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Friedrich Schiller

Friedrich Schiller

(1759 - 1805)

 

 

Über den Grund des Vergnügens an tragischen Gegenständen

Über den Grund des Vergnügens an tragischen Gegenständen

Wie sehr auch einige neuere Ästhetiker sichs zum  Geschäft machen, die Künste der Phantasie und Empfindung gegen den allgemeinen Glauben, daß sie auf  Vergnügen abzwecken, wie gegen einen herab, setzenden Vorwurf zu verteidigen, so wird dieser Glaube dennoch, nach wie vor, auf seinem festen Grunde bestehen, und die schönen Künste werden ihren  althergebrachten unabstreitbaren und wohltätigen  Beruf nicht gern mit einem neuen vertauschen, zu  welchem man sie großmütig erhöhen will. Unbesorgt, daß ihre auf unser Vergnügen abzielende Bestimmung sie erniedrige, werden sie vielmehr auf den Vorzug  stolz sein, dasjenige unmittelbar zu leisten, was alle  übrigen Richtungen und Tätigkeiten des menschlichen Geistes nur mittelbar erfüllen. Daß der Zweck der  Natur mit dem Menschen seine Glückseligkeit sei,  wenn auch der Mensch selbst in seinem moralischen  Handeln von diesem Zwecke nichts wissen soll, wird  wohl niemand bezweifeln, der überhaupt nur einen  Zweck in der Natur annimmt. Mit dieser also, oder  vielmehr mit ihrem Urheber haben die schönen Künste ihren Zweck gemein, Vergnügen auszuspenden  und Glückliche zu machen. Spielend verleihen sie,  was ihre ernstern Schwestern uns erst mühsam erringen lassen; sie verschenken, was dort erst der sauer  erworbene Preis vieler Anstrengungen zu sein pflegt.  Mit anspannendem Fleiße müssen wir die Vergnügungen des Verstandes, mit schmerzhaften Opfern die Billigung der Vernunft, die Freuden der Sinne durch  harte Entbehrungen erkaufen oder das Übermaß  derselben durch eine Kette von Leiden büßen; die  Kunst allein gewährt uns Genüsse, die nicht erst abverdient werden dürfen, die kein Opfer kosten, die  durch keine Reue erkauft werden. Wer wird aber das  Verdienst, auf diese Art zu ergötzen, mit dem arm, seligen Verdienst, zu belustigen, in eine Klasse setzen?  Wer sich ein, fallen lassen, der schönen Kunst bloß  deswegen jenen Zweck abzusprechen, weil sie über  diesen erhaben ist?

Die wohlgemeinte Absicht, das Moralischgute  überall als höchsten Zweck zu verfolgen, die in der  Kunst schon so manches Mittelmäßige erzeugte und  in Schutz nahm, hat auch in der Theorie einen ähnlichen Schaden angerichtet. Um den Künsten einen  recht hohen Rang anzuweisen, um ihnen die Gunst  des Staats, die Ehrfurcht aller Menschen zu erwerben, vertreibt man sie aus ihrem eigentümlichen Gebiet,  um ihnen einen Beruf aufzudringen, der ihnen fremd  und ganz unnatürlich ist. Man glaubt ihnen einen großen Dienst zu erweisen, in, dem man ihnen, anstatt  des frivolen Zwecks, zu ergötzen, einen moralischen  unterschiebt, und ihr so sehr in die Augen fallender  Einfluß auf die Sittlichkeit muß diese Behauptung  unterstützen. Man findet es widersprechend, daß dieselbe Kunst, die den höchsten Zweck der Menschheit  in so großem Maße befördert, nur beiläufig diese  Wirkung leisten und einen so gemeinen Zweck, wie  man sich das Vergnügen denkt, zu ihrem letzten Augenmerk haben sollte. Aber diesen anscheinenden Widerspruch würde, wenn wir sie hätten, eine bündige  Theorie des Vergnügens und eine vollständige Philosophie der Kunst sehr leicht zu heben imstande sein.  Aus dieser würde sich ergeben, daß ein freies Vergnügen, so wie die Kunst es hervorbringt, durchaus auf  moralischen Bedingungen beruhe, daß die ganze sittliche Natur des Menschen dabei tätig sei. Aus ihr  würde sich ferner ergeben, daß die Hervorbringung  dieses Vergnügens ein Zweck sei, der schlechterdings  nur durch moralische Mittel erreicht werden könne,  daß also die Kunst, um das Vergnügen als ihren wahren Zweck vollkommen zu erreichen, durch die Moralität ihren Weg nehmen müsse. Für die Würdigung  der Kunst ist es aber vollkommen einerlei, ob ihr  Zweck ein moralischer sei, oder ob sie ihren Zweck  nur durch moralische Mittel erreichen könne, denn in  beiden Fällen hat sie es mit der Sittlichkeit zu tun und muß mit dem sittlichen Gefühl im engsten Einverständnis handeln; aber für die Vollkommenheit der  Kunst ist es nichts weniger als einerlei, welches von  beiden ihr Zweck und welches das Mittel ist. Ist der  Zweck selbst moralisch, so verliert sie das, wodurch  sie allein mächtig ist, ihre Freiheit, und das, wodurch  sie so allgemein wirksam ist, den Reiz des Vergnügens. Das Spiel verwandelt sich in ein ernsthaftes Geschäft; und doch ist es gerade das Spiel, wodurch sie  das Geschäft am besten vollführen kann. Nur indem  sie ihre höchste ästhetische Wirkung erfüllt, wird sie  einen wohltätigen Einfuß auf die Sittlichkeit haben;  aber nur indem sie ihre völlige Freiheit ausübt, kann  sie ihre höchste ästhetische Wirkung erfüllen.

