Vom Winter und Sommer
Es deuchte den Faust, dass es seltsam wäre, dass Gott in
dieser Welt Sommer und Winter erschaffen hatte. Er nahm sich deshalb vor, den
Geist zu fragen, woher Sommer und Winter ihren Ursprung haben. Darauf antwortete
der Geist gar kurz:
Mein Herr Faust, kannst du solches als ein Physiker nicht
selbst sehen und annehmen nach der Sonne, so sollst du wissen, dass von dem Mond
an bis an das Gestirn am Himmel alles feurig ist. Dagegen ist die Erde kalt und
erfroren. Denn je tiefer die Sonne scheint, desto heißer ist sie. Das ist der
Ursprung des Sommers. Steht die Sonne hoch, so ist es kalt und bringt den Winter
mit sich.
Vom Wintter vnd Sommer
Es daucht den Faustum ein Seltzames sein / Das Gott jnn diser Welt/ Sommer vnnd Winter erschaffen hett / nimpt jm derhalben Fur den Geyst zufragen Waher der Sommer vnnd Winter jren Vrsprung Haben / Antwort der Gayst gar kurtz darauff
Mein herr Fauste kanstu solchs als ein physicus nicht selbs sehen / vnnd abnemen nach der Sonnen / So soltu wissen Das von Dem Mohn ahn biß an das gestirn am Hymmel alles Fewrig ist / Dagegen ist die Erd kalth vnnd erfrorn / Dann Ye Tieffer die Sonn scheindt / Ye heisser Sie ist / Das ist der Vrsprung des Sommers / stett die Sonn Hoch / So ist es kalt / vnnd bringt mit sich den Winter.
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