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Historie und Geschichte des Doktor Johannes Faust


Von einer Prophezeiung oder Weissagung des Doktor Faust vor seinem Ende. Vom Papsttum

(Von einer Prophecey oder Weyssagung des Doctor Faustj vor seinem Endt. Von dem Pabstumb)

Im 24. seiner verlaufenen Jahre wurde er berufen zu dem Bischof und Kardinal von Salzburg, dem er wiederum zur Gesundheit verhalf.

Dieser Bischof hielt viel auf Doktor Faust, sonderlich seiner Praktika halber, die nicht ungewiss gewesen waren. Dennoch begehrte er eben in dem Jahr, da des Fausts Ende herzu gerückt war, eine Weissagung, was sich im Papsttum werde zutragen in zwanzig oder mehr Jahren.

Darauf war das die Entgegnung und Prophezeiung Doktor Fausts an den Bischof, wie folgend kurz verfasst:

  1. Der Papst rühmt sich des Apostelamts als ein verkehrter Apostel. Seine Macht wird je länger, je größer, denn er verlässt sich auf große Herren, als Kaiser, Könige und Potentaten, die ihn beschützen.

  2. Er wird in etlichen Jahren die Lilien in Frankreich verführen durch eine Florentinerin und großen Jammer und Blutvergießen anrichten.

  3. Er steigt auf durch einen würdigen und gewaltigen und weltlichen Herrn, legt seinen Stab neben sich, nimmt das Schwert in die Hand, weshalb der Adler und Römische Kaiser geschwächt wird.

  4. Er wird neue Gesetze machen, und wie er ein Geistlicher und Weltlicher wird sein, also werden seine Bischöfe auch sein und Namen haben, denn es wird ihnen glücklich ergehen, dieweil er lebt im Papsttum mit seinen Kardinälen, Bischöfen etc. mit Fressen und Saufen.

  5. O Deutschland, deine Krone ist dir genommen, denn der Papst hat sie über seine Krone gesetzt und wollte vor Kaiser und König sein, wo er will, und fliegt höher denn der Adler. Er lebt also mit euch nach seinem Gefallen, und dieser Fuchs ist ein Herr und lässt euch Affen sein.

  6. Weil nun der Papst ein weltlicher Herr ist, Geld und Gut in Menge hat, wird er in Frankreich viel Jammer und Blutvergießen anstiften, auch vielen hohen Potentaten durch sein Geld die Köpfe abreißen.

  7. Aber freue dich wieder, Deutschland, denn er hat dein Geld und Gut an sich gebracht, dagegen wirst du seiner Betrügerei und seines falschen Glaubens gewahr, und es wird in Deutschland das lautere Evangelium angehen, dazu sich die deutschen Fürsten bekehren und dem Papsttum einen großen Stoß geben werden.

  8. Dieweil er sich dann mit der Heiligen Schrift nicht mehr wird schützen können, denn er tut etwas zu den Büchern und setzt hinten und vorne Neues hinzu, warum auch die Ungarn, Polen, Frankreich, England und die Niederlande großen Stoß und Blutvergießen haben werden.

  9. Das Papsttum steht jetzt auf drei Säulen, als seiner Lehre, dem Schwert und seinem Geld und Gut. Aber das eine wird er behalten und die zwei verlieren, als Abfall der Lehre und Eröffnung des rechten Evangeliums. Aber für einen weltlichen Herren wird man ihn bleiben lassen.

 

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Von einer Prophecey oder Weyssagung des Doctor Faustj vor seinem Endt. Von dem Pabstumb:

Jnn .24. seinem verlauffnem jar / Wardt Er berueffen zu dem Bischoff vnd Cardinal gen Saltzburg Dem Er widerumb zuer gesundtheit hulff/

Diser Bischoff hielt viel auff Doctor Faustum / Sonnderlich seiner Practica halben so nicht vngewiß gewesen / Dennoch begert Er eben jnn Dem jar Da dess Faustj Endt herzue geruckht Ein weyssag was sich jm Pabstumb werdt zuetragen / jnn Zwainzig oder mehr jaren /

Darauff ward diss die widerantwurt vnnd Prophecey Doctor Faustj an Den Bischoff wie volgenndt kurtz verfast/

.1.
Der Pabst Ruempt sich dess Apostelampts als Ein verkertter Apostel / sein macht wirdt je lenger je grösser / Dann Er Verlast sich auff grosse herren / Als Kayser / Kunig vnnd Potentaten Die jn Beschutzen/

.2.
Er wirdt jnn Ettlich jaren die Lilien jn Franckreich verfueren durch ein Florentinerin vnd gross jammer vnnd Bluetvergiessen anrichten/

.3.
Er steigt auf durch einen wurdt ein gewalttiger vnnd Weltlicher herr / legt seinen Stab neben sich / nimpt das Schwerdt jnn die hanndt / Derhalben der Adler vnnd Römische Kayser geschwecht wirdt/

.4.
Er wirdt Newe Gesatz machen / vnnd Wie Er ein Geystlicher vnnd Weltlicher wirt sein / Also werden seine Bischoff auch sein vnnd Namen haben/ dann es wirdt jnen als gluckhlich ergehn / Dieweil Er Lebt jm Pabstumb mit seinen Cardinälen Bischoffen etc. mit fressñ vnnd sauffen/

.5.
O Teutschlandt Dein Cron ist dir genomen / dann der Pabst hats vber sein Cron gesetzt / vnnd wolt fur Kayser vnd König wo Er will fleugt hocher Dann der Adler / Lebt also mit Euch seines gefallens / vnd ist diser Fuchs ein herr / vnnd last Euch Affen sein/

.6.
Weyl nun der Pabst ein Weltlicher Herr ist / gelt vnnd guett die Menge hat / Wirt Er jnn Franckhreich vil jammer vnnd Bluettvergiessen anstyfften/ auch vil hocher Pottentaten durch sein gelt die kopff abreyssen/

.7.
Aber Frew dich wider Teutschlandt / Dann Er Hat dein Gelt vnnd guet an sich gebracht / Dargegen wirstu sein betriegerey mit seinem falschen Glauben gewar / Vnnd wirdt jn Teutschlandt das Lautter Euangelium angehn Darzue sich die Teutschen Fursten bekhern / vnnd dem Pabstum einen grossen stoss thuen/

.8.
Dieweil Er sich dann mit der Heyligen schrift nicht mehr wirdt schutzen können / Dann thuet Er doch zun Buecher / setzt hinden vnd vornen Zue mit Newem / Darumb auch Vngern / Pollen/Franckhreich / Engellandt vnd Niderlanndt grossen Stoss vnnd Bluetvergiessen haben werden/

.9.
Das Pabstum stehet jetzundt auf Dreyen Seyln / als seiner Lehr / dem Schwert / vnnd seinem gelt vnnd guett / aber das ein wirdt Er behalten / vnnd die zwey verliern / als Abfall der Lehr vnnd eröffnung des Rechten Euangelij Aber fur ein Weltlichen herren wirt man jn bleiben lassen/ 

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