Es ist ferner gewiß, daß jedes Vergnügen, insofern  es aus sittlichen Quellen fließt, den Menschen sittlich  verbessert und daß hier die Wirkung wieder zur Ursache werden muß. Die Lust am Schönen, am Rührenden, am Erhabenen stärkt unsre moralischen Gefühle,  wie das Vergnügen am Wohltun, an der Liebe usf.  alle diese Neigungen stärkt. Ebenso, wie ein vergnügter Geist das gewisse Los eines sittlich vortrefflichen  Menschen ist, so ist sittliche Vortrefflichkeit gern die  Begleiterin eines vergnügten Gemüts. Die Kunst  wirkt also nicht deswegen allein sittlich, weil sie  durch sittliche Mittel ergötzt, sondern auch deswegen, weil das Vergnügen selbst, das die Kunst gewährt, ein Mittel zur Sittlichkeit wird.

Die Mittel, wodurch die Kunst ihren Zweck erreicht, sind so vielfach, als es überhaupt Quellen  eines freien Vergnügens gibt. Frei aber nenne ich  dasjenige Vergnügen, wobei die geistigen Kräfte,  Vernunft und Einbildungskraft, tätig sind und wo die  Empfindung durch eine Vorstellung erzeugt wird; im  Gegensatz von dem physischen oder sinnlichen Vergnügen, wobei die Seele einer blinden Naturnotwendigkeit unterworfen wird und die Empfindung unmittelbar auf ihre physische Ursache erfolget. Die sinnliche Lust ist die einzige, die vom Gebiet der schönen  Kunst ausgeschlossen wird, und eine Geschicklichkeit, die sinnliche Lust zu erwecken, kann sich nie  oder alsdann nur zur Kunst erheben, wenn die sinnlichen Eindrücke nach einem Kunstplan geordnet, verstärkt oder gemäßigt werden und diese Planmäßigkeit  durch die Vorstellung erkannt wird. Aber auch in diesem Fall wäre nur dasjenige an ihr Kunst, was der  Gegenstand eines freien Vergnügens ist, nämlich der  Geschmack in der Anordnung, der unsern Verstand  ergötzt, nicht die physischen Reize selbst, die nur  unsre Sinnlichkeit vergnügen.

Die allgemeine Quelle jedes, auch des sinnlichen  Vergnügens ist Zweckmäßigkeit. Das Vergnügen ist  sinnlich, wenn die Zweckmäßigkeit nicht durch die  Vorstellungskraft erkannt wird, sondern bloß durch  das Gesetz der Notwendigkeit die Empfindung des  Vergnügens zur physischen Folge hat. So erzeugt eine zweckmäßige Bewegung des Bluts und der Lebensgeister in einzelnen Organen oder in der ganzen  Maschine die körperliche Lust mit allen ihren Arten  und Modifikationen; wir fühlen diese Zweckmäßigkeit durch das Medium der angenehmen Empfindung,  aber wir gelangen zu keiner, weder klaren noch verworrenen Vorstellung von ihr.

Das Vergnügen ist frei, wenn wir uns die Zweckmäßigkeit vorstellen und die angenehme Empfindung  die Vorstellung begleitet; alle Vorstellungen also, wodurch wir Übereinstimmung und Zweckmäßigkeit erfahren, sind Quellen eines freien Vergnügens und insofern fähig, von der Kunst zu dieser Absicht gebraucht zu werden. Sie erschöpfen sich in folgenden  Klassen: Gut, Wahr, Vollkommen, Schön, Rührend,  Erhaben. Das Gute beschäftigt unsre Vernunft, das  Wahre und Vollkommene den Verstand; das Schöne  den Verstand mit der Einbildungskraft, das Rührende  und Erhabene die Vernunft mit der Einbildungskraft.  Zwar ergötzt auch schon der Reiz oder die zur Tätigkeit aufgeforderte Kraft, aber die Kunst bedient sich  des Reizes nur, um die höhern Gefühle der Zweckmäßigkeit zu begleiten; allein betrachtet verliert er sich  unter die Lebensgefühle, und die Kunst verschmäht  ihn wie alle sinnlichen Lüste.

