Vom Geld und der Barschaft des Doktor Faust
Damit der Teufel seinem Erben, dem Faust, gar keinen
Mangel ließ, weist der Geist Mephostophiles den Doktor Faust in eine alte
Kapelle, sehr eingefallen und bei Wittenberg auf eine halbe Meile gelegen,
in einen verfallenen Keller, wo er graben sollte.
Dem ging Faustus treulich nach, und wie er dann kam, fand
er einen gräulich großen Wurm auf dem Schatz sitzen. Der Schatz schien wie ein
angezündetes Licht. Doktor Faustus beschwor ihn, dass er in ein Loch kriechen
musste. Als er nun nach dem Schatz grub, da fand er nichts als Kohlen darinnen
und sah daneben viele Gespenster. Also brachte Doktor Faustus die Kohlen heim,
die in Silber und Gold verwandelt waren, welches, wie sein Famulus davon
gemeldet hat, auf etliche tausend Gulden Wert geschätzt ist.
Von gelt vnnd Barschafft dess Doctor Faustj:
Damit der Teuffel seinem Erben dem Fausto gar keinen mangel ließ/ Weyst der Geyst Mephostophiles den Doctor Faustum jnn ein Alte Capell so eingefallen / vnnd bej Wittemberg auf ein halbe meyl gelegen jnn einem verfallen keller / Da Er graben solt /
Dem gieng Faustus trewlich nach / wie Er dann kam / fandt Er einen greulichen grossen wurm auff Dem Schatz sitzen / Der Schatz schine wie ein angezindt Liecht / Doctor Faustus beschwuer jn das er jnn ein Loch muest kriechen / Als Er nun den Schatz grueb / Da fand Er nichts als Kolen darjnnen nichts / vnnd sahe Darneben vil gespenst / Also bracht Doctor Faustus die Kolen haim / Die jnn Silber vnnd Gold verwandelt waren/ welches wie sein famulus daruon gemelt hatt / jnn ettlich Tausent gulden werdt geschetzt ist/
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