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Historie und Geschichte des Doktor Johannes Faust


Doktor Fausts Wehklagen von der Hölle

(Doctor Faustj Weeclagen Von der Hellen)

O, ich armer Verdammter, warum bin ich nicht ein Vieh, das ohne Seele stirbt, da ich nichts erwarten muss. Denn wenn der Teufel sich Seele und Leib vornimmt, werde ich an einem unaussprechlichen Ort der Qual sitzen. Denn gleich wie die Seligen Schönheit und Geschwindigkeit an sich haben, so müssen ich und die Verdammten einen unerforschlichen Gräuel haben, Gestank, Behinderung, Schmach, Zittern, Zagen, Schmerzen, Trübsal, Heulen und Weinen.

Denn wir haben Zwietracht mit allen Kreaturen. Alle Geschöpfe sind wider uns und vor den Seligen müssen wir ewige Schmach tragen. Ich weiß mich noch des Geists zu erinnern, den ich einstmals um die Verdammnis gefragt habe, der zu mir sagte, es sei ein großer Unterschied unter den Verdammten, denn die Sünden wären ungleich und also auch die Strafe und Pein, und sprach ferner, gleich wie die Spreu, Holz und Eisen von dem Feuer verbrannt werden, doch eines leichter und härter denn das andere, also auch die Verdammten in der Glut der Hölle.

Ach, du ewige Verdammnis, die du so vom Zorn Gottes von Feuer und Hitze entflammt bist, dass es des Schürens bis in Ewigkeit nicht bedarf.

Ach, welch traurigem Trübsal und Schmerzen muss ich nun in Ewigkeit gewärtig sein, mit weinenden Augen, knirschenden Zähnen, Gestank in der Nase, Erschreckung der Ohren und Zittern der Hände und Füße.

Ach, ich wollte gern des Himmels Empören, wenn ich nur der ewigen Strafe könnte entfliehen.

Ach, wer wird mich denn aus dem unaussprechlichen Feuer der Verdammten erretten, da keine Zeit zur Hilfe sein wird, da kein Beweinen der Sünde mehr nutz ist, da weder Tag noch Nacht keine Ruhe ist. Wer will mich Elenden erretten, wo ist meine Zuflucht, wo ist mein Schutz, meine Hilfe und mein Aufenthalt? Wo ist meine feste Burg, womit darf ich mich trösten? Bei den Seligen Gottes nicht, denn ich schäme mich, sie anzusprechen, da keine Antwort folgen wird, da mein Angesicht sich verhüllen muss, dass ich die Freude der Auserwählten nicht zu sehen vermag.

Ach, was klage ich, da keine Hilfe kommt, da ich keine Vertröstung der Hilfe weiß. Amen. Amen. Ich hab's also haben wollen und muss also den Spott zum Schaden haben.

 

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Doctor Faustj Weeclagen Von der Hellen:

O Jch Armer verdampter Warumb bin jch nit ein Viech so ohn Seel stirbt / Da jch nichts erwarten mueß / Dann wann Der Teuffel Seel vnnd Leyb vor nimpt/Vnnd jch sitzen wirdt jnn ein Vnaussprechlich Orth der Qual / Dann gleich wie die Seligen an jnen haben Schonheit / geschwindigkeit also mueß jch vnnd die verdampten haben / ein vnerforschlichen Grewel / gestannckh / Verhinderung / schmach / zittern / zagen / schmertzen / Truebsal / Heylen vnnd Waynen /

Dañ wir haben zwytracht mit allen Creaturn / alle geschöpff sein wider vnns/ vnnd Vorher den Seglichen Ewige schmach tragen muessen. jch waiss mich noch zuerJnnern vom Geyst den jch eins mahls von der Verdamnus gefragt hab / Der zue mir sagt / Es sey ein großer vnderschiedt vnder den Verdampten / Dann die sündt weren vngleich / also auch die straff vnnd Pein / Vnnd sprach ferner / gleich wie Die sprewer holtz vnnd Eyssen von dem Fewr verbrandt werden / Doch eines Leichter vnd hertter dann das ander / Also auch die verdampten jnn der Gluett der Hellen.

Ach Du Ewige Verdamnus / so vom Zorn Gottes also jnflammiert von Fewer vnnd hytz / So keines Schirns darff jnn Ewigkeitt /

Ach was trawren / Truebsall vnd schmertzen mueß jch nun jnn Ewigkeit gewerttig sein / mit Wainenden Augen / Knirtschem Der Zeen / stanckh der Nasen / erschröckhung Der Eorn / Zittern der Hanndt vnnd Fueß /

Ach jch wolt gern dess Hymmels Empörn / wañ jch nur der Ewigen Straff könndt entfliehen/

Ach wer wirdt mich dann vnaussprochlichen Fewer der verdampten erretten/ Da kein zeit der hilff sein wirt / Da kein bewaynen der sünd mehr nutz ist / Da weder tag noch nacht kein Ruehe ist / Wer will mich Ellenden erretten / wo ist mein zueflucht / wo ist mein Schutz / hilff/ vnnd auffenthalt / Wo ist mein Vesste Burg / was Darf jch mich trösten/Der Seligen Gottes nicht / Dann jch scheme mich Sie an zusprechen / Da kein antwurt volgen wirdt / Da mein Angesicht sich verhullen mueß / Das jch Die Freud der Auserwöhlten nit sehen mogen /

Ach was Clag jch Da kein hilff kompt / Da jch kein vertrostung der hilff waiss Amen. Amen. jch habs also haben wollen / Vnnd mueß also den spott zum schaden haben/ 

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