Die Verschiedenheit der Quellen, aus welchen die  Kunst das Vergnügen schöpft, das sie uns gewähret,  kann für sich allein zu keiner Einteilung der Künste  berechtigen, da in derselben Kunstklasse mehrere, ja  oft alle Arten des Vergnügens zusammenfließen können. Aber insofern eine gewisse Art derselben als  Hauptzweck verfolgt wird, kann sie, wenngleich nicht eine eigene Klasse, doch eine eigne Ansicht der  Kunstwerke gründen. So z.B. könnte man diejenigen  Künste, welche den Verstand und die Einbildungskraft vorzugsweise befriedigen, diejenigen also, die  das Wahre, das Vollkommene, das Schöne zu ihrem  Hauptzweck machen, unter dem Namen der schönen  Künste (Künste des Geschmacks, Künste des Verstandes) begreifen; diejenigen hingegen, die die Einbildungskraft mit der Vernunft vorzugsweise beschäftigen, also das Gute, das Erhabene und Rührende zu  ihrem Hauptgegenstand haben, unter dem Namen der  rührenden Künste (Künste des Gefühls, des Herzens)  in eine besondere Klasse vereinigen. Zwar ist es unmöglich, das Rührende von dem Schönen durchaus zu trennen, aber sehr gut kann das Schöne ohne das Rührende bestehen. Wenn also gleich diese verschiedene  Ansicht zu keiner vollkommenen Einteilung der freien Künste berechtigt, so dient sie wenigstens dazu, die  Prinzipien zu Beurteilung derselben näher anzugeben  und der Verwirrung vorzubeugen, welche unvermeidlich einreißen muß, wenn man bei einer Gesetzgebung in ästhetischen Dingen die ganz verschiedenen Felder  des Rührenden und des Schönen verwechselt.

Das Rührende und Erhabene kommen darin  überein, daß sie Lust durch Unlust hervorbringen, daß sie uns also (da die Lust aus Zweckmäßigkeit, der  Schmerz aber aus dem Gegenteil entspringt) eine  Zweckmäßigkeit zu empfinden geben, die eine  Zweckwidrigkeit voraussetzt.

Das Gefühl des Erhabenen besteht einerseits aus  dem Gefühl unsrer Ohnmacht und Begrenzung, einen  Gegenstand zu umfassen, anderseits aber aus dem Gefühl unsrer Übermacht, welche vor keinen Grenzen  erschrickt und dasjenige sich geistig unterwirft, dem  unsre sinnlichen Kräfte unterliegen. Der Gegenstand  des Erhabenen widerstreitet also unserm sinnlichen  Vermögen, und diese Unzweckmäßigkeit muß uns  notwendig Unlust erwecken. Aber sie wird zugleich  eine Veranlassung, ein anderes Vermögen in uns zu  unserm Bewußtsein zu bringen, welches demjenigen,  woran die Einbildungskraft er, liegt, überlegen ist.  Ein erhabener Gegenstand ist also eben dadurch, daß  er der Sinnlichkeit widerstreitet, zweckmäßig für die  Vernunft und ergötzt durch das höhere Vermögen,  indem er durch das niedrige schmerzt.

Rührung, in seiner strengen Bedeutung, bezeichnet  die gemischte Empfindung des Leidens und der Lust  an dem Leiden. Rührung kann man also nur dann  über eigenes Unglück empfinden, wenn der Schmerz  über dasselbe gemäßigt genug ist, um der Lust Raum  zu lassen, die etwa ein mitleidender Zuschauer dabei  empfindet. Der Verlust eines großen Guts schlägt uns  heute zu Boden, und unser Schmerz rührt den Zuschauer; in einem Jahre erinnern wir uns dieses Leidens selbst mit Rührung. Der Schwache ist jederzeit  ein Raub seines Schmerzens, der Held und der Weise  werden vom höchsten eigenen Unglück nur gerührt.

Rührung enthält ebenso wie das Gefühl des Erhabenen zwei Bestandteile, Schmerz und Vergnügen;  also hier wie dort liegt der Zweckmäßigkeit eine  Zweckwidrigkeit zum Grunde. So scheint es eine  Zweckwidrigkeit in der Natur zu sein, daß der  Mensch leidet, der doch nicht zum Leiden bestimmt  ist, und diese Zweckwidrigkeit tut uns wehe. Aber  dieses Wehetun der Zweckwidrigkeit ist zweckmäßig  für unsere vernünftige Natur überhaupt und, insofern  es uns zur Tätigkeit auffordert, zweckmäßig für die  menschliche Gesellschaft. Wir müssen also über die  Unlust selbst, welche das Zweckwidrige in uns erregt, notwendig Lust empfinden, weil jene Unlust zweckmäßig ist. Um zu bestimmen, ob bei einer Rührung  die Lust oder die Unlust hervorstechen werde, kommt  es darauf an, ob die Vorstellung der Zweckwidrigkeit  oder die der Zweckmäßigkeit die Oberhand behält.  Dies kann nun entweder von der Menge der Zwecke,  die erreicht oder verletzt werden, oder von ihrem Verhältnis zu dem letzten Zweck aller Zwecke abhängen.

