach Mariazell
7. Oktober. Erstes Auftreten nach der Genesung |
1826 |
12. März.
Gastspiel im Theater in der Josefstadt
13. Juni. Schwester
Anna („Nannette"), verehelichte Benisch (Benesch), gestorben
Juli/August, Reise
nach Salzburg. Vorzeitige Umkehr. Steigende Melancholie; Angst
vor Tollwut
1. September. Freunde überreichen einen Lorbeerkranz und eine
ihm zu Ehren geprägte Medaille
September/Oktober. Widerstand gegen Übernahme der Direktion
des Leopoldstädter Theaters durch Direktor Carl Carl
10. November. Das
Mädchen aus der Feenwelt oder Der Bauer als Millionär. Erstaufführung
im Theater in der Leopoldstadt mit Raimund als Wurzel |
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1827 |
29. März.
Als Fackelträger mit Grillparzer und Schubert bei Beethovens
Beerdigung
1. Mai. „An Gutenstein",
Gedicht
25. September. Moisasurs Zauberfluch. Erstaufführung im
Theater an der Wien mit Carl Carl als Gluthahn |
1828 |
8.
Jänner. Die
gefesselte Phantasie. Erstaufführung im Theater in der Leopoldstadt
mit Raimund als Nachtigall
24. Jänner. Schließt
mit Rudolf Steinkeller, dem neuen Eigentümer des Theaters in der
Leopoldstadt, einen Kontrakt auf drei Jahre
15. Februar. Erfolg
als Wolferl in „Sylphide, das Seefräulein"
17. April. Wird zum erstenmal als Direktor auf den Theaterzetteln
des Leopoldstädter Theaters genannt und in seiner neuen Funktion
dem Ensemble vorgestellt
Juli. Reise durch
das Ennstal nach Hallein und Berchtesgaden, Innsbruck, Salzburg
und Graz
Steinkeller entläßt gegen den Willen Raimunds zwanzig Mitglieder
des Leopoldstädter Theaters. Leitet damit den Niedergang dieses
berühmtesten Wiener Volkstheaters ein
17. Oktober. Der
Alpenkönig und der Menschenfeind. Erstaufführung im Theater
in der Leopoldstadt mit Raimund als Rappelkopf |
1829 |
April.
Reise nach Gutenstein
und Mariazell
Juli. Ferienreise
nach Linz, Kärnten, Osttirol, Bruneck, Bozen, Innsbruck
4. Dezember. Die unheilbringende Zauberkrone.
Erstaufführung im Theater in der Leopoldstadt mit Raimund als
Zitternadel |
1830 |
April.
Reise nach Graz
11. Juni. Raimund und Ignaz Schuster treten zum erstenmal
gemeinsam auf
Juli. Reise nach
Graz, Kärnten, Tirol und München
5. August. Zum letztenmal als engagiertes Mitglied im Theater
in der Leopoldstadt aufgetreten
9. September. Zum letztenmal als Direktor auf dem Theaterzettel
genannt
28. Oktober. Erstes
Gastspiel im Theater an der Wien (42 Rollen) |
1831 |
26.
Jänner. Ende
des Gastspiels im Theater an der Wien
Anfang Februar. „Kunstreise" nach München
22. Februar bis 15. Mai. Erstes
Gastspiel im Königlichen Hoftheater (18 Rollen)
März. Neuerliche Nervenerkrankung. Reise ins Gebirge
Juni. Mit Toni in Gutenstein, in Tirol und Salzburg
1. September bis 8. Oktober. Erstes Gastspiel im Stadttheater
in Hamburg (12 Rollen)
13. November. Zweites Gastspiel im Königlichen Hoftheater
in München (bis 10. Jänner 1832) (16 Rollen)
8. Dezember. Testament |
1832 |
21.
Februar. Einmaliges
Gastspiel im Theater in der Leopoldstadt
4. April bis 12. Juni. Erstes
Gastspiel im Königstädtischen Theater in Berlin (18 Rollen) Deutschlandreise
mit Toni
5. September bis 22. Oktober. Zweites
Gastspiel im Stadttheater in Hamburg (8 Rollen) |
1833 |
10.
Jänner bis 14. April. Erstes Gastspiel im Theater in der Josefstadt
(33 Rollen) |
1834 |
6.
Jänner bis 27. April. Zweites Gastspiel im Theater in der
Josefstadt (52 Rollen)
20. Februar. Der
Verschwender. Erstaufführung im Theater in der Josefstadt
mit Raimund als Valentin
5. September.
Ankauf eines
Hauses in Pernitz
23. Oktober bis 14. Mai 1835. Erstes
Gastspiel im Theater in der Leopoldstadt (83 Rollen) |
1835 |
18. bis
25. August.
Zweites Gastspiel im Theater in der Leopoldstadt (3 Rollen)
18. September bis 2. November. Drittes
Gastspiel im Königlichen Hoftheater in München (12 Rollen) |
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1836 |
5.
bis 20. Jänner. Drittes
Gastspiel in der Leopoldstadt (9 Rollen)
6. Februar bis 13. März. Erstes
Gastspiel im Ständischen Theater in Prag (18 Rollen)
4. April bis 1. Mai. Drittes Gastspiel im Stadttheater in
Hamburg (7 Rollen); reist unvermittelt nach Wien zurück
Mai bis August. In Pernitz
Mai. In Pest erscheint widerrechtlich ein Druck des „Verschwenders"
30. August. In
einem Anfall von Sinnesverwirrung — aus Angst vor Tollwut —
schießt sich der Dichter, während er auf einer Reise nach Wien
in Pottenstein, Niederösterreich, nächtigt, mit seinem Terzerol
in den Mund
5. September. 3/4 vor 4 Uhr nachmittags stirbt Raimund
an der tödlichen Wunde
8. September. Feierliches Begräbnis auf dem Friedhof von
Gutenstein |
1837 |
Anfang
Jänner. Bei Rohrmann und Schweigert beginnt, von Johann Nepomuk
Vogl herausgegeben, die erste Ausgabe von Raimunds Sämtlichen
Werken zu erscheinen.
8. September. Enthüllung des Grabsteins mit der Büste des
Dichters |
1855 |
6.
August. Luise stirbt im k. k. Bezirkskrankenhaus Wieden in
Wien an der Cholera |
1879 |
25.
März. Toni stirbt in Wien, Innere
Stadt, Naglergasse 29 |