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Historie und Geschichte des Doktor Johannes Faust


Von der dritten Fasnacht am Aschermittwoch

(Von der dritten Fasnacht am Ascher Mitwoch)

Am Aschermittwoch der rechten Fasnacht kamen die Studenten als berufene Gäste, da er ihnen ein herrliches Mahl gab und sie also sprangen, sangen und alle Kurzweil trieben.

Als nun die hohen Becher und Gläser herumgingen, da hob Doktor Faustus an, sein Gaukelwerk zu treiben, denn sie hörten in der Stube allerlei liebliche Saitenspiele und wussten doch nicht, wo es herkäme. Sobald ein Spiel aufhörte, kam ein anderes, da eine Orgel, ein Positiv, eine Laute, Geige, Zither und Harfe, Krummhörner, Posaunen, Schwegel und Zwerchpfeifen, in Summe waren allerlei Instrumente da. Indem hoben die Gläser und Becher an zu hüpfen.

So nahm Doktor Faustus ein Häfen oder zehn, die stellte er in die Stube. Da hoben sie alle an zu tanzen und einander zu stoßen, dass sie alle einander erschmetterten, welches ein großes Gelächter am Tisch gab.

Bals hernach hebt Doktor Faustus ein anderes Kurzweil am Tisch an, ließ einen Gockel in einem Hof fangen, den stellte er auf den Tisch, und als er ihm nun zu trinken gab, hob er natürlich mit dem Schnabel an Tänze zu pfeifen.

Bald machte er wieder ein Kurzweil und setzte ein Instrument auf den Tisch. Da kam ein alter Affe in die Stube und machte darauf viele schöne Tänze in der Stube.

Als er nun solche Kurzweil trieb, bis die Nacht daherging, bat er die Studenten, sie wollen vollends da bleiben und mit ihm zu Nacht essen. Er wollte ihnen ein Vogelessen geben, dann wolle er mit ihnen in die Mummenschanz gehen, welches sie ihm leichthin zusagten.

Also nahm Doktor Faustus eine Stange, die reichte er vor das Fenster hinaus. Da kamen allerlei Vögel zu seinem Fenster, und welche auf der Stange saßen, die konnten nicht mehr weiter, so dass er eine Summe Vögel fing. Die Studenten halfen ihm, alle Vögel zu würgen und zu rupfen, denn es waren Lerchen, Cramater und vier Wildenten.

Als sie nun tapfer gezecht hatten, sind sie miteinander in die Mummenschanz gegangen. Doktor Faustus befahl zuvor, dass ein jeder ein weißes Hemd sollte anziehen und ihn machen lassen. Solches geschah. Da nun die Studenten einander ansahen, dachte ein jeglicher, er hätte keinen Kopf. Mit solcher Mummenschanz gingen sie in etliche Häuser, darob die Leute erschraken. Als aber die Herren, bei denen sie das Küchlein geholt, sich zu Tisch gesetzt hatten, da hatten sie ihren Schein wieder und man erkannte sie darauf alsbald. Schnell veränderten sie sich wieder und hatten natürliche Eselsköpfe und Ohren. Das trieben sie bis in die Mitternacht hinein und dann zog ein jeder wiederum nach Haus.

 

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Von der dritten Fasnacht am Ascher Mitwoch:

Am Ascher Mitwoch der Rechten Fasnacht kamen Die Studenten als berueffne Gässt Da Er jnen ein Herrliches Mahl gab / vnnd also sprangen / sungen/ vnnd alle kurtzweil triben /

Als nun die Hochen Becher vnnd glesser herumber giengen / Da hebt Doctor Faustus an sein Gaugkelwerckh zutreiben / Dann Sie hörten jnn der Stuben allerlay liebliche Saydten spil / vnnd wusten doch nit wo es herkeme / bald ein spiel aufhöret / kam ein anders / Da ain Orgell/ Positif / Lautten Geigen / Cittern / Harpffen / Krumhörner / Posaunen / schwegel / zwerchpfeiffen / Jnn Summa es waren allerlay jnstrument Da / jnn dem hueben an Die Gleser vnd Becher zu hupffen /

So nam Doctor Faustus Ein hafen oder zehen / Die stellet Er jnn die stubñ / Da hueben sie an alle zu Dantzen / vnnd Einander zu stossen / Das sie all einander erschmetterten / Welchs ein gross gelechter am Tisch gab.

Bald hernach hebt Doctor Faustus ein ander kurtzweil am Tisch an / Ließ ain Gegkler jnn einem hof fanngen / den stelt Er auf den Tisch / als Er jm nun zudrinckhen gab/ hueb Er natturlichen Mit dem Schnabel an Dantz zupfeiffen.

Bald macht Er wider ein kurtzweil / Satzt ein jnstrument auf den Tisch / Da kam ein Alter Aaf jnn die Stuben / vnnd macht vil Schöner Tantz jnn die stuben Darauff/

Als Er nun solche kurtzweil trib biß die Nacht Daher gieng / Batt Er die Studenten Sie wöllen vollendts Da bleiben / vnnd mit jm zu Nacht Essen/ Er wolt jnen Ein Essen vogel geben / Dann wolle Er mit jnen jnn die Mumerey gehn / welliches Sie jm leichtlichen zuesagten/

Also nam Doctor Faustus ein Stanngen / Die raicht Er fur das Fenster hinauß/ Da kamen allerley Vogell zu seinem Fenster / vnnd welliche vff Die stangen sassen / Die kondten nit mehr Weitter / Da Er ein Summa Vögel fieng / Die Studenten halfen jm alle vögel wurgen vnnd ropffen / Dann es waren Lerchen / Cramater / Vnnd Vier Wilde Endten /

Als Sie nun dapffer gezecht hetten / sein Sie mit einander jnn die Mumerey ganngen / Doctor Faustus beualch zuuor / Das ein jeder ein weiss hembdt solt anthuen / vnnd jn machen lassñ / sollichs geschach / Da nun die Studenten einander ansahen/ Daucht ein jegclichen Er hette keinen köpff / Mit solcher Mumerey giengen Sie jnn ettliche heuser / Darab die Leuth erschrackhen / Als aber die Herren bey denen Sie das kuechlin geholt sich zu Tisch gesetzt / Da hetten Sie jren schein wider / vnnd kent man sie darauff alsbald. Schnell verenderten sie sich wider vnnd hetten Natturliche Eselsköpff vnnd Ohren / Das triben Sie biß jnn die Mitternacht hinein vnnd zoch ein jeder widerumb zu Hauß/ 

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