Das Leiden des Tugendhaften rührt uns  schmerzhafter als das Leiden des Lasterhaften, weil  dort nicht nur dem allgemeinen Zweck der Menschen,  glücklich zu sein, sondern auch dem besondern, daß  die Tugend glücklich mache, hier aber nur dem erstern widersprochen wird. Hingegen schmerzt uns das Glück des Bösewichts auch weit mehr als das Unglück des Tugendhaften, weil erstlich das Laster  selbst und zweitens die Belohnung des Lasters eine  Zweckwidrigkeit enthalten.

Außerdem ist die Tugend weit mehr geschickt, sich selbst zu belohnen, als das glückliche Laster, sich zu  bestrafen; eben deswegen wird der Rechtschaffene im  Unglück weit eher der Tugend getreu bleiben, als der  Lasterhafte im Glück zur Tugend umkehren.

Vorzüglich aber kommt es bei Bestimmung des  Verhältnisses der Lust zu der Unlust in Rührungen  darauf an, ob der verletzte Zweck den erreichten oder  der erreichte den, der verletzt wird, an Wichtigkeit  übertreffen. Keine Zweckmäßigkeit geht uns so nah  an als die moralische, und nichts geht über die Lust,  die wir über diese empfinden. Die Naturzweckmäßigkeit könnte noch immer problematisch sein, die moralische ist uns erwiesen. Sie allein gründet sich auf  unsre vernünftige Natur und auf innre Notwendigkeit. Sie ist uns die nächste, die wichtigste und zugleich  die erkennbarste, weil sie durch nichts von außen,  sondern durch ein innres Prinzip unsrer Vernunft  bestimmt wird. Sie ist das Palladium unsrer Freiheit. Diese moralische Zweckmäßigkeit wird am lebendigsten erkannt, wenn sie im Widerspruch mit andern  die Oberhand behält; nur dann erweist sich die ganze  Macht des Sittengesetzes, wenn es mit allen übrigen  Naturkräften im Streit gezeigt wird und alle neben  ihm ihre Gewalt über ein menschliches Herz verlieren. Unter diesen Naturkräften ist alles begriffen, was  nicht moralisch ist, alles, was nicht unter der höchsten Gesetzgebung der Vernunft stehet; also Empfindungen, Triebe, Affekte, Leidenschaften so gut als die  physische Notwendigkeit und das Schicksal. Je  furchtbarer die Gegner, desto glorreicher der Sieg; der Widerstand allein kann die Kraft sichtbar machen.  Aus diesem folgt, »daß das höchste Bewußtsein unsrer moralischen Natur nur in einem gewaltsamen Zustande, im Kampfe, erhalten werden kann, und daß  das höchste moralische Vergnügen jederzeit von  Schmerz begleitet sein wird«.

Diejenige Dichtungsart also, welche uns die moralische Lust in vorzüglichem Grade gewährt, muß sich  eben deswegen der gemischten Empfindungen bedienen und uns durch den Schmerz ergötzen. Dies tut  vorzugsweise die Tragödie, und ihr Gebiet umfaßt  alle mögliche Fälle, in denen irgendeine Naturzweckmäßigkeit einer moralischen oder auch eine moralische Zweckmäßigkeit der andern, die höher ist,  aufgeopfert wird. Es wäre vielleicht nicht unmöglich,  nach dem Verhältnis, in welchem die moralische  Zweckmäßigkeit im Widerspruch mit der andern erkannt und empfunden wird, eine Stufenleiter des Vergnügens von der untersten bis zur höchsten hinaufzuführen und den Grad der angenehmen oder schmerzhaften Rührung a priori aus dem Prinzip der Zweckmäßigkeit bestimmt anzugeben. Ja vielleicht ließen  sich aus eben diesem Prinzip bestimmte Ordnungen  der Tragödie ableiten und alle mögliche Klassen  derselben a priori in einer vollständigen Tafel erschöpfen; so daß man imstande wäre, jeder gegebenen Tragödie ihren Platz anzuweisen und den Grad sowohl als die Art der Rührung im voraus zu berechnen, über den sie sich, vermöge ihrer Spezies, nicht erheben kann. Aber dieser Gegenstand bleibt einer eigenen Erörterung vorbehalten.

Wie sehr die Vorstellung der moralischen Zweckmäßigkeit der Naturzweckmäßigkeit in unserm Gemüt vorgezogen werde, wird aus einzelnen Beispielen einleuchtend zu erkennen sein.

Wenn wir Hüon und Amanda an den Marterpfahl  gebunden sehen, beide aus freier Wahl bereit, lieber  den fürchterlichen Feuertod zu sterben als durch Untreue gegen das Geliebte sich einen Thron zu erwerben - was macht uns wohl diesen Auftritt zum Gegenstand eines so himmlischen Vergnügens? Der  Widerspruch ihres gegenwärtigen Zustands mit dem  lachenden Schicksale, das sie verschmähten, die anscheinende Zweckwidrigkeit der Natur, welche Tugend mit Elend lohnt, die naturwidrige Verleugnung  der Selbstliebe usf. sollten uns, da sie so viele Vorstellungen von Zweckwidrigkeit in unsre Seele rufen,  mit dem empfindlichsten Schmerz erfüllen - aber was kümmert uns die Natur mit allen ihren Zwecken und  Gesetzen, wenn sie durch ihre Zweckwidrigkeit eine  Veranlassung wird, uns die moralische Zweckmäßigkeit in uns in ihrem vollesten Lichte zu zeigen? Die  Erfahrung von der siegenden Macht des sittlichen Gesetzes, die wir bei diesem Anblick machen, ist ein so  hohes, so wesentliches Gut, daß wir sogar versucht  werden, uns mit dem Übel auszusöhnen, dem wir es  zu verdanken haben. Übereinstimmung im Reich der  Freiheit ergötzt uns unendlich mehr, als alle Widersprüche in der natürlichen Welt uns zu betrüben vermögen.

Wenn Coriolan, von der Gatten- und Kindes- und  Bürgerpflicht besiegt, das schon so gut als eroberte  Rom verläßt, seine Rache unterdrückt, sein Heer zurückfahrt und sich dem Haß eines eifersüchtigen Nebenbuhlers zum Opfer dahingibt, so begeht er offenbar eine sehr zweckwidrige Handlung; er verliert  durch diesen Schritt nicht nur die Frucht aller bisherigen Siege, sondern rennt auch vorsätzlich seinem  Verderben entgegen - aber wie trefflich, wie unaussprechlich groß ist es auf der andern Seite, den gröbsten Widerspruch mit der Neigung einem Widerspruch mit dem sittlichen Gefühl kühn vorzuziehen  und auf solche Art, dem höchsten Interesse der Sinnlichkeit entgegen, gegen die Regeln der Klugheit zu  verstoßen, um nur mit der höhern moralischen Pflicht  übereinstimmend zu handeln? Jede Aufopferung des  Lebens ist zweckwidrig, denn das Leben ist die Bedingung aller Güter; aber Aufopferung des Lebens in  moralischer Absicht ist in hohem Grad zweckmäßig,  denn das Leben ist nie für sich selbst, nie als Zweck,  nur als Mittel zur Sittlichkeit wichtig. Tritt also ein  Fall ein, wo die Hingebung des Lebens ein Mittel zur  Sittlichkeit wird, so muß das Leben der Sittlichkeit  nachstehen. »Es ist nicht nötig, daß ich lebe, aber es  ist nötig, daß ich Rom vor dem Hunger schütze«, sagt der große Pompejus, da er nach Afrika schiffen soll  und seine Freunde ihm anliegen, seine Abfahrt zu verschieben, bis der Seesturm vorüber sei.

Aber das Leiden eines Verbrechers ist nicht weniger tragisch ergötzend als das Leiden des Tugendhaften; und doch erhalten wir hier die Vorstellung einer  moralischen Zweckwidrigkeit. Der Widerspruch seiner Handlung mit dem Sittengesetz sollte uns mit Unwillen, die moralische Unvollkommenheit, die eine  solche Art zu handeln voraussetzt, mit Schmerz  erfüllen; wenn wir auch das Unglück der Schuldlosen  nicht einmal in Anschlag brächten, die das Opfer  davon werden. Hier ist keine Zufriedenheit mit der  Moralität der Personen, die uns für den Schmerz zu  entschädigen vermöchte, den wir über ihr Handeln  und Leiden empfinden - und doch ist beides ein sehr  dankbarer Gegenstand für die Kunst, bei dem wir mit  hohem Wohlgefallen verweilen. Es wird nicht schwer  sein, diese Erscheinung mit dem bisher Gesagten in  Übereinstimmung zu zeigen.

Nicht allein der Gehorsam gegen das Sittengesetz  gibt uns die Vorstellung moralischer Zweckmäßigkeit, auch der Schmerz über Verletzung desselben tut  es. Die Traurigkeit, welche das Bewußtsein moralischer Unvollkommenheit erzeugt, ist zweckmäßig,  weil sie der Zufriedenheit gegenübersteht, die das moralische Rechttun begleitet. Reue, Selbstverdammung, selbst in ihrem höchsten Grad, in der Verzweiflung,  sind moralisch erhaben, weil sie nimmermehr empfunden werden könnten, wenn nicht tief in der Brust  des Verbrechers ein unbestechliches Gefühl für Recht  und Unrecht wachte und seine Aussprüche selbst  gegen das feurigste Interesse der Selbstliebe geltend  machte. Reue über eine Tat entspringt aus der Vergleichung derselben mit dem Sittengesetz und ist  Mißbilligung dieser Tat, weil sie dem Sittengesetz  widerstreitet. Also muß im Augenblick der Reue das  Sittengesetz die höchste Instanz im Gemüt eines solchen Menschen sein; es muß ihm wichtiger sein als  selbst der Preis des Verbrechens, weil das Bewußtsein des beleidigten Sittengesetzes ihm den Genuß  dieses Preises vergällt. Der Zustand eines Gemüts  aber, in welchem das Sittengesetz für die höchste Instanz erkannt wird, ist moralisch zweckmäßig, also  eine Quelle moralischer Lust. Und was kann auch erhabener sein als jene heroische Verzweiflung, die alle  Güter des Lebens, die das Leben selbst in den Staub  tritt, weil sie die mißbilligende Stimme ihres innern  Richters nicht ertragen und nicht übertäuben kann:  Ob der Tugendhafte sein Leben freiwillig dahin, gibt,  um dem Sittengesetz gemäß zu handeln - oder ob der  Verbrecher unter dem Zwange des Gewissens sein  Leben mit eigner Hand zerstört, um die Übertretung  jenes Gesetzes an sich zu bestrafen, so steigt unsre  Achtung für das Sittengesetz zu einem gleich hohen  Grad empor; und, wenn ja noch ein Unterschied stattfände, so würde er vielmehr zum Vorteil des letztern  ausfallen, da das beglückende Bewußtsein des Rechthandelns dem Tugendhaften seine Entschließung doch einigermaßen konnte erleichtert haben und das sittliche Verdienst an einer Handlung gerade um ebensoviel abnimmt, als Neigung und Lust daran Anteil  haben. Reue und Verzweiflung über ein begangenes  Verbrechen zeigen uns die Macht des Sittengesetzes  nur später, nicht schwächer; es sind Gemälde der erhabensten Sittlichkeit, nur in einem gewaltsamen Zustand entworfen. Ein Mensch, der wegen einer verletzten moralischen Pflicht verzweifelt, tritt eben dadurch zum Gehorsam gegen dieselbe zurück und je  furchtbarer seine Selbstverdammung sich äußert,  desto mächtiger sehen wir das Sittengesetz ihm gebieten.

Aber es gibt Fälle, wo das moralische Vergnügen  nur durch einen moralischen Schmerz erkauft wird,  und dies geschieht, wenn eine moralische Pflicht  übertreten werden muß, um einer höhern und allgemeinern desto gemäßer zu handeln. Wäre Coriolan,  anstatt seine eigene Vaterstadt zu belagern, vor Antium oder Corioli mit einem römischen Heere gestanden, wäre seine Mutter eine Volscierin gewesen, und  ihre Bitten hätten die nämliche Wirkung auf ihn gehabt, so würde dieser Sieg der Kindespflicht den entgegengesetzten Eindruck auf uns machen. Der Ehrerbietung gegen die Mutter stände dann die weit höhere  bürgerliche Verbindlichkeit entgegen, welche im  Kollisionsfall vor jener den Vorzug verdient. Jener  Kommandant, dem die Wahl gelassen wird, entweder  die Stadt zu übergeben oder seinen gefangenen Sohn  vor seinen Augen durchbohrt zu sehen, wählt ohne  Bedenken das letztere, weil die Pflicht gegen sein  Kind der Pflicht gegen sein Vaterland billig  untergeordnet ist. Es empört zwar im ersten Augenblick unser Herz, daß ein Vater dem Natur, triebe und der Vaterpflicht so widersprechend handelt, aber es  reißt uns bald zu einer süßen Bewunderung hin, daß  sogar ein moralischer Antrieb, und wenn er sich selbst mit der Neigung gattet, die Vernunft in ihrer Gesetz- gebung nicht irremachen kann. Wenn der Korinther  Timoleon einen geliebten, aber ehrsüchtigen Bruder  Timophanes ermorden läßt, weil seine Meinung von  patriotischer Pflicht ihn zu Vertilgung alles dessen,  was die Republik in Gefahr setzt, verbindet, so sehen  wir ihn zwar nicht ohne Entsetzen und Abscheu diese  naturwidrige, dem moralischen Gefühl so sehr widerstreitende Handlung begehen, aber unser Abscheu löst sich bald in die höchste Achtung der heroischen Tugend auf, die ihre Aussprüche gegen jeden fremden  Einfluß der Neigung behauptet und im stürmischen  Widerstreit der Gefühle ebenso frei und ebenso richtig als im Zustand der höchsten Ruhe entscheidet. Wir  können über republikanische Pflicht mit Timoleon  ganz verschieden denken; das ändert an unserm Wohl, gefallen nichts. Vielmehr sind es gerade solche Fälle,  wo unser Verstand nicht auf der Seite der handelnden  Person ist, aus welchen man erkennt, wie sehr wir  Pflichtmäßigkeit über Zweckmäßigkeit, Einstimmung  mit der Vernunft über die Einstimmung mit dem Verstande erheben.

Über keine moralische Erscheinung aber wird das  Urteil der Menschen so verschieden ausfallen als gerade über diese, und der Grund dieser Verschiedenheit darf nicht weit gesucht werden. Der moralische Sinn  liegt zwar in allen Menschen, aber nicht bei allen in  derjenigen Stärke und Freiheit, wie er bei Beurteilung  dieser Fälle vorausgesetzt werden muß. Für die meisten ist es genug, eine Handlung zu billigen, weil ihre Einstimmung mit dem Sittengesetz leicht gefaßt wird, und eine andere zu verwerfen, weil ihr Widerstreit mit diesem Gesetz in die Augen leuchtet. Aber ein heller  Verstand und eine von jeder Naturkraft, also auch von moralischen Trieben (insofern sie instinktartig wirken) unabhängige Vernunft wird erfordert, die Verhältnisse moralischer Pflichten zu dem höchsten Prinzip  der Sittlichkeit richtig zu bestimmen. Daher wird die  nämliche Handlung, in welcher einige wenige die  höchste Zweckmäßigkeit erkennen, dem großen Haufen als ein empörender Widerspruch erscheinen, obgleich beide ein moralisches Urteil fällen; daher rührt  es, daß die Rührung an solchen Handlungen nicht in  der Allgemeinheit mitgeteilt werden kann, wie die  Einheit der menschlichen Natur und die Notwendigkeit des moralischen Gesetzes erwarten läßt. Aber  auch das wahrste und höchste Erhabene ist, wie man  weiß, vielen Überspannung und Unsinn, weil das  Maß der Vernunft, die das Erhabene erkennt, nicht in  allen dasselbe ist. Eine kleine Seele sinkt unter der  Last so großer Vorstellungen dahin oder fühlt sich  peinlich über ihren moralischen Durchmesser auseinandergespannt. Sieht nicht oft genug der gemeine  Haufe da die häßlichste Verwirrung, wo der denkende Geist gerade die höchste Ordnung bewundert?

Soviel über das Gefühl der moralischen Zweckmäßigkeit, insofern es der tragischen Rührung und unsrer Lust an dem Leiden zum Grunde liegt. Aber es  sind demohngeachtet Fälle genug vorhanden, wo uns  die Naturzweckmäßigkeit selbst auf Unkosten der  moralischen zu ergötzen scheint. Die höchste Konsequenz eines Bösewichts in Anordnung seiner Maschinen ergötzt uns offenbar, obgleich Anstalten und  Zweck unserm moralischen Gefühl widerstreiten. Ein  solcher Mensch ist fähig, unsre lebhafteste Teilnahme zu erwecken, und wir zittern vor dem Fehlschlag  derselben Plane, deren Vereitlung wir, wenn es wirklich an dem wäre, daß wir alles auf die moralische  Zweckmäßigkeit beziehen, auf feurigste wünschen  sollten. Aber auch diese Erscheinung hebt dasjenige  nicht auf, was bisher über das Gefühl der moralischen Zweckmäßigkeit und seinen Einfluß auf unser Vergnügen an tragischen Rührungen behauptet wurde.

Zweckmäßigkeit gewährt uns unter allen Umständen Vergnügen, sie beziehe sich entweder gar nicht  auf das Sittliche, oder sie wider, streite demselben.  Wir genießen dieses Vergnügen rein, solange wir uns  keines sittlichen Zwecks erinnern, dem dadurch widersprochen wird. Ebenso, wie wir uns an dem verstandähnlichen Instinkt der Tiere, an dem Kunstfleiß  der Bienen u.dgl. ergötzen, ohne diese Naturzweckmäßigkeit auf einen verständigen Willen, noch weniger auf einen moralischen Zweck zu beziehen, so gewährt uns die Zweckmäßigkeit eines jeden menschlichen Geschäfts an sich selbst Vergnügen, sobald wir  uns weiter nichts dabei denken als das Verhältnis der  Mittel zu ihrem Zweck. Fällt es uns aber ein, diesen  Zweck nebst seinen Mitteln auf ein sittliches Prinzip  zu beziehen, und entdecken wir alsdann einen Widerspruch mit dem letzten, kurz, erinnern wir uns, daß es die Handlung eines moralischen Wesens ist, so tritt  eine tiefe Indignation an die Stelle jenes ersten Vergnügens, und keine noch so große Verstandeszweckmäßigkeit ist fähig, uns mit der Vorstellung einer sittlichen Zweckwidrigkeit zu versöhnen. Nie darf es uns lebhaft werden, daß dieser Richard III., dieser Jago,  dieser Lovelace Menschen sind, sonst wird sich unsre  Teilnahme unausbleiblich in ihr Gegenteil verwandeln. Daß wir aber ein Vermögen besitzen und auch  häufig genug ausüben, unsre Aufmerksamkeit von  einer gewissen Seite der Dinge freiwillig abzulenken  und auf eine andre zu richten, daß das Vergnügen  selbst, welches durch diese Absonderung allein für  uns möglich ist, uns dazu einladet und dabei festhält,  wird durch die tägliche Erfahrung bestätigt.

Nicht selten aber gewinnt eine geistreiche Bosheit  vorzüglich des, wegen unsre Gunst, weil sie ein Mittel ist, uns den Genuß der moralischen Zweckmäßigkeit zu verschaffen. Je gefährlicher die Schlingen  sind, welche Lovelace Clarissens Tugend legt, je härter die Proben sind, auf welche die erfinderische  Grausamkeit eines Despoten die Standhaftigkeit seines unschuldigen Opfers stellt, in desto höherem  Glanz sehen wir die moralische Zweckmäßigkeit triumphieren. Wir freuen uns über die Macht des moralischen Pflichtgefühls, welches die Empfindungskraft  eines Verführers so sehr in Arbeit setzen kann. Hingegen rechnen wir dem konsequenten Bösewicht die Besiegung des moralischen Gefühls, von dem wir wissen, daß es sich notwendig in ihm regen mußte, zu  einer Art von Verdienst an, weil es von einer gewissen Stärke der Seele und einer großen Zweckmäßigkeit des Verstandes zeugt, sich durch keine moralische Regung in seinem Handeln irre machen zu lassen.

Übrigens ist es unwidersprechlich, daß eine zweckmäßige Bosheit nur alsdann der Gegenstand eines  vollkommenen Wohlgefallens werden kann, wenn sie  vor der moralischen Zweckmäßigkeit zuschanden  wird. Dann ist sie sogar eine wesentliche Bedingung  des höchsten Wohlgefallens, weil sie allein vermag,  die Übermacht des moralischen Gefühls recht einleuchtend zu machen. Es gibt davon keinen überzeugendern Beweis als den letzten Eindruck, mit dem uns der Verfasser der Clarissa entläßt. Die höchste Verstandeszweckmäßigkeit, die wir in dem Verführungsplane des Lovelace unfreiwillig bewundern mußten,  wird durch die Vernunftzweckmäßigkeit, welche Clarissa diesem furchtbaren Feind ihrer Unschuld entgegensetzt, glorreich übertroffen, und wir sehen uns dadurch in den Stand gesetzt, den Genuß beider in  einem hohen Grad zu vereinigen.

Insoferne sich der tragische Dichter zum Ziel setzt,  das Gefühl der moralischen Zweckmäßigkeit zu einem lebendigen Bewußtsein zu bringen, insofern er also  die Mittel zu diesem Zwecke verständig wählt und anwendet, muß er den Kenner jederzeit auf eine gedoppelte Art, durch die moralische und durch die Naturzweckmäßigkeit, ergötzen. Durch jene wird er das  Herz, durch diese den Verstand befriedigen. Der  große Haufe erleidet gleichsam blind die von dem  Künstler auf das Herz beabsichtete Wirkung, ohne die Magie zu durchblicken, vermittelst welcher die Kunst  diese Macht über ihn ausübte. Aber es gibt eine gewisse Klasse von Kennern, bei denen der Künstler,  gerade umgekehrt, die auf das Herz abgezielte Wirkung verliert, deren Geschmack er aber durch die  Zweckmäßigkeit der dazu angewandten Mittel für  sich gewinnen kann. In diesen sonderbaren Widerspruch artet öfters die feinste Kultur des Geschmacks  aus, besonders wo die moralische Veredlung hinter  der Bildung des Kopfes zurückbleibt. Diese Art Kenner suchen im Rührenden und Erhabenen nur das Verständige; dieses empfinden und prüfen sie mit dem  richtigsten Geschmack, aber man hüte sich, an ihr  Herz zu appellieren. Alter und Kultur führen uns dieser Klippe entgegen, und diesen nachteiligen Einfluß  von beiden besiegen ist der höchste Charakterruhm  des gebildeten Mannes. Unter Europens Nationen  sind unsre Nachbarn die Franzosen diesem Extrem  am nächsten geführt worden, und wir ringen, wie in  allem so auch hier, diesem Muster nach.

 

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